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Linda Nochlin – Misère

OT: Misère. The Visual Representation
of Misery in the 19th Century
Aus dem Amerikanischen von
Birgit Lamerz-Beckschäfer
228 Seiten
128 Abb., davon 73 in Farbe
Broschur
KapitaleBibliothek Nr. 31
Format 15,6 x 24 cm
Gestaltung: Silke Fahnert,
Uwe Koch, Köln
ISBN 978-3-905799-62-0
€ 28.40 [D] / € 29.20 [A] / CHF 32.00

Linda Nochlin:

Misère

Darstellungen von Armut im 19. Jahrhundert


1971 stellte Linda Nochlin die polemische Frage: »Why Have There Been No Great Women Artists?« (»Weshalb gab es keine großen Künstlerinnen?«) und avancierte damit zur Begründerin einer feministischen Kunstgeschichtsschreibung. In der vorliegenden, posthum veröffentlichten Studie über die Darstellung von Armut im 19. Jahrhundert betritt die New Yorker Kunsthistorikerin auf andere Weise Neuland.
Friedrich Engels beschrieb 1845 die menschenverachtenden frühkapitalistischen Zustände in den Textilfabriken von Manchester. Victor Hugo legte 1862 seine fünf Bände zu Les Misérables vor; darin schilderte er die Zustände im nachnapoleonischen Frankreich auf eine Weise, die uns noch heute erschüttert. Doch was für Bilder entstanden damals zu diesem Thema? Wie sahen Künstler oder frühe journalistische Reporter Menschen in Armut? Was wurde gemalt, gezeichnet, gestochen oder anderweitig bildlich festgehalten? Was erschien in welchen Massenmedien?
Nochlins Essay reflektiert die Möglichkeit der Darstellung von Armut ebenso wie die Vertretbarkeit entsprechender Abbildungen. Mit zahlreichen, aussagekräftigen Bildern versehen, verbindet der Text große Gelehrsamkeit mit aktuellem politischem Engagement. Vor dem Hintergrund heutiger Zustände liest er sich leider sehr aktuell. Denn Nochlin erweist sich – einmal mehr – nicht nur als kluge Historikerin, die Fragen aufwirft, welche die universitäre Forschung bislang vernachlässigt hat. Ihr Schreiben zeigt sie auch als wache Zeitgenossin, als Denkerin mit Herz. Eine Kombination, die inspirierend ist und dem Blick auf die Gegenwart historische Tiefenschärfe und Relevanz verleiht.



Zur Autorin:
Die amerikanische Kunsthistorikerin Linda Nochlin (1931–2017) gilt als Begründerin einer feministischen Kunstgeschichtsschreibung. Sie lehrte u. a. in Yale und New York und verfasste zahlreiche wichtige Studien (die zum größten Teil noch nicht auf Deutsch übersetzt vorliegen). Diese sind vor allem dem Beitrag von Künstlerinnen zur westlichen Kunstgeschichte sowie der realistischen Tradition des 19. Jahrhunderts (allen voran der Courbets) gewidmet. Eine umfangreiche Anthologie ihrer kunstfeministischen Schriften wird im Herbst 2022 auf Deutsch in diesem Verlag erscheinen.

Pressestimmen:


»Das posthum erschienene Buch der US-amerikanischen Kunsthistorikerin Linda Nochlin ist eine profunde Abhandlung über die Darstellung von Elend und Armut in der Bildsprache der Malerei des 19. Jahrhunderts. Fesselnd, aufschluss- und kenntnisreich, aktueller denn je. Eine hochinteressante Lektüre nicht nur für Kunstinteressierte.«
Axel Vits, www.kommbuch.com


»Wie aber werden aus der »Misère«, dem Elend, Bilder? Und wie sollen wir diese betrachten? Das sind die Fragen, von denen die Lektüren Nochlins ihren Ausgang nehmen und sich dabei zugleich ihrer kritischen Distanz zu vergewissern suchen. Wie ist Empathie möglich, ohne in die Fallstricke von letztlich ideologischen Konstruktionen zu geraten? Denn ohne diese kommen die Bilder nicht aus, wenn sie an ikonographische Traditionen anschließen, Metaphern oder Metonymien verwenden oder sogar Anleihen bei Darstellungen der Natur machen. [...] Gegen Ende des Buchs fragt sie: »Kann man Elend in unserer medienübersättigten Zeit überhaupt noch wiedergeben?« Die Antwort auf diese Frage suchte sie im neunzehnten Jahrhundert und sie fand sie in der Suche nach visueller Empathie.«
Bernd Stiegler, FAZ

»Der Einfluss von Linda Nochlin im Bereich kritischen Denkens und Schreibens ist legendär. Wer sich für die Probleme der heutigen Zeit interessiert, muss dieses Buch lesen: eine zentrale, absolut relevante Analyse, auch zur Gegenwart.«
Cindy Sherman

»Der kluge Band stellt ein vorurteilsfreies, tief empfundenes Schlusskapitel in Linda Nochlins OEuvre dar.«
FINANCIAL TIMES

»Ein faszinierendes Schlusswort zu einer überragenden Karriere.«
THE GUARDIAN

»Brilliant und wichtig. Nochlin war bis zum letzten Satz bahnbrechend!«
APOLLO

»Ein durch und durch faszinierendes Werk!«
THE GUARDIAN
Martin Gayford – Britische Kunst

OT: Modernists & Mavericks: Bacon,
Freud, Hockney & The London Painters
Aus dem Englischen
von Antje Korsmeier
Ca. 440 Seiten
114 Abb., davon 83 in Farbe
Klappenbroschur
KapitaleBibliothek Nr. 30
Format 18,5 x 26,3 cm
Gestaltung: Gunnar Musan, Neumünster
ISBN 978-3-905799-61-3
€ 35.00 [D] / € 36.00 [A] / CHF 38.00

Martin Gayford:

Britische Kunst

Freud, Bacon, Riley, Auerbach, Kossoff, Hockney & Co


Brexit hin oder her: Im deutschsprachigen Raum wissen wir viel zu wenig, was britische Kunst ausmacht und in der Vergangenheit ausgemacht hat. Lucian Freud, Francis Bacon, David Hockney sind bekannt. Doch wie war ihr Verhältnis zueinander? Und welch andere – zum Teil ganz vorzügliche – Künstlerinnen und Künstler existierten neben ihnen? Was ist mit David Bomberg, Leon Kossoff, Frank Auerbach, Bridget Riley und R. B. Kitaj, deren Werk und Person kennenzulernen sich ebenfalls lohnt?
Martin Gayford leistet hier, was gefehlt hat: Er gibt einen äußerst spannenden, extrem gut lesbaren Überblick über die interessanteste Phase der britischen Kunst im 20. Jahrhundert – er porträtiert Kunst-London von 1945 bis 1970. Dabei rückt er nah an die Künstler heran und erörtert die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert waren. Er untersucht die unterschiedlichen Einflüsse an den Kunstschulen, beschwört die Stimmung im legendären »Colony Room«, in den Ateliers und Galerien herauf und zeichnet ein eindringliches Bild der Stadt London in jenen, zum Teil noch recht grauen Jahren. Herausgekommen ist eine mitreißende Kollektivbiografie, die auf unzähligen Interviews mit (zum Teil befreundeten) Künstlern wie Frank Auerbach, Gillian Ayres, David Hockney, Peter Blake, Ed Ruscha, Georg Baselitz und vielen anderen gründet.
Ein Must für alle British-Art-Lovers und Freunde Englands im Allgemeinen! Brexit, wie gesagt, hin – oder gar nicht her.



Zum Autor:
Der Brite Martin Gayford (geb. 1952) ist Journalist und Buchautor. Er ist der Verfasser der viel gerühmten Studien Mann mit blauem Schal. Ich saß für Lucian Freud: Ein Tagebuch (2011), von A Bigger Message: Gespräche mit David Hockney (2012), von Das Gelbe Haus – Van Gogh, Gauguin: Neun turbulente Wochen in Arles (2015) und von Michelangelo: Sein langes abenteuerliches Leben (2019), alle in diesem Verlag erschienen. Er lebt in Cambridge.

Pressestimmen:


»[S]ein eigenes, über Jahrzehnte gewachsenes Archiv mit unzähligen Interviews [...] verwebt der Autor auf über 400 Seiten (mit vielen Abbildungen) zu einer großen, alles und jeden verbindenden Erzählung, in deren Mittelpunkt Künstlerbiografien, Stilrichtungen, Kunstschulen, Galerien, Treffpunkte und Clubs sowie wegweisende Ausstellungen stehen. Ein wunderbares Buch: spannend, lehrreich und nicht zuletzt wegen seiner vielen Zitate und Anekdoten ungeheuer unterhaltsam zu lesen.«
Eva Hepper, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR
Den ganzen Beitrag finden Sie hier.

»Kein Zweifel: Martin Gayfords Buch über britische Kunst ist keine trockene kunsthistorische Abhandlung, sondern ein mit zahlreichen Anekdoten gespicktes Buch [...] und so umrahmen seine erhellenden Charakterstudien die Geschichte der britischen Nachkriegskunst wie kleine Vignetten. Und doch erzählen gerade diese scheinbar privaten Geschichten viel über die Londoner Kunstszene, denn sie setzen die Künstler in Beziehung, sie beleuchten ihre Beweggründe und machen den Blick so frei auf eine Art Kollektivbiografie der britischen Kunst.«
Tillman Urban, Diwan im BR
Den ganzen Beitrag finden Sie hier.

»[Martin Gayford] analysiert ihre Bilder, er erzählt davon, wie sie trinken, tanzen, trauern. Seine genaue und erhellende Betrachtung der Kunstwerke und der Prozesse, in denen sie entstanden, ergänzt er mit Anekdoten und biografischem Material, so dass sich das Buch liest wie ein Roman über eine Clique, obwohl es im Grunde eine Reihe von eigenständigen Essays ist.«
Ralf Stiftel, Westfälischer Anzeiger

»Hier liefert [Gayford] eine Art Hommage an die Künstlergeneration, bei der er einst ein- und ausging. Bei ihm vermischt sich das Bildästhetische mit Psychologischem, das Alltägliche mit Kunstgeschichtsträchtigem. Es wird lebendig, spannend, anekdotenhaft, voll Esprit erzählt und dazu noch (ein Wunder!) in so einer deutlichen lesbaren Schrift wiedergegeben, dass man den Verdacht schöpft, es wurde editorisch auch an potenzielle Leserschaft gedacht.«
Danuta Springmann, EKZ


Pressestimmen zum Original:


»Seit 30 Jahren ist Martin Gayford mit Künstlern im Gespräch. Er schaut nicht bloß kurz mit dem Notizblock im Atelier vorbei: Er hat die Gabe, Gespräche zu führen, die sich über Jahrzehnte erstrecken ... Andere Bücher diskutieren die Auswirkungen von staatlicher Kunstförderung und Kulturpolitik während des Kalten Krieges; durch dieses erleben wir den Ausdruck Leon Kossoffs, der mit jedem Pinselstrich durch Himmel und Hölle geht, oder wie Bridget Riley durch eine hauchdünne weiße Linie ein schwarzes Bild lebendig werden lässt, und wir sind dabei, wenn Gillian Ayres und Howard Hodgkin auf dem Weg zur Bath School of Art im Auto stundenlang miteinander diskutieren.«
THE GUARDIAN

»Ein Meisterwerk, ein bedeutendes Buch moderner Kunstgeschichte ... Durch Martin Gayfords Schilderung der Londoner Kunstszene von den 1940er bis zu den 1970er Jahren wird die Konstellation von Freunden und Rivalen so übersichtlich wie ein Familienstammbaum ... mit vielen lebendigen Anekdoten, die sich ansonsten in Soho in Luft aufgelöst hätten.«
THE WALL STREET JOURNAL

»Hervorragend ... Gayford setzt Bacons Stimme auf geniale Weise ein, und man hängt an jedem Wort ... Dies ist ein Buch über Gemeinschaft und über Einfluss; über die manchmal enorm kraftvollen und manchmal bloß schwachen Beziehungen zwischen Künstlern, die schwindelerregendes Talent haben und von extrem unterschiedlichen Impulsen angetrieben sind.«
OBSERVER REVIEW

»Eine grundlegende Neubewertung des Kanons der School of London ... Fesselnd und gelehrt ... Gayford bietet eine neue Sicht auf diese komplexe Thematik, die pluralistisch und inte- grativ ist, differenziert in der Auseinandersetzung mit einzelnen Künstlern und von Anfang bis Ende genau auf die Themen abgestimmt, die heute eine Rolle spielen.«
ART IN AMERICA

»Gut recherchiert ... ein faszinierender Blick auf die Kunstszene Londons nach dem Krieg mit ihren zahlreichen originellen Charakteren.
KIRKUS REVIEWS

»Martin Gayfords lebendiges Porträt moderner britischer Künstler nach dem Zweiten Weltkrieg stiftet auf wunderbare Weise Nähe und bietet eine Fülle wichtiger Erkenntnisse ... Gut belegt und elegant geschrieben ... Gayfords Darstellung reicht vom Historischen bis zum Biografischen, vom Soziologischen bis zum Psychologischen, von Fragen des Stils bis zu Fragen der Technik.«
ARTnews

»Packend geschrieben und großzügig illustriert ... thematisiert die Kunstgeschichte wie auch Biographisches ... Doch das eigentliche Thema ist die Malerei an sich, die uns mit ihrem moralischen Gehalt und ihrer Komplexität verwirrt und inspiriert.« THE NEW YORKER

»Wenn Sie sich für moderne britische Kunst interessieren, werden Sie das Buch nicht beiseitelegen können. Wenn nicht, lesen Sie es trotzdem. Bald werden Sie sich dafür interessieren.«
FINANCIAL TIMES

»Dies ist ein wahrhaft enzyklopädisches Werk, das ganz anders ist als alles, was ich zu diesem Thema kenne; getragen von tiefer Verbundenheit und Kenntnis der modernen Malerei. Jeder, der sich für das Thema interessiert, sollte dieses Buch lesen.«
THE SUNDAY TIMES

»Ein hervorragender Überblick über die englische Malerei zwischen 1945 und 1970 in London ... Voller Anteilnahme und Verständnis schildert Gayford das Leben und die Mühen der Künstler ... ein wunderbar gelungenes Buch, das voller Anekdoten und Aperçus steckt.«
THE TIMES
Charles Darwent – Josef Albers

OT: Josef Albers: Life and Work
Mit einem Nachwort
von Heinz Liesbrock
Aus dem Englischen
von Britta Schröder
Ca. 600 Seiten
186 Abb., meist in Farbe
Klappenbroschur
KapitaleBibliothek Nr. 29
Format 20 x 28 cm
Gestaltung: Silke Fahnert,
Uwe Koch, Köln
ISBN 978-3-905799-60-6
€ 35.00 [D] / € 36.00 [A] / CHF 38.00

Charles Darwent:

Josef Albers

Leben und Werk


Wer war der Mann, der immer wieder Quadrate malte? Der bis zum Ende seines Lebens nach dem rigoros gleichen Prinzip über 2000 Homages to the Square schuf und dabei nur die Farben variierte?
Josef Albers (1888–1976) stammte aus einer Handwerkerfamilie. Er wuchs in Bottrop auf und sollte in den USA zu einem der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts werden. Der englische Kunstkritiker Charles Darwent taucht in seiner Biografie in das Werk und in die Persönlichkeit eines Mannes ein, der voller Widersprüche steckte und dabei ein Œuvre von großer Klarheit, Stringenz und Schönheit schuf.
Am Bauhaus lernt Albers seine künftige Frau Anni, die begnadete Textilkünstlerin kennen. Er ist ein streitbarer Geist, er sagt, was er denkt. Mit Wassily Kandinsky freundet er sich rasch an, doch Johannes Itten bleibt für ihn ein »Quatschkopf« und László Moholy-Nagy ein rotes Tuch. 1933 ziehen die Albers nach Amerika. Gruppen und Kollektivdenken sind ihm verhasst, dennoch pflegt er ein Leben lang sorgsam seine Freundschaften. Er hat zahllose Affären, wobei stets klar ist, dass er sich Anni zugehörig sieht. Er zählt unbestritten zu den bedeutenden Kunstlehrern des 20. Jahrhunderts; viele seiner amerikanischen Schüler erlangten als Künstler Weltruhm.
Eine Homage to the Square zu malen sei so einfach wie ein Sandwich zu schmieren, behauptete er. Tatsächlich sind diese Bilder in ihrer Art komplexe Werke. Was macht ihr Geheimnis aus? Weshalb sind sie Kunst – und nicht bloß ein auf Leinwand übertragenes Farbsandwich? Charles Darwent geht diesen Fragen auf unterhaltsame, kluge, ebenso einfühlsame wie spannende Weise nach. Damit liegt endlich die längst fällige Hommage an und Biografie über einen der wichtigsten deutschen Künstler und Kunstlehrer des 20. Jahrhunderts vor!

Mit einem eigens für die deutsche Ausgabe verfassten Nachwort von Heinz Liesbrock (Direktor, Josef Albers Museum Quadrat Bottrop) zum Thema »Albers und Deutschland«.


Zum Autor:
Charles Darwent lebt als Kunstkritiker in London. Er hat verschiedene Bücher publiziert: Mondrian in London und The Drawing Book: A Survey of Drawing; seine Albers-Biografie ist das erste Werk, welches in deutscher Übersetzung erscheint. Er schreibt regelmäßig für The Guardian, The Art Newspaper und ArtReview. Von 2014 bis 2016 trat er in der Netflix-Serie Raiders of the Lost Art auf.

Pressestimmen:


»Das Sehen muss gelehrt werden, nicht die Kunst: Charles Darwent legt eine gut recherchierte Biographie des Malers und ästhetischen Spätzünders Josef Albers vor. [...] Ansonsten empfiehlt sich das akribisch recherchierte und plastisch erzählte Porträt neben den kundigen Werkanalysen und der Vorstellung von Architekturaufträgen auch als Wegweiser in das Fortwirken der Bauhaus-Idee.«
Alexandra Wach, FAZ

»Charles Darwent hat drei Jahre lang an dem Buch [...] gearbeitet. Es ist ein Glück, dass man es nun auf deutsch lesen kann. [...] Darwent zeichnet den Künstler als Menschen voller Widersprüche.[...] [Er] ergreift in seiner lebendigen und mit Anekdoten gespickten Biografie Partei für Albers. Aber er schont ihn nicht.laquo;
Ralf Stiftel, Westfälischer Anzeiger

Michael Glasmeier: Die Flucht nach Ägypten. Vater und Sohn Tiepolo variieren ein Thema

Originalausgabe
128 Seiten
55 Abbildungen, davon 47 in Farbe
Broschur
KapitaleBibliothek Nr. 28
Format 22,6 × 16 cm
ISBN 978-3-905799-59-0
€ 23.30 [D] / € 24.00 [A] / CHF 26.00

Michael Glasmeier:

Die Flucht nach Ägypten

Vater und Sohn Tiepolo variieren ein Thema


In seinen letzten Lebensjahren malte der Venezianer Giambattista Tiepolo (1696–1770) vier Variationen der biblischen Flucht nach Ägypten. Er bezog sich dabei auf eine Radierungsfolge von 27 Blättern seines Sohns Giandomenico (1727–1804), die dieser 1753 vollendete und im Namen der Künstlerfamilie Tiepolo dem Fürstbischof von Würzburg zum Dank für den Auftrag zur Freskoausgestaltung der Residenz zum Geschenk machte. Während der Vater Stationen des Fluchtgeschehens in stille, elegische Landschaften verlegte und poetische Stimmungsbilder komponierte, zerlegte der Sohn die Geschichte in Sequenzen und schuf so in einer Art filmischer Sichtweise einen revolutionären Prototyp des Bildromans. Um die Neugier seines Publikums wach zu halten, folgte Giandomenico allerdings weniger den Gesetzen kontinuierlichen Erzählens, sondern wechselte im Sinne eines Capriccios je nach Laune Kulisse, Bewegungsrichtung oder Perspektive. Jedes Blatt verführt zu neuer staunender Betrachtung.
Der Verlag nimmt den 250. Todestag des Vaters Giambattista Tiepolo zum Anlass, die malerische und die grafische Version der Flucht nach Ägypten in einem Band zu vereinen und komplett abzubilden. Der begleitende Essay des Kunsthistorikers Michael Glasmeier unterstreicht die unterschiedlichen künstlerischen Beweggründe, Strategien und exzentrischen Bildfindungen dieser Meistwerke des Spätbarocks und der noch jungen Epoche der Aufklärung. Zahlreiche Vergleichsabbildungen positionieren die Flucht nach Ägypten im Gesamtwerk der Künstler und als Sujet innerhalb der Kunstgeschichte.


Deutsche Erstveröffentlichung!



Zum 250. Todestag von Giovanni Battista Tiepolo
am 27. März 2020!




Zum Autor:
Michael Glasmeier, geb. 1951, ist Kunsthistoriker, Essayist, Publizist, Ausstellungsmacher, Schriftsteller und lehrte als Professor an den Kunsthochschulen u.a. in Weimar, Braunschweig und Bremen. Zahlreiche Publikationen und Ausstellungen u.a. zu Künstlerpublikationen, -schallplatten, zum Barock, Stillleben, zur Diskretion, Illustration, Zeichnung und Entgrenzung der Kunst in Richtung Literatur, Komik, Musik, Lehre, Kriminalität oder Film. Lebt in Berlin.


Ulrich J. Schneider – Der Finger im Buch

Originalausgabe
184 Seiten
30 Farbabbildungen
Klappenbroschur
KapitaleBibliothek Nr. 27
Format 16,2 × 19,7 cm
ISBN 978-3-905799-57-6
€ 28.40 [D] / € 29.20 [A] / CHF 32.00
Vergriffen

Ulrich Johannes Schneider:

Der Finger im Buch

Die unterbrochene Lektüre im Bild


So liest man die Geschichte des Abendlandes einmal anders! Wir folgen einem Finger – einem kleinen, langen, krummen, gichtigen, eleganten oder schönen Finger, der zwischen den Seiten eines Buches steckt. Wir sehen dabei eine Person, die liest. Ihr Blick zeigt tiefe innere Bewegung an. Diese intime Verbindung zwischen Buch und Lesergestalt ist in der Kunst selten, doch die Künstlerinnen und Känstler sind durchaus prominent: Tizian, Raffael und Rubens gehören ebenso dazu wie Angelika Kauffmann oder Bassano.
Es ist eine ungewöhnliche und spannende Geschichte, die Ulrich Johannes Schneider auf diese Weise für uns aufblättert. In dreißig Gemälden, Skulpturen und Fotografien erkundet er dieses eine, vermeintlich kleine ikonografische Detail westlicher Bild- und Buchgeschichte: den Finger im Buch. Allerdings tauchen allgemeinere Fragen auf. Was bedeutet Lesen überhaupt? Was lernen wir aus diesen stummen Zeugen der Buchkultur? Und wie sehr gleichen wir selbst den dargestellten Frauen und Männern?
Zur Vielfalt des Lesens gehören unterschiedliche Situationen und Haltungen der Hingabe. Es gibt die private, die gelehrte und die fromme Lektüre. Doch als inneres Erlebnis bleibt das Lesen der Betrachtung verborgen. Nur im Moment seiner Unterbrechung offenbart es sich als Dialog zwischen Geist und Text, zwischen Imagination und Literatur.
Die hier versammelten Kunstwerke von 1331 bis 1935 laden ein zur Betrachtung und zur Reflexion. So ergibt sich ein Panorama der abendländischen Leselust und eine kleine Phänomenologie der immer wieder neu genährten Hoffnung, sich durch Lektüre zu verändern.


Zum Autor:
Ulrich Johannes Schneider, geboren 1956 in Gelnhausen (Hessen), ist Kulturphilosoph und Bibliotheksdirektor an der Universität Leipzig. Er studierte in Frankfurt am Main, Berlin und Paris. Einjährige Forschungsaufenthalte am Getty Center for the History of Arts and the Humanities in Los Angeles und an der Maison des Sciences de l'Homme in Paris. Er arbeitet zu Wissenspraktiken und veröffentlichte zuletzt über Lexika (Die Erfindung des allgemeinen Wissens, 2013) und die frühe Seitengestaltung im Buchdruck (Textkünste, 2016). Das Motiv des Fingers im Buch ist ihm vor langen Jahren zuerst in Museen der USA aufgefallen. Gegenwärtig schreibt er eine Globalgeschichte moderner Bibliotheken, deren zentraler Ort seit dem 19. Jahrhundert der Lesesaal ist. Schneider lebt in Leipzig.

Pressestimmen:


»[Schneider] hat seinen Essay vor dem Ausbruch der Pandemie geschrieben, aber er hat eine gute Witterung für die Sehnsucht nach dem Lesen als Medium der Selbstvergessenheit und Hingabe, des Fernwehs und der Verzauberung. Seine Grundintention ist, erst einmal genau zu beschreiben, was es mit der "hingebungsvollen Lektüre" vergangener Zeiten auf sich hat. Dafür ist der Finger im Buch ein guter Wegweiser. Er ist ein Widerhaken, der die Vorstellung des Versinkens im Buch, der Koppelung von Intensität und ununterbrochenem Lesen herausfordert. Er steht für die unterbrochene Lektüre, als ein organisches Lesezeichen, das die Stelle markiert, an die Lektüre fortgesetzt werden kann, und zugleich in der Unterbrechung die körperliche Verbindung von Leser und Buch aufrechterhält. [...]
Schneiders Essay erzählt zu jedem Bild eine knappe, auf die Geschichte des Lesens fokussierte Geschichte, im Dialog mit den Kunsthistorikern. Er ist auch deshalb willkommen, weil er die Fixierung auf das Auge und die Gehirntätigkeit lockert. Lesen ist ein ganzkörperlicher Vorgang. [...] Zum Lesen gehört das Zusammenspiel von Auge und Hand, auch wenn die Finger nur noch leicht über eine Monitoroberfläche wischen.«
Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung

»Der Verfasser Ulrich Johannes Schneider [...] hat eine echte Lücke ausgemacht. Frage man nämlich Theoretiker wie Historiker und Kulturwissenschaftler, was beim Lesen selbst denn geschehe, so schreibt er, schaue man "in ratlose Gesichter; sie untersuchen das Gelesenhaben, die vollendete Lektüre". Was Schneider unterdessen will, ist, analytisch über das Lesen zu räsonnieren, und er befindet: Glücklicherweise existiere eine Art Spiegelung der Lesekultur in einem nicht selbst literarischen Medium, nämlich der Kunst. [...]
Das Buch ist in Kapitel unterteilt wie Lesen als Hingabe oder auch Lesen verändert, jeweils mit Deutungen der Kunstwerke. [...] Charmant ist, dass Schneider seinem beim Lesen unterbrochenen Personal auch gern geeignete Lektürevorschläge mitgibt. [...]
[D]er Finger im Buch, folgert Schneider, [könne] heute zur "Sehnsuchtsgeste in Richtung buchgebundener Literatur" werden. In Richtung einer Nähe vielleicht überhaupt, wo physische Distanzierung herrscht, ließe sich hinzufügen.
Schneider beschenkt uns mit kleinen gelehrten Erzählungen. Wer ihnen folgt, wird das eine oder andere Mal selbst seinen Finger in dieses Buch stecken – das übrigens dankenswerterweise einen flexiblen Umschlag hat, mithin bei der Lektüre nicht so leicht entgleitet–, um nachzusinnen.«
Rose-Maria Gropp, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Schneiders Interpretationen klassischer Bilder und Skulpturen sind voller Esprit und Mutmassungen, und sie erzählen viel über die Wertigkeit der Lektüre in den jeweiligen Zeiten.[...]
Der würdige Pfarrer, der verdriessliche Mönch, der mächtige Staatsmann, die entrückte Alte: Sie alle verharren, und sie alle haben ganz unterschiedliche Gründe dafür, die wir nicht kennen. Selten können wir entziffern, welches Buch sie gerade lesen, aber immer ahnen wir, dass sie der Inhalt bis gerade eben noch gefesselt und beschäftigt hat. Gleich werden sie wieder eintauchen in die Geschichte, in das Wissen: Der Finger im Buch ist nur gut und notwendig für eine kurze Auszeit. Diese Bilder legten «ein Geheimnis um das Buch und den Leser», meint Schneider. Und tatsächlich sind wir auch selber so etwas Rätselhaftes, wenn wir uns entdecken dabei, wie wir durch eine kleine, unscheinbare Geste eins werden mit dem Objekt unserer Hingabe.«
Bernd Noack, Neue Zürcher Zeitung

»[Der] Unterbrechung des Lesens und seiner Deutung hat Ulrich Johannes Schneider einen schönen Essay gewidmet. Wie wir lesen, untersucht er anhand von 30 Darstellungen dieser unterbrochenen Lektüre. Von der frühen Neuzeit an nimmt er uns mit auf eine Reise bis ins Zeitalter der Fotografie und zeigt auf, welche Motive und Deutungen sich mit der Lesepause in der Kunst verbinden. Die religiöse Andacht ist ebenso dabei wie die Bildung und die Prahlerei. Lesen ermöglicht eben jede Haltung.«
Gerhard Mack, NZZ am Sonntag

»Es ist ein schönes Buch. Es wäre ein Wunder, wenn nicht. Piet Meyer macht nur schöne Bücher.
[...] 150 Seiten mit knappen, eindringlichen Bemerkungen zu 30 Bildern, auf denen eine Frau oder ein Mann dargestellt ist, wie er oder sie ein Buch hält und einen Finger darin lässt, um, wenn der Betrachter sie oder ihn verlässt, die Lektüre fortzusetzen. [...] Der gelehrte Ulrich Johannes Schneider macht sich Gedanken gerade nicht über das, was er sieht, sondern über das, was er nicht sieht, oft nicht einmal sehen soll. Es sind kluge Überlegungen zu Kunst-, Literatur- und Philosophiegeschichte. [...] Bei dieser Art des Lesens geht es gerade nicht ums Lesen. Zur richtigen Lektüre gehört ihre Unterbrechung. Wer nicht immer wieder nachdenkt über das Gelesene, der liest nicht wirklich. [...] Zum richtigen Lesen gehört, auch das lerne ich von Schneider, das vielgeschmähte Switchen. «
Arno Widmann, Frankfurter Rundschau

»Ulrich Johannes Schneider (* 1956) ist heute Bibliotheksdirektor an der Universität Leipzig. Irgendwann muss er eine interessante, weitreichende Beobachtung gemacht haben: Auf vielen Porträts lesender Menschen gibt es die Geste eines Fingers, der in einem Buch steckt und dort genau die Stelle markiert, wo die Lektüre unterbrochen wurde und nach kurzer Unterbrechung wieder aufgenommen werden sollte. [...] Daraus ist ein äußerst anregendes Buch geworden. Geschrieben in einem zupackenden und geduldig den Details nachspürenden Gestus, ohne den Firlefanz eines Fachvokabulars.
Solche Bücher liebe ich. In ihnen lese ich immer nur ein Kapitel – das aber zweimal, dreimal. In Schneiders Buch sind es zehn, die durch eine Galerie von dreißig Abbildungen von Kunstwerken führen. So erlebe ich ekstatisches, kluges Sehen – verwirklicht in einem auch herstellerisch beeindruckenden Buch, das ich niemals nur in einer öffentlichen Bibliothek lesen würde, sondern unbedingt auch zu Hause in meiner Nähe haben muss. «
Hanns-Josef Ortheil, Ortheil-Blog

»Der unterbrochenen Lektüre hat nun Ulrich Johannes Schneider von der Leipziger Universitätsbibliothek ein wunderschönes Buch gewidmet. Er untersucht die Spiegelung der Lesekultur in der Kunst seit dem Mittelalter, in einer Zeit, in der Bücher unentbehrlich waren [...] um welche Bücher es sich jeweils handelt, erfahren wir nicht. Wir sehen nur: Das Buch wird mit großer Zärtlichkeit in den Händen gehalten.
Ulrich Johannes Schneider trifft immer wieder (er analysiert 30 Beispiele) auf das Porträt eines Menschen, der den Finger im geschlossenen Buch stecken hat. Es ist die Geste der unterbrochenen Lektüre, ein Moment des Nachdenkens über das Gelesene. Es geht um das Lesen im Augenblick seiner Unterbrechung. [...] Wie die Person mit dem Buch in der Hand dargestellt wird, liefert Indizien auf ihre soziale Stellung und ihren Interessenhorizont. Das liefert dem Autor viel Stoff für Interpretationen. Oft sieht er auch nur Lust an der Selbstdarstellung, etwa bei dem florentinischen Jüngling auf dem Buchcover, einem eitlen und lässig–coolen Kerl, der mit dieser Geste in den Zirkel der Dichter und Denker aufgenommen werden will. Man nimmt es ihm nicht ab.«
Günther Haller, Die Presse

»Ulrich Johannes Schneider, Bibliotheksdirektor der Universität Leipzig, hat einen gut verdaulichen Essay geschrieben, der sich mit der bisher recht unbeleuchteten Geschichte des Lesens befasst. Dabei hat er sich dem Thema originell angenähert, von außen über die bildende Kunst. Das Buch lädt förmlich dazu ein, immer wieder selbst den Finger zwischen die Seiten zu legen und den reichhaltigen Inhalt sacken zu lassen. Insgesamt ein sehr lohnenswertes Buch für alle, die gern lesen und gern ins Museum gehen.«
Christine Gorny, Radio Bremen

»In dreißig Gemälden von 1331 bis 1935 erkundet [Schneider] dieses Detail, den Finger im Buch, und entwirft damit ein Panorama der abendländischen Leselust. Denn niemand liest am Stück intensiv, weder die professionellen Textverarbeiter in den Universitäten oder Medienredaktionen, noch literaturversessene Privatleser zu Hause. [...] Der Finger im Buch ist im kleinen, aber feinen Verlag Piet Meyer erschienen.«
Buchkultur, Heft 189.

»Es gibt Zeiten, da scheint es Wichtigeres zu geben als die Lektüre von Büchern. [...] Doch ein Blick in die Geschichte kann zu erkennen helfen, dass jeder Krise bislang auch wieder ein Aufschwung folgte. Das Buch stirbt nicht aus, es begleitet uns seit Jahrtausenden. [...] verbreiten Lust, sich vielleicht gerade in diesen bedrückenden Zeiten mal wieder ein Buch vorzunehmen, um in eine andere, coronafreie Welt einzutauchen. [...]
Einen [...] sehr charmanten Ansatz hat Ulrich Johannes Schneider gewählt. Der Philosophieprofessor und Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig befasst sich in Der Finger im Buch mit Lektüre, die unterbrochen wurde. [...] Diese Unterbrechung kann eine Störung von außen sein, ein Mensch, der den Raum betritt und die Stille stört. Oder der Lesende unterbricht selbst die Lektüre, um nachzudenken, nachzusinnen, das Gelesene mit der eigenen Welt in Einklang zu bringen. "Die Vorstellungskraft wird beim Lesen angeregt, den Text in Bilder zu übersetzen, nicht nur solche aus anderen Teilen der Literatur, sondern auch dem Leben selbst", schreibt Schneider.
Zu seinen 30 ausgewählten Bildern, Skulpturen und Fotografien schreibt Schneider kleine Beobachtungen, Deutungen, er nimmt uns mit auf seine Gedankengänge. [...] Mal sind die Abbildungen in diesem Band Bilder voller Ruhe, mal voller Vorfreude auf die fortzusetzende Lektüre. [...] So wird in diese[m] sehr schönen [Band] deutlich, dass Lesen vieles kann. Es kann berühren und entführen, beschäftigen und bilden, verändern und verbinden. Und es kann ablenken und aufbauen in Zeiten wie diesen.«
Kristian Teetz, Leipziger Volkszeitung

»Die Jungfrau Maria tut es, Vesalius tut es, junge unbekannte Adelige und Geistliche tun es ebenfalls – und Künstler, berühmte wie auch weniger berühmte, malen sie, mit dem Finger im Buch. Über dieses ikonographische Detail hat Ulrich Johannes Schneider, Professor für Philosophie an der Universität Leipzig und Direktor der Universitätsbibliothek, ein wunderbares Buch geschrieben. Handlich, in einem annähernd quadratischen Format und exzellent gestaltet, ist es im Piet Meyer Verlag erschienen. [...] Es ist eine große intellektuelle Freude, ihm zu folgen, manches vielleicht auch anders zu interpretieren – jedenfalls wird man künftig Gemälde und Skulpturen anders betrachten als bisher...«
Silvia Werfel, Wandelhalle, Mitteliungen der Gesellschaft der Bibliophilen e.V.
»Schneiders Interpretationen sind voller Esprit und Mutmaßungen, sie erzählen viel über die Wertigkeit der Lektüre in den jeweiligen Zeiten. [...] Diese Buch legt »ein Geheimnis um das Buch und den Leser«, meint Schneider. Und tatsächlich sind wir auch selber so etwas Rätselhaftes, wenn wir uns entdecken dabei, wie wir durch eine kleine, unscheinbare Geste eins werden mit dem Objekt unserer Hingabe«
Bernd Noack, Nürnberger Nachrichten

Weitere Besprechungen:

Langes Interview mit dem Autor am 27. April 2020 im WDR 3 Mosaik

Das Buch von U. J. Schneider hat es im Mai 2020 auf Perlentaucher unter »die besten Bücher des Monats« geschafft.

Als »Lektüreempfehlung Nr. 1« von WohnDesign (Heft 3, 2020) empfohlen.
Rachel Cohen – Verwobene Lebenswege

OT: A Chance Meeting: Intertwined Lives of American Writers and Artists, 1854–1967
Aus dem Amerikanischen
von Michael Mundhenk
504 Seiten
33 SW-Abbildungen
Hardcover
KapitaleBibliothek Nr. 26
Format 16,5 × 22 cm
ISBN 978-3-905799-53-8
€ 28.00 [D] / € 28.80 [A] / CHF 29.00

Rachel Cohen:

Verwobene Lebenswege

Amerikanische Schriftsteller und Künstler, 1854–1967


Wer inspiriert wen? Wer beeinflusst wen? Rachel Cohens fulminanter Gang durch ein Jahrhundert amerikanischer Kulturgeschichte:
Gertrude Stein/William James – Edward Steichen/Alfred Stieglitz – Joseph Cornell/Marcel Duchamp: 36 solcher Paare fasst Rachel Cohen in ihrer äußerst unterhaltsamen, immer wieder überraschenden Chronik amerikanischer Literatur-, Kunst- und Kulturgeschichte ins Auge. Stets interessiert sie die Frage: Was hat der eine dem anderen gegeben? Was lernte Richard Avedon von John Cage? Was Letzterer von Duchamp?
So folgt die Autorin in mehr als hundert Jahren amerikanischer Geschichte einer langen, oft wundersamen Kette von Beziehungen. Ob es um intensive Freundschaften wie zwischen Elizabeth Bishop und Marianne Moore geht oder um zufällige Begegnungen in einer Redaktion oder an der Bar: Überall werden Verhältnisse sichtbar, die von einem regen geistigen Austausch bestimmt waren. Viele der behandelten Personen, auch hierzulande berühmt, enthüllen unerwartete Seiten. Der Komiker Charlie Chaplin etwa fand es gar nicht lustig, als ihn beim Dreh eine Katze mit ihren Krallen streifte und beförderte das Tier ins Jenseits; Edward Steichen fuhr mit seinem Ford Roadster vorzugsweise in seinem New Yorker Studio vor.
Entstanden ist so eine ganz andere Geschichte, als sie sonst über Amerika erzählt wird. Eine Geschichte, die Bekanntschaften und Freundschaften ins Auge fasst, eine Geschichte, die sehr menschliche Züge zeigt. Der Fokus liegt hier auf gegenseitigen Impulsen und Transfer, statt auf der Leistung des heroischen Einzelkämpfers in Kultur- oder Kunstdingen.
Rachel Cohen schreibt lebendig und kurzweilig, mischt Fiktives auf ingeniöse Weise mit historischen Tatsachen. Ihr Buch, das zahlreiche Porträtaufnahmen enthält, ist in der angelsächsischen Presse in herausragendem Maße gelobt worden. Höchste Zeit, dieses Buch auf Deutsch verfügbar zu machen.

Ausgezeichnet mit dem PEN / Jerard Fund Award


Zur Autorin:
Rachel Cohen schreibt regelmäßig für The New Yorker, The New York Times, London Review of Books, The Guardian, Apollo, The Nation, Art in America und andere Magazine. Verwobene Lebenswege ist ihr erstes Buch; es wurde mit zahlreichen Preisen bedacht. Sie lebt in Chicago und unterrichtet Creative Writing an der dortigen Universität.

Pressestimmen:


»Eine fulminante und ungewöhnliche Literatur- und Kunstgeschichte: [...] Das sind spannende und berührende Geschichten, intime Blicke auf bekannte Künstler, Porträts ungewöhnlicher Verbindungen. Literaturgeschichte wird hier einmal ganz anders erzählt, Kunstgeschichte als Beziehungsgeschichte buchstabiert.«
Manuela Reichart, rbbKultur

»Die spannende und informative Lektüre ist gut lesbar und wird durch schöne Fotos, eine Bibliografie und ein Personen- und Werkregister nochmals aufgewertet. Kunst- und Literaturinteressierten kann der Band nur wärmstens ans Herz gelegt werden.«
Mario Kowalak, Informationsdienst Buch – ekz.bibliotheksservice

»Das, was aus Teilen der Politik und der Gesellschaft in den USA zu uns dringt, lässt selbst einen strahlend schönen Junitag düster und ungemütlich erscheinen. Eine für die Geschichte Deutschlands so wichtige Partei wie die SPD schafft dies mindestens genauso ausgeprägt. In den USA ist es der ungebremste Wortdurchfall via Twitter eines an Leibesumfang zunehmenden, an geistiger Verfassung abnehmenden Staatsoberhauptes, der uns erreicht, bei der SPD ist es der ungebremste Drang zur Selbstzerstörung und das sich Berauben einer durchaus möglichen Zukunft. Der vor zwölf Jahren gegründete Piet Meyer Verlag macht schöne und ausgefallene (Kunst-)Bücher, zum Beispiel den inhaltlich wie gestalterisch ausgezeichneten Band über Michelangelo von Martin Gayford. Gayford hat zudem das in meinen Augen wohl beste Buch über den Maler Lucian Freud verfasst, Mann mit blauem Schal. Rachel Cohen wiederum lässt uns in Verwobene Lebenswege noch oder wieder an die Leistungen und Errungenschaften Amerikas glauben. Unterhaltsam, überraschend, einmal ganz anders ist diese Chronik amerikanischer Literatur-, Kunst-, Kulturgeschichte. Bei 36 Paar-Konstellationen aus diesen Bereichen können wir dank Cohen teilhaben an deren Begegnungen, Beziehungen, Bekanntschaften und Freundschaften. Lebendig, höchst anregend und bereichernd legt die Autorin dabei das Gewicht auf deren gegenseitige Inspirationen, Impulse und Beeinflussungen.«
Aus dem Wetzsteinbrief der Freiburger Buchhandlung zum Wetzstein vom Juni 2019

»Wer inspiriert wen? Wer beeinflusst wen? Rachel Cohens Verwobene Lebenswege sind ein fulminanter Gang durch ein Jahrhundert amerikanischer Kulturgeschichte. [...] 36 [...] Paare fasst Cohen in ihrer unterhaltsamen, immer wieder überraschenden Chronik amerikanischer Literatur-, Kunst- und Kulturgeschichte ins Auge. Stets interessiert sie die Frage: Was hat der eine dem anderen gegeben?«
Passauer Neue Presse

Pressestimmen zur amerikanischen Originalausgabe:


»Ungewöhnlich und wunderschön! Cohens Porträts sind subtil, intim und überzeugend. Verwobene Lebenswege ist nicht nur ein bedeutendes Buch über hundert Jahre amerikanischer Kulturgeschichte, sondern bietet auch fesselnde Unterhaltung!«
John Banville, The Guardian

»Ein vortrefflich durchkomponiertes Kunstwerk. Nahezu genial!«
The New York Observer

»Das originellste kulturgeschichtliche Werk der letzten Jahre!«
Diane McWhorther

»Originell, mustergültig!«
The New Yorker

»Ein Meisterwerk. Ungemein vielfältig und ausgewogen!«
The Economist

»Ein fabelhaftes Buch, dessen Anekdoten, Literaturverstand und Klatsch den Leser elektrisieren. Cohens Stil ist von einer seltenen Anmut. Zu diesem äußerst bemerkenswerten und ansprechenden Buch kehrt man immer wieder zurück.«
Robert Pinsky

»Clever konzipiert und sehr sorgfältig geschrieben; frisch, unerwartet, vielversprechend!«
The New Republic

»Absolut mitreißend. Ein überaus sachkundiger und unterhaltsamer Ausflug in die amerikanische Kulturgeschichte. Cohen schreibt wunderschön: klar, bestimmt, kompetent und kenntnisreich.«
Harvard Magazine

»Verwobene Lebenswege ist eine Glanzleistung der Literaturgeschichtsschreibung. Sie fußt auf beachtlicher Belesenheit, ohne dass diese in den Vordergrund tritt. Heutzutage, da so viele Forschungsarbeiten der Mumifizierung ihrer Figuren Vorschub leisten, ist man unsäglich dankbar für ein Buch, das sie im Gegenteil so lebendig werden lässt.«
Henry Louis Gates Jun.

»Glänzend – ein Buch, das süchtig macht!«
San Francisco Chronicle

»Perfekt!«
VOGUE

»Ich kenne kein Buch, das Bücherfreunden so viel Freude bereitet! Geschrieben in einer ganz ungewöhnlichen Mischung aus Humor und Anmut, Leidenschaft und Zurückhaltung.«
Dave Eggers

»Fesselnd wie eine kunstvolle Fuge! Rachel Cohen schreibt elegant und klar, ihr Urteil ist fundiert und weitherzig. Entlang zahlreicher brillanter Miniaturen – vom viktorianischen Zeitalter bis in die 1960er Jahre – erzählt Cohen zugleich eine Geschichte der Sexualität in Amerika, der Rassenbeziehungen, des politischen Protests und der Prominentenkultur.«
The Boston Globe

Martin Gayford – Michelangelo

OT: Michelangelo: His Epic Life
Aus dem Englischen von Klaus Binder, Bernd Leineweber und Britta Schröder
664 Seiten
121 Farbabbildungen
(+ Karte + 2 Stammbäume)
Halbleinenbindung mit halbem Schutzumschlag
KapitaleBibliothek Nr. 25
Format 15,5 × 24 cm
ISBN 978-3-905799-52-1
€ 38.00 [D] / € 39.00 [A] / CHF 39.00

Martin Gayford:

Michelangelo

Sein langes abenteuerliches Leben


Martin Gayford, enger Freund von Lucian Freud, David Hockney und Francis Bacon, weiß aus eigener Anschauung, wie Künstler leben: wie sie arbeiten, denken, kämpfen, lieben, hassen, ihren täglichen Geschäften nachgehen. Über die Jahre hat er das Werk zahlreicher zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt kommentiert und ihre Entwicklung begleitet.
Es ist deshalb besonders interessant, Gayford einmal in ein früheres Jahrhundert zu folgen. Sein neues Buch ist Michelangelo Buonarroti (1475–1564) gewidmet, dem Maler, Bildhauer, Baumeister und Dichter, der tausend Kontakte in alle Richtungen der italienischen Renaissance-Welt pflegte. Anschaulich schildert Gayford ein streckenweise haarsträubend abenteuerliches Leben, und als Leser gewinnen wir Einblick in die häufig vertrackte Entstehung seines so mächtigen OEuvres. Kunst ist Kunst, gleich ob sie aus der Gegenwart oder Vergangenheit stammt. Immer ist der Versuch interessant, verstehen zu wollen, unter welchen Bedingungen sie entsteht. Der schmerzhaft zerrissene, hochtalentierte, zu schwarzer Melancholie neigende Michelangelo gehörte zu den Allergrößten seines Faches.
Martin Gayford wird ihm auf ergreifende, spannende Weise gerecht. Sein neues Buch ist eine Gesamtschau, die trotz ihrer Länge von über sechshundert Seiten und der Berücksichtigung neuester Forschungsliteratur mitreißend zu lesen ist: Gayford ist ein begnadeter Erzähler. Das beweisen all seine bisherigen Bücher, von denen auf Deutsch die meisten in diesem Verlag erschienen sind.

Zum Autor:
Der Brite Martin Gayford ist Journalist und Buchautor. Er ist der Verfasser der viel gerühmten Studien Mann mit blauem Schal. Ich saß für Lucian Freud: Ein Tagebuch; von A Bigger Message: Gespräche mit David Hockney; und von Das Gelbe Haus – Van Gogh, Gauguin: Neun turbulente Wochen in Arles, – alle in diesem Verlag erschienen. Er lebt in Cambridge.

Pressestimmen:


»Der englische Kunstschriftsteller Martin Gayford schrieb seine Michelangelo-Biografie 2013. Jetzt liegt der imposante Band in ausgezeichneter Übersetzung auf Deutsch vor. Um es gleich zu sagen: Dieses Buch ist großartig. Großartig erzählt, grandios in der Analyse, farbig in der Hintergrundschilderung, wissenschaftlich beeindruckend, dabei an keiner Stelle überladen. Und durchgehend von fulminanter Lesbarkeit. Berückend auch, dass dem niemals langweiligen Text der Verlag ein ausnehmend schönes Buchkleid geschneidert hat, Halbleinenband, verschiedenfarbiges Papier, schöne Typografie, sehr gut reproduzierte Abbildungen.«
Alexander Kluy, Der Standard

Empfohlen am 3.7.2019 von Marcus Woeller auf Welt.de:
Die besten Bücher für den Sommer


»Umfangreiche, detaillierte Biografie zum Leben und Werk Michelangelos, Martin Gayford, ein bekannter englischer Kunstkritiker [...] hat hier die Fülle des Materials über Michelangelo gesichtet und mit Blick auf die Innensicht des Künstlers neu zusammengestellt: eingebettet in die sehr akribisch geschilderten turbulenten politischen und religiösen Ereignisse dieser Zeit. Er bezieht sich zunächst auf Vasari und Condivi [...], Zeitgenossen und Biografen Michelangelos und verbindet es mit zeitgenössischen Quellen, späteren Berichten und aktuellen Forschungsergebnissen. Das Ganze wird lebendig durch Gayfords Einfühlungsvermögen in die künstlerische Sensibilität Michelangelos. Sehr empfohlen trotz der Menge an Literatur über Michelangelo und Teile seines Werkes oder sein Verhältnis zu Zeitgenossen. Hier ergibt sich wieder ein Gesamteindruck, der zum Verständnis von Zeit, Künstler und Kunstwerk beiträgt. Mit vielen Anmerkungen, Bibliografie und Stichwortregister.«
Brigitte Krompholz-Roehl, Informationsdienst Buch - ekz.bibliotheksservice

»So ist seine [Martin Gayfords] Michelangelo-Geschichte vor allem eins: spannend. Ein spannendes Leben, eingebettet in eine superspannende europäische Weltgeschichte, und so erzählt, als sei der Autor dabei gewesen. Hier kommt Gayfords Begabung zum Tragen, Lebensgeschichte als persönlich erlebte Zeitgeschichte zu erzählen. [...] Ja, Gayford kann gut schreiben.«
Golo Maurer, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Ein Buch, das jeder Kunstinteressierte in seinem Regal haben sollte.
In Michelangelo. Sein langes abenteuerliches Leben gelingt es Martin Gayford, die Geschichte um das Jahrtausendgenie Michelangelo Buonarroti und dessen Werke packend und fernab von lehrbuchhafter Trockenheit zu erzählen. [...] Die besondere Leistung Gayfords ist es, diese uns so gut bekannten Werke wieder reizvoll erscheinen zu lassen, indem er die Entstehungsgeschichte der Werke erzählt. [...] Der Leser erhält dadurch viel informative Lesefreude und durch die haptisch-visuelle Gestaltung eines der hübschesten Bücher im Regal.«
Instagram-Literaturblog Gute_Seiten_Schlechte_Seiten

Pressestimmen zur englischen Originalausgabe:


»Nur der begabteste Biograf konnte dem Talent eines Michelangelo Buonarroti gewachsen sein!«
The Times

»Ein fesselndes Buch. Wunderbar erzählt. Souverän nutzt der Autor dabei sein profundes Wissen.«
The Mail On Sunday

»Die Großartigkeit dieses Künstlers, aber auch Gayfords Geschick, uns dies vorzuführen, zeigt sich daran, dass man dieses Buch mit dem Wunsch beendet, Michelangelo hätte noch länger gelebt, noch mehr Werke hinterlassen.«
Financial Times

»Einer unserer besten Autoren, wenn es darum geht, uns sehen zu lassen, wie moderne Maler denken und arbeiten. Aber Martin Gayford kann mehr. Er schafft es, den Dschungel generationenlanger Forschungen zum David, zur Sixtinischen Kapelle, zum Petersdom und all den anderen Meisterwerken Michelangelos zu lichten, und wir können nun nicht nur das Offensichtliche, sondern auch das bislang Unbemerkte erkennen – und sehen.«
The Sunday Telegraph


Christopher Rothko – Marko Rothko

OT: Mark Rothko: From the Inside Out
Aus dem Amerikanischen
von Birgit Lamerz-Beckschäfer
384 Seiten
83 Abb., davon 74 in Farbe
Hardcover
KapitaleBibliothek Nr. 24
Format 22 × 27 cm
ISBN 978-3-905799-51-4
€ 28.40 [D] / € 29.20 [A] / CHF 32.00

Christopher Rothko:

Mark Rothko

Dramaturg der Form


Hat ein Sohn mehr Einblick in das Werk seines Vaters als Außenstehende? Eine schwierige Frage. Das Buch jedenfalls, das Christopher Rothko über die Kunst seines Vaters geschrieben hat, verbindet beides: Innensicht und Außenansicht, persönliche Bemerkungen und kunstwissenschaftliche Untersuchung.
Rothko schied 1970 durch Freitod aus dem Leben. Sein Sohn war damals sechs Jahre alt. Dessen Buch ist deshalb zunächst die Suche nach dem verlorenen Vater. Doch es ist viel mehr. Der Autor schöpft aus dem reichen Familienarchiv sowie aus Briefwechseln mit Freunden und Bekannten. Zudem hatte er während seiner Nachforschungen den umfangreichen Nachlass des OEuvres um sich: die wichtigen, der Öffentlichkeit oft unbekannten Vorstudien zu den großen Gemälden. Herausgekommen ist ein vielseitiges Werk, Liebeserklärung auf der einen Seite, wissenschaftliche Exegese auf der anderen. Versehen, immer wieder, mit persönlichen Erinnerungen an den Verschwundenen, der schon zu Lebzeiten nur halb da war.
Natürlich gilt, dass sich Rothkos Werk nur über die konzentrierte, langsame, lange Betrachtung erschließt, über Bildversenkung und Meditation. Doch die kluge Erklärung im Vorfeld der Bildbetrachtung kann dabei helfen, sich diesem Jahrhundertkünstler auf frische Weise zu nähern und einem Werk zu begegnen, das viele magnetisch in seinen Bann zieht, dessen Schöpfer aber verstörend enigmatisch bleibt. Das ist die Leistung Christopher Rothkos: Er öffnet neue Denk- und Sehwege zu einem Künstler, der – unter anderem – sein Vater war.

Erscheint zur großen Mark-Rothko-Retrospektive im Kunsthistorischen Museum, Wien
11. März bis 30. Juni 2019


Zum Autor:
Dr. Christopher Rothko, klinischer Psychologe, gab seinen Beruf 1999 auf, um sich zusammen mit seiner Schwester Dr. Kate Rothko Prizel um den Nachlass seines Vaters zu kümmern. Er war an zahlreichen Rothko-Ausstellungen in Museen als Kurator beteiligt, hat Vorlesungen über das Werk des Vaters gehalten und dessen Schriften unter dem Titel The Artist’s Reality – Philosophies of Art, Yale University Press, New Haven 2004, herausgegeben (Mark Rothko: Die Wirklichkeit des Künstlers – Texte zur Malerei, aus dem Amerikanischen von Christian Quatmann, C.H.Beck, München 2005). Christopher Rothko lebt mit seiner Frau und den gemeinsamen drei Kindern in New York.

Pressestimmen zur amerikanischen Originalausgabe:


»Äußerst sympathische, erfrischende Einführung in das Werk von Mark Rothko!«
The American Scholar

»Eine Wissensfundgrube!«
The Wichita Eagle

»Eine ungewöhnlich persönliche und aufschlussreiche Verbindung aus Memoir und Kunstkritik. Eine privilegierte und faszinierende Betrachtungsweise.«
Kirkus Review


John Updike - Über Kunst

OT:
(a) Just Looking: Essays on Art
(b) Still Looking: Essays on American Art
(c) Always Looking: Essays on Art
(d) Higher Gossip: Essays and Criticism
Herausgegeben, aus dem amerikanischen Englisch übertragen und mit einem Nachwort versehen von Antje Korsmeier
356 Seiten
106 Abb., davon 90 in Farbe
Klappenbroschur
KapitaleBibliothek Nr. 23
Format 13,6 × 18,9 cm
ISBN 978-3-905799-46-0
€ 28.40 [D] / € 29.20 [A] / CHF 32.00

John Updike:

Über Kunst

Schriften 1979–2008


Mit John Updike die Kunst neu entdecken!
John Updike hat nicht nur fast 30 Romane geschrieben, sondern auch zahlreiche Essays, die von Kierkegaard, Hemingway, dem Golfspiel oder »Zehn einschneidenden Momenten in der Geschichte der amerikanischen Libido« handeln. Über mehrere Jahrzehnte verfasste er zudem für renommierte amerikanische Magazine wie The New Republic, The New Yorker oder The New York Review of Books Texte über Kunst, von denen nun eine Auswahl erstmals in deutscher Sprache vorliegt. Ob Vermeer oder Singer Sargent, Monet oder Hopper – stets lenkt Updike unseren Blick auf wichtige Details und bietet eine kluge Würdigung der Künstler und ihrer Werke. Entlang der Skulpturen Riemenschneiders spüren wir in spätgotische Gefühlswelten hinein, vollziehen anhand der Grafiken van Goghs die Tragik dieses unglücklichen Genies nach und erleben mit Richard Estes einen flirrenden Moment purer Großstadtenergie.
Denn was nur wenige wissen: Updike war der Kunst von Kindesbeinen an sehr verbunden und wäre beinahe selbst bildender Künstler geworden. Nach seinem Anglistikstudium in Harvard ging er für ein Jahr an die Ruskin School of Art in Oxford, bevor er dem Schreiben den Vorzug gab und Redakteur beim New Yorker wurde. Updikes Kunstessays verbinden das Beste aus beiden Welten: die tief empfundene Nähe zur Kunst, insbesondere der Malerei, die ihn immer wieder ganz genau hinschauen lässt, und die Fähigkeit des Literaten, mit leichter Hand grundlegende Themen des Menschlichen zu erfassen. Das macht diese Lektüre zu einem großen Genuss. Der Band ist nach europäischen und amerikanischen Künstlern gegliedert und enthält zahlreiche Abbildungen sowie ein Nachwort.
Eine wahre Fundgrube für Kunstliebhaber!

Die Schriften zur Kunst von John Updike,
endlich, zum ersten Mal auf Deutsch!

Zum 10. Todestag von John Updike
am 27. Januar 2019!


Zum Autor:
Er war ein Dauer-Anwärter auf den Literaturnobelpreis: John Updike (1932–2009) zählt zu den profiliertesten amerikanischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Neben Romanen, Theaterstücken, Kinderbüchern und Kurzgeschichten verfasste er eine Vielzahl von Essays, dabei schrieb er regelmäßig über bildende Kunst. Updike war Mitglied der American Academy of Arts and Letters und wurde u.a. mit dem Pulitzer-Preis, dem National Book Award und der National Medal of Arts ausgezeichnet.

Zur Herausgeberin, Übersetzerin und Nachwortautorin:
Die promovierte Philosophin Antje Korsmeier arbeitete mehrere Jahre als Sachbuchlektorin bei einem großen Publikumsverlag, bevor sie sich als Lektorin, Übersetzerin und Literaturkritikerin selbstständig machte. Sie lebt in München.

Pressestimmen:


»Die Stärke des amerikanischen Schriftstellers ist es, seine genauen und empathischen Betrachtungen der Kunst in ebenso genaue, empathische Worte gießen zu können.«
Weltkunst

»Kunst als Leidenschaft
Der US-Autor John Updike (1932 – 2009) schrieb nicht nur über 20 Romane (u.a. Die Hexen von Eastwick). Er liebte auch die Kunst. Erstmals in deutscher Sprache ist jetzt sein Band über große Werke der Kunstgeschichte erschienen.«
DIE BUNTE

»Nachzulesen sind Updikes Bemerkungen zur bildenden Kunst nun in einer gelungenen Auswahl von Ausstellungskritiken, herausgegeben und übersetzt von Antje Korsmeier. [...]
Updike, der ursprünglich selbst bildender Künstler werden wollte und an der Ruskin School of Drawing and Fine Art studiert hatte, erweist sich darin als genauer Kenner der Kunstgeschichte sowie als Kritiker, der dem tradierten Wertekanon oftmals nicht folgt und sich eigenständige Urteile leistet. [...]
Der Ton [bleibt] ironisch und beschwingt und gleitet niemals ab in die Untiefen des Kulturpessimismus.«
Peter Geimer, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Ein anregender Gang durch die Kunstgeschichte von Riemenschneider über Monet bis Hopper:
Dem Schriftsteller Updike wurde manchmal unterstellt, er sei nur ein sehr guter Stilist, was soviel heißen sollte wie: blutleer. Wie unhaltbar diese Charakterisierung ist, zeigen diese Essays, deren Ton auf Empirie und Empathie beruht. [...] [Sein] Blick [ist] präzis. Er analysiert Material, Technik, Gestus, kenntnisreich nicht zuletzt aufgrund seiner eigenen künstlerischen Ausbildung. Im Blick ist dabei auch der gesellschaftliche Kontext. [...]
Für deutsche Leser sind die Beiträge über amerikanische Kunst besonders aufschlussreich. Updike erweist sich als kluger Vermittler, der lange Traditionslinien einer relativ jungen Nation herausarbeitet. [...]
Fazit: Der Leser [...] kann sich anstecken lassen von der Begeisterung, an die sich Updike so lange nach jenem ersten Besuch des MOMA erinnert, als es ihm George Braques Frau mit Mandoline besonders antat: ›Ich war verzaubert [...] von der Freiheit und Unverfrorenheit des Gemäldes. Ich freute mich, dass so etwas möglich war.‹ Diese Verzauberung ist spürbar in allen Essays dieses von Antje Korsmeier sorgfältig herausgegebenen, übersetzten und kommentierten Bandes. Die Beiträge zeugen von Updikes Kenntnisreichtum, seinem wohlbegründet eigenwilligen Blick und seinem Respekt vor der Würde des Kunstwerks und des Künstlers. Beim nächsten Museumsbesuch wird es dem Leser schwerfallen, nicht auch an den Betrachter John Updike zu denken.«
Paul Stoop, Deutschlandfunk

»Updike beschreibt die Kunstwerke genauso präzise, wie die Realität in seinen Romanen. Und – was bei Kunstkritikern eher selten ist – er formuliert immer sehr verständlich [...] Er nähert sich den Künstlern nie mit heiligem Respekt und insofern macht es Spaß, die Ausstellungen mit seinen Augen zu sehen. [...] Manche Bildbeschreibungen hatten regelrecht eine meditative Wirkung. Wenn ein Schriftsteller wie Updike Kunst beschreibt, wird eben ein doppelter Genuss daraus.«
Christine Gorny, Bremen Zwei

»Zu seinem [Updikes] zehnten Todesjahr ist nun eine Auswahl seiner Rezensionen und Texte zur Kunst erstmals auf Deutsch erschienen. Sie zeigen den Schriftsteller als genauen Beobachter, der mit viel Einfühlungsvermögen Kunstwerke beschreibt und seinen Lesern näherbringt.«
Christina Genova, St. Galler Tagblatt

Frühere Stimmen zu John Updike:


»Updike ist in allem, was er schreibt, ein klangfanatischer Wortsetzer, ein Menschen zeichnender Kaltnadelradierer. Es hat ja kein anderer amerikanischer Schriftsteller seiner Generation so eminente Studien zur Malerei verfasst! Dieser Augenmensch – ein Artist, den man zwischen Colvilles gefrorenen Figurinen und den Grässlichkeitsensembles von Kienholz platzieren möchte – ist mit seinem genialisch präzisen Kunstsinn immer schockierend präsent!«
Fritz J. Raddatz, Die Zeit

»Diese Essays [über Kunst] bieten immer wieder wunderbare Beispiele einer kritischen Deutung; die psychologischen Interessen des Romanautors treiben während der Ausstellungsbesuche den Blick von einem Werk zum nächsten, bis sich ein tiefgreifendes Verständnis der Kunst einstellt.«
Arthur Danto, The New York Times Book Review

»Er war ein modernes Genie, eine ungeheure Persönlichkeit innerhalb der amerikanischen Literatur, der subtilste englischsprachige Schriftsteller.«
Ian McEwan

»Der größte Literat unserer Zeit – ein ebenso glänzender Essayist, Literatur und Kunstkritiker wie Romanautor und Verfasser von Kurzgeschichten.«
Philip Roth

»John Updike hat mittlerweile den Rang eines bedeutenden Kritikers, dessen Stimme nachhaltiges Gewicht hat; tatsächlich ist er der herausragende Kritiker seiner Generation.«
The New York Times

»In seiner Jugend wollte Updike Comiczeichner werden, Maler, Künstler. Nach Harvard erhielt er ein Stipendium für das Kunststudium in Oxford. Und über 30 Jahre später lesen wir seine Aufsätze zur Kunst! In der Auseinandersetzung mit Monet, Wyeth und Degas beweist er genauso viel Scharfsinn und Beschreibungskraft wie gegenüber Melville oder Whitman!«
Time Magazine

»Updike verdient es, dass man ihn immer wieder rühmt!«
Marcel Reich-Ranicki


Mit Alberto Giacometti. Ein Tagebuch

OT: ジ ャ コ メ ッ テ イ と と も に
In lateinischer Umschreibung:
Jacometti to tomo ni
Aus dem Japanischen übertragen und mit einem Beitrag versehen von Nora Bierich
Mit einem Nachwort von
Gérard Berréby und Véronique Perrin
und Hinweisen von Piet Meyer
In Zusammenarbeit mit der
Fondation Giacometti, Paris
352 Seiten
68 Abb., davon 24 in Farbe
Klappenbroschur
KapitaleBibliothek Nr. 22
Format 17,5 × 26,5 cm
ISBN 978-3-905799-45-3
€ 42.00 [D] / € 43.20 [A] / CHF 45.00

Isaku Yanaihara:

Mit Alberto Giacometti

Ein Tagebuch



Von der Witwe Alberto Giacomettis während Jahrzehnten mit einem weltweiten Publikationsbann belegt, jetzt erstmals vollständig auf Deutsch zu lesen:
Das sensationelle Tagebuch von Isaku Yanaihara über seine Zeit mit dem
Schweizer Künstler!
Bekannt ist das Büchlein, das James Lord verfasst hat, nachdem Alberto Giacometti sein Porträt gemalt hatte. Das Buch hat jüngst als Vorlage für einen Film gedient. Lord saß dem Maler 18 Tage lang Modell. Die Beziehung, die denselben Künstler
mit dem japanischen Philosophieprofessor Isaku Yanaihara (1918–1989) während der Jahre 1956 bis 1965 verband, war ungleich tiefer. Sie lebten – so empfand es
der Schriftsteller Jean Genet, der sie häufig sah – eine tiefe, ganz
eigentümliche Liebesbeziehung.
Yanaihara saß Giacometti 228 Tage lang Modell. Ihre Arbeit begann am 2. Oktober 1956. Der Maler ließ ihn nicht mehr gehen. Oft sagte er ihm, er wolle ihn am liebsten 10 000 Jahre lang malen, ihn ewig weiter porträtieren. Das Tagebuch, das der Philosoph während dieser Zeit verfasst hat, ist unerhört an Sensibilität, Präzision und Dichte. Es liest sich wie ein Krimi. Nie war man einem Künstler bei der Arbeit so nah – so schrecklich nah! Sah ihn so leiden, kämpfen, Bilder zerstören, immer wieder verzweifelt neu ansetzen.
Dieses Schriftwerk ist ein seltenes Dokument. Aus unserer Sicht ist es das bedeutendste Tagebuch, das je aus dem Atelier eines europäischen Künstlers heraus verfasst worden ist. Das Auge, das hier die Feder führt, ist so leidenschaftslos distanziert, so einfach, ruhig und gerecht und zugleich voll der größten Passion, Anteilnahme und Magie, dass der Leser an japanische Filme wie jene von Yasujirō Ozu denkt – an deren stille Zauberkraft und geheimen Bann. Manche werden nach der Lektüre sagen: Hier ist ein Buch, das alleine ganze Kunstbibliotheken aufwiegt. Ein Buch, das, nachdem es jahrzehntelang verboten war, endlich auf Deutsch zu entdecken ist!

Zum 100. Geburtstag von Isaku Yanaihara
am 2. Mai 2018!



Zum Autor: Isaku Yanaihara (1918–1989) war ein japanischer Philosophieprofessor, der in den fünfziger Jahren zu Forschungszwecken in Paris weilte, mit Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir verkehrte und Alberto Giacometti kennenlernte, der ihn sofort porträtieren wollte. Die Freundschaft, die sich im Anschluss entwickelte, verband die beiden Männer bis zum Tod des Künstlers. Ab 1956 flog der Japaner mehrere Sommer lang immer wieder von Tokio nach Paris, um dem Maler als Modell zu dienen. Er verfasste ein Tagebuch über diese Zeit, das bis vor Kurzem nicht erscheinen durfte.


»Das wichtigste Buch, das je über Alberto Giacometti geschrieben worden ist!«

Franck Maubert



Nominiert für die Shortlist
»Die Schönsten Deutschen Bücher 2019«
der Stiftung Buchkunst


Foto der Nominierten Bücher auf der Frankfurter Buchmesse
Foto: Michael Zuch, Frankfurter Buchmesse, Oktober 2019

Pressestimmen:


»Es gibt wohl kein anderes Buch zu Alberto Giacometti,
das einen tieferen Einblick in das Leben und Werk dieses Künstlers gewährt!«

Philipp Meier, Neue Zürcher Zeitung



»Der Band Mit Alberto Giacometti ist ein kunsthistorisches und literarisches Juwel!«

Katharina Borchardt, SWR2 Lesenswert Magazin



»Bald schon zaudert und zetert er: ›Ihre Nasenspitze, ich kriege sie einfach nicht hin. Ach, wenn ich doch nur ein bisschen, ein klein bisschen mehr Mut hätte, Scheiße!‹ Der Japaner Isaku Yanaihara (1918 – 1989) schildert diese durch und durch typische Episode in seinem Tagebuch Mit Alberto Giacometti, das jetzt erstmals auf Deutsch erscheint. Es ist eine großartige, berührende, lehrreiche Nahaufnahme des Künstlers. Sie zeigt ihn bei der Arbeit, nicht zuletzt beim Scheitern und beim immer wieder aufs Neue beginnen: ›Ich darf nicht aufgeben, ich muss weitermachen.‹ Oft sieht sich Giacometti kurz vor dem Durchbruch. Dann wieder verzweifelt er, kann die Hand nicht mehr zur Leinwand führen, bricht in einem Falle sogar in Tränen aus. Doch Aufgeben ist keine Option.«
Martin Oehlen, Kölner Stadt-Anzeiger
Pietro Aretino. Der Machiavelli der Kunstkritik

Erstausgabe
336 Seiten
60 Abb., davon 8 in Farbe
Hardcover
KapitaleBibliothek Nr. 21
Format 15 × 24 cm
ISBN 978-3-905799-44-6
€ 26.00 [D] / € 26.80 [A] / CHF 29.00

Loel Zwecker:

Pietro Aretino

Der Machiavelli der Kunstkritik



Sein Name ist heute wenig bekannt, doch kommunizierte er seinerzeit auf Augenhöhe sowohl mit Kunststars wie Michelangelo als auch mit Fürsten, Päpsten und Kaisern: Pietro Aretino (1492-1556) war die Stimme in der Öffentlichkeit der Renaissance. Ob es um die Kommentierung einer Papstwahl ging oder die Gemälde des großen Venezianers Tizian, stets äußerte sich Aretino originell und meinungsstark. Das Wort wusste er so schneidend zu führen, dass er europaweit anerkennend als »Kondottiere der Feder« bezeichnet wurde.
Ein wichtiger Bestandteil seines vielfältigen literarischen Werkes waren Briefe, die Aretino veröffentlichte. Durch die stilsichere Erstübertragung zahlreicher Passagen ins Deutsche entdeckt der Kunsthistoriker Loel Zwecker Aretino für heutige Leser neu. Bahnbrechend war dessen Mischung aus Subjektivität, Fachwissen, freien Assoziationen und Gesellschaftsklatsch – und die Schulung der Wahrnehmung seiner Leser mithilfe erotischer Gedichte.
So entwickelte Aretino das Genre der Kunstkritik. Er ermöglichte seinen Lesern, mehr zu sehen, mehr zu erkennen, mehr zu verstehen. Seine Kühnheit und Zweckrationalität ließen ihn zu einem Machiavelli der Kritik werden. Er konkurrierte mit Giorgio Vasari; über den »göttlichen« Michelangelo verfasste Aretino den
ersten Verriss.
Und Aretino wirkte fort. Ob Diderot, Baudelaire, Greenberg, Adorno oder Danto – bei späteren Kritikern finden sich Strategien und Stilmerkmale Aretinos wieder. Auf höchst gelungene Weise verbindet Loel Zwecker eine Darstellung der Rezeptionsgeschichte Aretinos mit aktuellen Kunstdebatten: Wie steht es heute um das Verhältnis von Bild und Text? Wie funktioniert Kritik im digitalen Zeitalter?
Für jeden, der wissen will, mit welchen Mechanismen Kritik und öffentliche Einflussnahme arbeiten, ist die Lektüre über den Pionier der Publizistik
Aretino unverzichtbar.

Zum Autor: Loel Zwecker (geb. 1968) ist Autor, Übersetzer und Lektor. Er hat äußerst anregende Bücher verfasst, die akademische Ansprüche mit guter Lesbarkeit verbinden: Picassos Purpur-Periode 1944-1953 (Jonas, Marburg 2006), Was bisher geschah – Eine kleine Weltgeschichte (Pantheon, München 2010, dann Goldmann, München 2012), und Ein Schritt zurück in die Zukunft – Was wir aus der Geschichte lernen können (Pantheon, München 2013). Er lebt in München.


»Aretino – einer der Urväter der Journalistik.«

Jacob Burckhardt



»Alle wollen Ihre Meinung hören!
Sie geben ja den Ton an!«
Tizian an Aretino



»Aretino – das größte Lästermaul der neueren Zeit!«

Jacob Burckhardt




Pressestimmen zu früheren Büchern von Loel Zwecker:


»Eine unbedingte Empfehlung! Nicht nur für jene,
die ihr Geschichtswissen auffrischen wollen!«
PROFIL über Was bisher geschah von Loel Zwecker

»Detailliert, sehr gut recherchiert und sehr spannend geschrieben!«
TAZ über Picassos Purpur-Periode von Loel Zwecker

Kunst-Arbeit. Dieter Schwarz im Kunstmuseum Winterthur

112 Seiten
59 Abb., davon 55 in Farbe
Klappenbroschur
KapitaleBibliothek Nr. 20
Format 19 × 26 cm
ISBN 978-3-905799-41-5
€ 26.00 [D] / € 26.80 [A] / CHF 29.00

Simona Ciuccio (Hg.):

Kunst-Arbeit

Dieter Schwarz im Kunstmuseum Winterthur



Kunstliebhaber aus aller Welt wissen es seit Jahren: Das Kunstmuseum Winterthur ist immer einen Besuch wert. Denn in Winterthur hat Dieter Schwarz (geb. 1953) ungezählte Ausstellungen veranstaltet, die Augenöffner waren. Immer gleich eindringlich und klug inszeniert, hat Dieter Schwarz hier Klassiker und Zeitgenossen, bekannte und weniger bekannte, oft auch zu Unrecht vergessene Künstlerinnen und Künstler mit gültigen Ausschnitten ihres Werkes gezeigt.
Das Erfolgsgeheimnis dieses begnadeten Museumsmannes? Er ist nicht nur ein sehr gebildeter, äußerst akribisch arbeitender Wissenschaftler, produktiver Publizist und geschickter Organisator, sondern hat selbst etwas von einem Künstler: Er sieht Kunst so gut wie diese, erkennt sofort Substanz und Qualität. Moden und zeitgeistige Strömungen sind ihm fern, was heute selten ist.
So wurde Winterthur für Kunstliebhaber über die Jahre zu einem sicheren Garanten, ja, geradezu zu einem Synonym für Entdeckung, Erweiterung des eigenen Kunsthorizontes und damit für Beglückung.
Dieter Schwarz verlässt nun sein Museum. Viele Menschen sind ihm für seine Arbeit dankbar. Auch die Künstler. Aus diesem Anlass schenken Gerhard Richter, Lawrence Weiner, Robert Mangold, Richard Tuttle, Giuseppe Penone, Richard Deacon und viele andere dem Museum wichtige Werke. Die vorliegende Publikation bildet diese alle ab, zusammen mit ihren sehr persönlichen Abschiedsworten. Abgerundet wird das Buch durch einen Grundsatztext des Geehrten und einer Gesamtbibliografie seiner Schriften.
Ein großer, ein würdiger Abschied!

Zum Geehrten: Dieter Schwarz, 1953 in Zürich geboren, leitete das Kunstmuseum Winterthur von 1990 bis 2017. Er hat an diesem Hause Ausstellungen zu Medardo Rosso, Giorgio de Chirico, Giorgio Morandi, Otto Meyer-Amden, Pierre Bonnard, Marcel Duchamp, Mark Tobey, Agnes Martin, Ellsworth Kelly, James Bishop, Robert Mangold, Brice Marden, Richard Tuttle, Lawrence Weiner, John Chamberlain, Richard Artschwager, Vija Celmins, Roni Horn, Jannis Kounellis, Mario Merz, Giulio Paolini, Luciano Fabro, Richard Hamilton, Dieter Roth, Marcel Broodthaers, Gerhard Richter, Blinky Palermo, Isa Genzken, Thomas Schütte, Thomas Struth, u.v.a. Künstlern ausgerichtet und dazu umfangreiche und sehr attraktive Katalogbücher verfasst.

Zur Herausgeberin: Simona Ciuccio (geb. 1979) studierte Kunstgeschichte und Filmwissenschaft in Zürich und Turin und war Lehrbeauftragte an der Universität Zürich. Seit 2009 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin, seit 2016 als Kuratorin am Kunstmuseum Winterthur.

Yayoi Kusama: Infinity Net

OT: 無 限 の 網   草 間 彌 生 自 伝
In lateinischer Umschreibung:
mugen no ami – Kusama Yayoi no jiden
Aus dem Japanischen
von Nora Bierich
366 Seiten
115 Abb., davon 48 in Farbe
Broschur mit Schutzumschlag
KapitaleBibliothek Nr. 19
Format 12,5 × 19 cm
ISBN 978-3-905799-40-8
€ 28.40 [D] / € 29.20 [A] / CHF 32.00
Vergriffen

Yayoi Kusama:

Infinity Net

Meine Autobiografie



Manchen gilt sie als die weltweit bedeutendste lebende Künstlerin. In der angelsächsischen Welt weithin ausgestellt und gefeiert, ist sie im deutschsprachigen Raum noch vergleichsweise wenig bekannt.
1929 in Matsumoto/Japan in einer äußerst konservativen, monarchisch geprägten Umgebung geboren, in der altjapanische Etikette und patriarchale Formen Geltung haben, bezahlt Yayoi Kusama einen hohen Preis dafür, ihren Weg als Künstlerin gehen zu können. Sie bricht nach New York auf, ihre Eltern sagen sich von ihr los – während Jahren kennt sie nur Misserfolg, Hunger, Einsamkeit, Krankheit und starke psychische Leiden. Sie schafft ein Werk, das die Impulse der Hippie-Zeit in den 1960er Jahren auf anarchisch-vitale, punkig-witzige Weise aufnimmt und weiterentwickelt.
Dann findet sie Hilfe. Donald Judd, und auch Joseph Cornell, mit dem sie eine langjährige Liebesbeziehung unterhält, unterstützen sie. Erfolg und Ruhm stellen sich ein. 1973 kehrt sie als Grande Dame der japanischen Kunst nach Tokio zurück. Dort richtet man ihr in einer Klinik ein Atelier ein, wo sie bis heute, mittlerweile 88-jährig, nach wie vor arbeitet.
In ihrer Autobiografie schildert Kusama – die auf Japanisch auch zahlreiche Gedichtbände verfasst hat – all diese Etappen ihres Lebens auf stille, anmutige und immer sehr berührende Weise. So ist ein wertvolles Dokument entstanden, das durch die renommierte Berliner Übersetzerin Nora Bierich direkt aus dem Japanischen übertragen wurde.
Versehen mit bewegenden, bislang unbekannten Fotos zum Leben von Yayoi Kusama – Abbildungen, welche das Kusama-Studio in Tokio exklusiv für die deutschsprachige Ausgabe beigesteuert hat, lädt der Band Seite für Seite dazu ein, einer großen Künstlerin auf ihrem radikalen, mutigen, manchmal beinahe schon heroischen Lebensweg zu folgen: Ein Mut- und Kraftspender für all jene, die immer noch an die Möglichkeiten von Kunst glauben!


Die Autobiografie einer großen Künstlerin!


Zum ersten Mal auf Deutsch!



»Es war, als wäre ich schon im Bauch meiner Mutter an meiner Umgebung und mir selbst verzweifelt. Malen war für mich die einzige Möglichkeit, auf dieser Welt zu existieren.«

YAYOI KUSAMA



»Ich bin die moderne
Alice im Wunderland!«

YAYOI KUSAMA




Pressestimmen:


»Kurios: Künstlerinnen werden oft erst wertgeschätzt, wenn sie längst übers Pensionsalter hinaus sind. So wars bei Louise Bourgeois selig, bei Phillida Barlow – und bei Yayoi Kusama: Die 88-jährige, die alles, was ihr in die Finger kommt, mit Tausenden von Pünktchen verziert, kam erst spät im Kunstolymp an. Und auf steilem Weg: Von der Familie verstossen und konstant pleite, wies sie sich in die Psychi ein.
Sie mögen Kunst? Lesen!
Sie mögen Japan? Lesen!
Sie mögen starke Frauen? LESEN!«
Paulina Szczesniak, Tages-Anzeiger, Zürich
Agnes Martin

Aus dem Englischen
von Angelika Franz
416 Seiten
43 Abb., davon 36 in Farbe
Hardcover mit Schutzumschlag
KapitaleBibliothek Nr. 18
Format 17,6 × 24,7 cm
ISBN 978-3-905799-38-5
€ 34.00 [D] / € 35.00 [A] / CHF 38.00

Nancy Princenthal:

Agnes Martin

Ihr Leben und Werk



Endlich liegt sie vor, die langersehnte, ausführliche Biografie zur amerikanischen Jahrhundert-Künstlerin Agnes Martin (1912–2004)!
Wie hat diese ungewöhnliche Frau gelebt? Wie fand Agnes Martin, die oft als ebenso spröde wie anziehend beschrieben wurde und in hohem Maße auf Autonomie bedacht war, ihren Weg als Malerin? Weshalb verließ sie New York und ihre Freunde (Künstler wie Jasper Johns, Ellsworth Kelly und Ad Reinhardt) schon in jungen Jahren und verzichtete trotz erster Malerfolge jahrelang auf jegliche Kunsttätigkeit? Stattdessen zog sie mit einem Pick-up Truck kreuz und quer durch die USA, bis sie schließlich ihr Zuhause fand: In der Wüste von New Mexiko erbaute sie sich ein Adobe-Haus, in einer Umgebung, die flirrend, leer, magisch und leuchtend ihr zur Inspiration verhalf, Bilder von äußerster Reduktion, Minimalität und Transzendenz zu entwickeln: Flächen, hinter denen sie – die auf Ego-Losigkeit bedachte Buddhistin – verschwinden konnte.
Nancy Princenthal gelingt es dank neu erschlossener Quellen erstmals, Werk und Person in einem klug ausgeleuchteten Bogen zu verschränken, sodass sich beides gegenseitig erhellt. Sie lässt Zeitgenossen und Wegbegleiter von Agnes Martin zu Wort kommen und betrachtet eingehend ihre Lebensorte als Kind, Studentin und Künstlerin. Der sehr anschaulich geschriebene Text gibt auf diskrete Weise Antworten auf die schwierigen Fragen nach dem Woher und Wie dieser außergewöhnlichen Frau – einer Künstlerin, die in der Kunst des 20. Jahrhunderts tatsächlich Einmaliges, Neues und Großes geleistet hat.


Mit dem PEN Award for Biography als
»Beste Biografie des Jahres 2016« ausgezeichnet!



Zur Autorin: Prof. Dr. Nancy Princenthal ist eine sehr angesehene US-amerikanische Hochschullehrerin, Autorin und Kunstkritikerin, die sich vor allem mit Künstlerinnen und Feminismus beschäftigt. Bücher, die sie jüngst mitherausbrachte wie The Reckoning: Women Artists of the New Millennium (München: Prestel 2014) und After the Revolution: Women Who Transformed Contemporary Art (München: Prestel 2013) gelten als Standardwerke. Sie unterrichtete u.a. an der Princeton University, der Yale University, an der Rhode Island School of Design und schreibt regelmäßig für Artforum, Parkett, The Village Voice und The New York Times sowie für Art in America, wo sie lange als Senior Editor gewirkt hat. Sie lebt in New York.


»Ich hoffe, ich habe deutlich gemacht, dass es in der Arbeit um Vollkommenheit geht, so wie wir sie uns vorstellen, dass aber die Bilder weit entfernt davon sind, vollkommen zu sein – tatsächlich sind sie ganz fern davon, so wie wir selber.«

AGNES MARTIN




Pressestimmen:


»Derart umfassend und zugleich tiefgründig hat selten jemand ein Künstlerleben öffentlich gemacht: Die New Yorker Kritikerin Nancy Princenthal, häufig in Sachen Feminismus und Kunst in Erscheinung getreten, publiziert im Piet Meyer Verlag einen herausragenden, bereits prämierten Band über Agnes Martin – Ihr Leben und Werk, und die Lektüre gestaltet sich so spannend, dass man die 380-Seiten-Biographie am liebsten erst wieder aus der Hand legen möchte, wenn sie komplett gelesen ist. Äußerst empfehlenswert, eigentlich Pflichtlektüre, weil viele neue Informationsquellen berücksichtigt wurden.«
Informationsdienst Kunst, Nr. 614 vom 20. Okt. 2016

»JENSEITS DER STILLE
Die Gemälde von Agnes Martin erzählen keine Anekdoten, sie schildern Stimmungen, rufen Gefühle hervor. Vor ihren Werken kann man lange in sich hineinhorchen. Privates hielt Martin (1912–2oo4) konsequent aus ihrer Kunst heraus – und legte viel Persönliches hinein. Aus dieser komplizierten Ausgangslage heraus hat Nancy Princenthal die erste und gleich mit einem PEN-Award prämierte Biografie der Künstlerin geschrieben. Man taucht durch den Nebel des New Yorker Hafenviertels, dem sie ihr frühes Kolorit von Grau und Blau verdankt, leidet mit ihr bei ihrer Einweisung 1967 als Schizophreniepatientin und bewundert sie, wie sie sich später in New Mexico als Malerin zartester Farbstreifenbilder neu erfindet. Die Kunst steht für sich, doch der Mensch dahinter wird lebendig.«
Weltkunst

»STILLE IKONE, NEU ERZÄHLT
Jahrelang hat die Autorin Nancy Princenthal Weggefährten der 2004
verstorbenen Martin besucht und interviewt. Herausgekommen ist die mit dem
PEN/Jacqueline Bograd Weld Award for Biography ausgezeichnete Biografie des Jahres: ein detaillierter Einblick in das tragische Leben der Künstlerin, gezeichnet von Schizophrenie, heimlicher Homosexualität und einzigartigem kreativem Ausdruck.«
Harper's Bazaar, Deutschland

»Nancy Princenthal legt eine einfühlsame Biografie vor.«
Hamburger Morgenpost

»Nancy Princenthal hat der stillen Größe der US-Kunst des 20. Jahrhunderts eine grandios klare Biografie gewidmet.«
Steirerkrone

Auszeichnungen:


Zum Lieblingsbuch im Frühjahr 2017
gekürt durch Peter Walder-Gottsbacher von der Wagnerschen Universitätsbuchhandlung in Innsbruck (www.wagnersche.at)!
Was machen Sie am Wochenende?

Internetbenotungen:


Rolf Ständeke/Echo Nord gibt dem Buch auf amazon.de 5 (von 5) Sternen.
Und schreibt: »Die erste umfassende Biografie auf Deutsch zu Agnes Martin. Ein gewaltiges Werk mit 384 Seiten.«

Bild und Text

Herausgegeben von Michael Glasmeier
und Alexander Roob
Aus dem Englischen von
Jan-Frederik Bandel und mit einem
Nachwort von Alexander Roob
324 Seiten
121 Abb., davon 12 in Farbe
Leinenbezogene Broschur
KapitaleBibliothek Nr. 16
Format 15,5 × 24,5 cm
ISBN 978-3-905799-35-4
€ 28.40 [D] / € 29.20 [A] / CHF 32.00

Henry James:

Bild und Text



1893 erscheint bei Harper and Brothers in New York ein Buch mit dem lapidaren Titel Picture and Text. Sein Autor Henry James (1843–1916) publiziert in den hauseigenen illustrierten Zeitschriften Harper’s Magazine und Harper’s Weekly, und was er für diese Buchveröffentlichung aus seinen Texten auswählt, hat es in sich. Henry James ist bereits der gefeierte Autor großer Romanwerke, daneben verfasst er Kurzgeschichten, Reisebeschreibungen und Feuilletontexte für Magazine. Zur Bebilderung von Romanszenen sowie für Porträts und Landschaften beschäftigen seine Auftraggeber zahlreiche Illustratoren – diesem Metier und dem Lob der Schwarz-Weiß-Abbildung widmet sich Henry James nun in Picture and Text, und das nicht nur als Feuilletonist, sondern auch als persönlicher Freund.
Für Liebhaber und Kenner des Schriftstellers ist diese bisher kaum beachtete Schrift unersetzlich, wird hier doch das journalistisch-künstlerische Milieu jener Zeit greifbar. Henry James, dem der Roman ein Bild ist, der die Werke der Kunstgeschichte wie selbstverständlich verlebendigt, beschreibt den Reichtum und die Technik des Illustrativen von Honoré Daumier, John Singer Sargent und den Künstlern um Harper’s. Er bietet damit Bausteine für eine nach wie vor fehlende Illustrationstheorie zur Kunst und Publizistik um die Wende des 20. Jahrhunderts und positioniert sich als feinfühliger Sprachstilist zwischen Realismus und Impressionismus.
Der 100. Todestag des einflussreichen Schriftstellers ist Anlass genug, dieses Werk erstmalig in deutscher Sprache vorzulegen und es aus den Beständen des Düsseldorfer Melton Prior Instituts reichhaltig zu illustrieren. Das meiste Material dürfte heute unbekannt sein.
Der große Kenner der Illustrationsgeschichte Alexander Roob kommentiert die deutsche Erstausgabe ausführlich, den Kunsthistoriker Michael Glasmeier beschäftigt die Bildmanie des Schriftstellers. Die Übersetzung stammt vom Literaturwissenschaftler und Henry James-Übersetzer Jan-Frederik Bandel.

Zum 100. Todestag von Henry James am 28. Februar 2016 (nachgereicht)

Zu Übersetzer, Herausgeber und Nachwortautor: Jan-Frederik Bandel, 1977 in Wuppertal geboren, lebt als freier Autor, Comictexter, Dozent, Lektor, Registermacher und Übersetzer am Waldrand südlich von Hamburg; er lehrt an der Hochschule für Künste Bremen (www.jfbandel.de). Michael Glasmeier, 1951 in Bochum geboren, ist Professor für Kunstwissenschaft an der Hochschule für Künste Bremen. Er ist Essayist, Publizist und Ausstellungskurator. Alexander Roob, geboren 1956 in Laumersheim, arbeitete zuerst als Comiczeichner und Kirchenmaler, bevor er 2005 das Melton Prior Institut in Düsseldorf gründete. Er unterrichtet Freie Grafik und Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.


Zum ersten Mal auf Deutsch!



»Höchste Zeit, dass die Deutschen diesen Henry James richtig entdecken!« Alexander Cammann, DIE ZEIT

»Er wird weiterleben mit jeder Zeile, jedem noch so kleinen Werkchen, mit allen Romanen, Erzählungen, Essays, Reisebeschreibungen, Aufzeichnungen!«
Paul Ingendaay, FAZ



»Denn schon nach wenigen seiner makellosen Sätze werden sich die allermeisten von Ihnen fassungslos fragen – so wie ich mich fassungslos gefragt habe –, wie es passieren konnte, dass Sie diesen Autor von Weltrang nicht schon vor Jahren verschlungen haben.«
Alexander Cammann, DIE ZEIT


Blogstimmen:


»Der Romancier und Kunstkritiker Henry James ist im anglo-amerikanischen Raum eine absolute Größe, er wird kultisch verehrt. In Deutschland kennt man vielleicht noch seinen Namen. Die deutsche Erstübersetzung seiner kunst-ästhetischen Essays Bild & Text sollte diesen Autoren von Weltrang auch bei uns einem größeren Publikum öffnen. (...)
Die Originalausgabe enthielt kaum Bilder. Ganz anders die deutschsprachige Erstausgabe: Das Buch ist nun auf 324 Seiten gewachsen und enthält zahlreiche Zeichnungen, Bilder und Karikaturen der besprochenen Künstler. Dies erhöht nicht nur den sinnlichen Lesegenuß, sondern hilft auch beim Verständnis der anspruchsvollen Texte. Gerade, wenn Henry James das Werk eines Zeichners interpretiert/erläutert, ist es gut, wenn dieses in der Nähe des Textes dokumentiert wird. So kann sich jeder Leser buchstäblich ›sein eigenes Bild‹ machen und seine Perzeption mit der von James abgleichen. Schön ist auch, daß sämtliche Photographien, die der damals noch aufstrebende Alvin Langdon Coburn für die Gesammelten Werke von James anfertigte, dokumentiert werden. (...)
Henry James ist in Bild und Text deutlich von John Ruskin inspiriert, der bereits in seinem einflußreichen Buch Modern Painters Kunst generell als Resultat der Wahrnehmung ansah. James ging in seiner Genialität diesen Weg konsequent weiter: Er beschrieb in seinen Texten die Bilder unentstellt subjektiv. Das Bild ist das, was ich darin sehe. Gleichzeitig schuf er Texte, die geschriebene Bilder sind. So schuf er eine völlig neue Kunstform. Die damals aufkommende perzeptualistische Kunsttheorie stellte die Produktivität des Betrachters in den Mittelpunkt. Henry James erwartet diese Produktivität auch von seinen Lesern.
Das umfangreiche und für einen Zugang zu James' Texten wertvolle Nachwort macht mit seinen über 50 Bildbeispielen beinahe ein Drittel des Umfanges des Buches aus. Aufgrund seines hohen Niveaus wird aus der Erstveröffentlichung von Bild und Text quasi ein Handbuch zum obsessiven Verhältnis, das der große Schriftsteller
Henry James zum Bild hatte. Durch seine gelungene Gestaltung, die vielleicht sogar Henry James gefallen hätte, ist das Buch aus dem Schweizer Piet Meyer Verlag darüber hinaus für Buchliebhaber ein sinnästhetisches Erlebnis.«
Matthias Pierre Lubinsky, DANDY-CLUB.com

Frank Auerbach

396 Seiten
93 Abbildungen, davon 89 in Farbe
Halbleinenband
KapitaleBibliothek Nr. 15
Format 16,5 × 24 cm
ISBN 978-3-905799-29-3
€ 34.00 [D] / € 35.00 [A] / CHF 38.00

Invar-Torre Hollaus:

Frank Auerbach



Ein Mann, der sich, wie es heißt, alle paar Wochen sechzehn Fünf-Liter-Kanister Ölfarbe ins Atelier in Camden Town im Norden Londons liefern lässt, und das bis heute, seit über 60 Jahren: Was hat er daraus geschaffen?
Frank Auerbach gilt neben Francis Bacon und Lucian Freud als einer der wichtigsten britischen Maler seiner Generation. Geboren 1931 in Berlin, kann er, im Gegensatz zu seinen Eltern, den Nazis entkommen und in England eine neue Heimat finden. Entstanden ist seither ein äußerst eigenwilliges Werk, das über sperrige Qualitäten verfügt.
Auerbach steht in der Tradition Cézannes. Wie dieser vor den Äpfel-Stillleben oder dem Montagne Sainte-Victoire, ist er an der Wahrheit des Gesehenen interessiert. Hier bietet Invar-Torre Hollaus mit seiner Arbeit eine kluge, sensible und sehr inspirierte Seh-Anleitung. Er kennt sich in bildtheoretisch-philosophischen Fragen exzellent aus, transzendiert diese jedoch, weil er – wie der Künstler – hauptsächlich am SEHEN interessiert ist.
Frank Auerbach wird in angelsächsischen Ländern sehr geschätzt. Die Londoner Times bezeichnete ihn jüngst »als unseren größten lebenden Maler«. Im deutschsprachigen Raum dagegen ist er verhältnismäßig unbekannt, sein Werk harrt hier noch der Entdeckung, so wie das vor Jahren mit Lucian Freud und Francis Bacon der Fall war. Die Monografie von Invar-Torre Hollaus schließt da eine zentrale Lücke.

Zum 85. Geburtstag von Frank Auerbach am 29. April 2016!

Zum Autor: Invar-Torre Hollaus (geb. 1973) ist Kunsthistoriker mit deutschösterreichischen Wurzeln. Er hat bei Gottfried Boehm promoviert, lebt in Basel und unterrichtet Bildgeschichte, -theorie und -gattungsfragen am Institut Visuelle Kommunikation der dortigen Hochschule für Gestaltung und Kunst. Er ist auch als Buchautor, Kunstvermittler, Kurator und Kunstkritiker tätig.


David Bowie, dessen Kunstsammlung am 10. und 11. November 2016 bei Sotheby’s in London versteigert wurde, war ein grosser Freund des Werks von Frank Auerbach. Zum Auerbach-Bild Head of Gerda Boehm (in seiner Sammlung, 1965) sagte er:

»My God, yeah!
I want to sound like that looks!«


Kann ein Musiker grösseres Lob aussprechen?

Siehe diesen Link: David Bowie’s Art Collection to Be Auctioned – artnet News
(Wir danken Manfred Cuny, Basel, der uns auf das Zitat aufmerksam gemacht hat.)



»Frank Auerbach hat die Eigenschaften, die einem Künstler Größe geben – Furchtlosigkeit; eine tiefe Originalität; völliges Aufgehen in dem, was ihn gepackt hat; vor allem aber: Strenge und Souveränität in seinen Formen und Farben.«

DAVID SYLVESTER



»Malerei ohne Auerbach zu denken
hat keine Zukunft!«
EBERHARD HAVEKOST



»Auerbach sucht wie kaum ein anderer, vergleichbar vielleicht mit seinen Kollegen Leon Kossoff, van Gogh oder Eugène Leroy. Es geht hier um existenziell notwendige Suche nach tiefer Wahrhaftigkeit, nach tiefer Schönheit.«

HELMUT FEDERLE



»Ich habe viele Verbeugungen vor
Frank Auerbach gemacht!«
GEORG BASELITZ



»Heute machen wir aus Malern, die noch an der Kunstschule sind, Helden, aber es gibt in diesem Land nur einen Nachkriegsmaler, Frank Auerbach, der in meinen Augen vor seinem 25. Lebensjahr so viel erreicht hat wie Francis Bacon.«

DAVID SYLVESTER



Pressestimmen:


»Wohl das aufschlussreichste Auerbach-Buch überhaupt!«
Informationsdienst KUNST

»Eindringlich beschreibt Invar-Torre Hollaus den Künstler, der um Abstraktion und Figuration ringt. Spannend, was seine Porträtmodelle erzählen.«
Hamburger Morgenpost

»Hier bietet Invar-Torre Hollaus mit seiner Arbeit eine äußerst kluge, sensible und sehr wohl inspirierte Seh-Anleitung. Er kennt sich in bildtheoretisch-philosophischen Fragen exzellent aus, transzendiert diese jedoch, weil er – wie der Künstler – hauptsächlich am Sehen interessiert ist.«
Fränkische Nachrichten

»Künstler kennen kein Weekend, mancher denkt sogar rund um die Uhr an die nächste Ausstellung, Biennale, Messe. Und doch ist die Zeiteinteilung im Künstlerleben von Frank Auerbach erstaunlich. Seit Jahrzehnten nimmt der Londoner Maler seine Arbeit morgens in aller Frühe um sieben Uhr auf und beendet sie abends gegen neun; so hält er es ziemlich genau 365 Tage im Jahr. (...)
Der 1931 in Berlin geborene Maler hat sich nie von irgendeiner Spektakelkultur vereinnahmen oder gar vorschreiben lassen, wie moderne Kunst auszusehen habe. Da sich eine an spontanem Erfolg orientierte zeitgenössische Kunst heute auf allen Ebenen des kulturellen, medialen und ökonomischen Lebens ausbreitet, tritt nur umso deutlicher vor Augen, wie konsequent Auerbach in den Dutzenden, manchmal Hunderten Sitzungen für ein einziges Bildnis seine eigenen Kriterien von künst-
lerischer Ökonomie entwickelt und über eine lange Laufbahn hinweg behauptet hat.
Invar-Torre Hollaus sucht dieses unbeirrbare Œuvre eingangs von diversen Klischees zu befreien, wie dem angeblich „expressionistischen“ Gestus in den Farbmassen, die Auerbach wieder und wieder auf die Leinwand bringt, um sie abzuschaben und abermals aufzutragen, bis Geste und Antlitz der Modelle seinen Erfahrungen mit dem Gegenüber entsprechen. (...)
Hollaus umkreist das Œuvre Auerbachs in Hinsicht auf Produktion und Rezeption. Einfach lüften lassen sich deren Geheimnisse nicht, sind die richtigen Fragen aufschlussreicher als einfache Antworten.«
Georg Imdahl, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Zum 85. Geburtstag Frank Auerbachs in diesem Jahr ist eine neue, umfangreiche Monografie über den Maler von dem Basler Kunstwissenschaftler Invar-Torre Hollaus erschienen, die in das umfassende Werk des Künstlers in einer differenzierten, ausführlichen Analyse einführt und es in den Kontext seiner Zeit, der sogenannten Londoner Schule aus ganz individuell figurativ arbeitenden Künstlerkollegen einordnet – und auch in die künstlerischen Ausdrucksformen des 20. Jahrhunderts. [...] Hollaus beschreibt in seiner klar gegliederten Dokumentation Auerbachs Malweise, den Malprozess, die Beziehungen zu Modellen und lässt sie zu Wort kommen. In ausführlichen Interviewteilen nähert sich der Biograf an den Künstler an und seine Art der Selbstbefragung, die mit der Kunstbefragung einher geht. [...] Autor Hollaus schildert den Schaffensverlauf Auerbachs in seinem exzellenten Künstlerporträt beinahe minutiös; er macht darüber hinaus die Kunst und ihre gesellschaftliche Bedeutung zum Thema.«
Badisches Tagblatt

»Selbstauskünfte von Künstlern sind für den Leser besonders spannend, geht es doch immer wieder ans Substantielle, das Handwerk, die Alltagssorgen, das Leben. Kunden, die Künstler auf diese Weise kennenlernen möchten, kann man auch die preiswerten Bände aus der NichtSoKleinenBibliothek des Piet Meyer Verlags mit auf den Weg geben. Darin erschienen sind spannende Gespräche mit
Louise Bourgeois oder Philip Guston. Im selben Verlag ist eben in der schön ausgestatteten KapitaleBibliothek-Reihe ein Buch über Frank Auerbach von
Invar-Torre Hollaus erschienen, basierend auf seiner Dissertation; dennoch gut lesbar. Und zugleich ein unwiderstehliches Angebot an Kunden, die bereits
Catherine Lamperts Band Frank Auerbach im Regal stehen haben [...].«
BuchMarkt

16 Klassiker der Kunstgeschichte

Mit Beiträgen
von John Elderfield,
Alexandra Gajewski, Boris Groys,
Paul Hills, David Summers u.v.a.
Aus dem Englischen von Sven Scheer
448 Seiten
56 Abbildungen
Klappenbroschur
KapitaleBibliothek Nr. 14
Format 14,9 × 20,5 cm
ISBN 978-3-905799-34-7
€ 22.00 [D] / € 22.70 [A] / CHF 25.00

Richard Shone und John-Paul Stonard (Hg.):

16 Klassiker der Kunstgeschichte

Von Ernst Gombrich bis Erwin Panofsky
Von Hans Belting bis Rosalind Krauss



Sind die Bilder von Henri Matisse veraltet, nur weil sie vor Jahrzehnten gemalt worden sind? Wenige würden hierauf mit Ja antworten. Ist eine Studie, welche die Werke von Matisse analysiert und über unbestreitbare Qualitäten verfügt, veraltet, nur weil sie vor bald 65 Jahren erschienen ist? Manche würden dies vermuten.
Es gibt Vermutungen, die falsch sind. Das zeigt – in vorliegender Anthologie – John Elderfield. Er hat das Opus von Alfred H. Barr: Matisse: His Art and His Public von 1951 neu gelesen. Barr, Gründungsdirektor des Museum of Modern Art in New York, war als Kunsthistoriker so begabt wie als Pädagoge. Diese Doppelbegabung erweist sich – auf heute noch begeisternde Weise – auch in seinem Matisse-Buch.

Vorliegende Publikation stellt 16 Klassiker der Kunstgeschichte aus den letzten hundert Jahren vor. Renommierte Kunsthistoriker, internationale Koryphäen ihres Faches, behandeln je eines der Werke. Sie gehen auf Genese und Kontext der Studien und auf die Vita ihrer jeweiligen Verfasser ein, geben aber auch der Frage Raum, ob der besprochene Klassiker heute noch Interesse beanspruchen darf. Richard Verdi etwa erinnert an die epochale – im deutschen Sprachraum fast unbekannte – Studie von Roger Fry: Cézanne: A Study of His Development von 1927. Boris Groys führt auf brilliante Weise in die ebenso brillianten Texte Clement Greenbergs in Art and Culture: Critical Essays (1961) ein. Der Harvard-Historiker Jeffrey Hamburger stellt Hans Beltings zentrales Werk Bild und Kult von 1990 vor. Geschichte muss, das ist ein Gemeinplatz, periodisch neu betrachtet werden. Das gilt auch für die Klassiker eines Faches. Manch Altes ist – manchmal zu Recht – vergangen. Doch gibt es auch Perlen, welche einer beglückenden Neuentdeckung harren. Diese Anthologie weist hier den Weg!

Zu den Herausgebern: Richard Shone ist Herausgeber der Zeitschrift The Burlington Magazine in London. Er hat zahlreiche Bücher über französische wie britische Kunst veröffentlicht. 1999 organisierte er die Ausstellung The Art of Bloomsbury in der Tate Gallery.
John-Paul Stonard war eine Weile Mitherausgeber von The Burlington Magazine. Auch er hat zahlreiche Bücher publiziert. Er war Gastdozent am Courtauld Institute of Art und schreibt regelmäßig für The Times Literary Supplement und für Artforum.


Pressestimmen:


»Einen extraweichen Liegestuhl brauchts für den harten Kampf mit den Endlossätzen der Fachleute, die zu 16 Theorieklassikern der Kunstgeschichte Essays verfasst haben. Aber: Es lohnt sich. Nie mehr wird man in einem Gespräch über Kunst den Mund halten müssen. Nein, man wird sogar mit Anekdoten auftrumpfen können. Etwa jener aus Heinrich Wölfflins ›Kunstgeschichtlichen Grundbegriffen‹: Vier Maler zogen aus, um dieselbe Landschaft zu malen. Resultat: vier total unterschiedliche Bilder.«
ZÜRITIPP

»Eine unverzichtbare Einführung ins Werk der großen Vor- und Nachdenker unter den Kunsthistorikern!«
Informationsdienst KUNST

»Die Texte lassen sich gut zur Einführung lesen, besonders gefallen hat mir Boris Groys’ Stück über den amerikanischen Kritiker Clement Greenberg: Er erklärt dessen Unterscheidung zwischen Kitsch und Avantgarde zur Leitidee des heute gängigen Kunstgeschmacks.«
Ralf Schlüter, art

»16 Klassiker des Fachs, 16 Bücher verschiedener Kunsthistoriker/innen, die im 20. Jahrhundert prägend waren, werden vorgestellt, bspw. ›Art and Culture: Critical Essays‹, 1961, von Clement Greenberg oder ›The Originality of the Avant-Garde and Other Modernist Myths‹, 1983, von Rosalind Krauss. Und so anschaulich leuchten diese Meilensteine auf, dass man Lust bekommt, noch einmal Kunstgeschichte zu studieren.«
Kunstbulletin

Von Buchhändlern empfohlen:


- Sautter + Lackmann, Hamburg

- Im Weihnachtskatalog der Buchhandlung Walther König, Köln, Dezember 2015

Im Hotel Regina

In Zusammenarbeit mit der
Fondation Alberto et Annette
Giacometti, Paris
Mit einer Einleitung
von Gotthard Jedlicka
und einem Nachwort
von Michael Lüthy
156 Seiten
54 Abbildungen in Farbe
Leinenband
KapitaleBibliothek Nr. 13
Format 17,5 × 24,5 cm
ISBN 978-3-905799-32-3
€ 35.00 [D] / € 36.00 [A] / CHF 38.00



Casimiro di Crescenzo:

Im Hotel Régina

Alberto Giacometti vor Henri Matisse
-Letzte Bildnisse-



1954 erteilt die französische Münzprägestätte Alberto Giacometti (1901–1966) einen erstaunlichen Auftrag. Er soll eine Medaille zu Ehren von Henri Matisse (1869–1954) entwerfen. Der Schweizer Bildhauer reist drei Mal nach Nizza und porträtiert den todkranken, kaum mehr arbeitenden Franzosen im Hotel Régina. Es entstehen mehr als dreißig Arbeiten, fahle, blässliche, oft fragmentarisch angelegte Porträtzeichnungen, immer mit Bleistift auf Papier ausgeführt, die Zeit drängt.
Zum ersten Mal weltweit vereinigen wir in der hier angezeigten Publikation diese Werke. Kein Fachartikel, keine Ausstellung hat das je getan. Der Giacometti-Spezialist Casimiro Di Crescenzo hat den Katalog erstellt, Michael Lüthy die Spezifität dieser Blätter im Vergleich zu anderen Porträtzeichnungen des Künstlers analysiert.
Welch erstaunliche Begegnung muss das damals gewesen sein! Zwei Künstler, die zu den bedeutendsten Zeichnern des 20. Jahrhunderts gerechnet werden, sitzen einander gegenüber. In Ansatz und Temperament könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Hier der Franzose, der vor langer Zeit in den Süden zog, um Licht, Wärme und Farben, um luxe, calme et volupté zu finden; ihm gegenüber der Asket aus den Schweizer Bergen, der in jenen Jahren fast nur grau in grau malt und sein ärmliches, kleines, staubverdrecktes Pariser Atelierloch nur ungern verlässt. Zwei Welten treffen aufeinander.
Die Medaille ist nie ausgeführt worden. Geblieben sind diese Zeichnungen, rasche Notate, Zeugnisse einer Begegnung, die vor mehr als sechzig Jahren in der Stille einer Hotelsuite stattfand – einer Begegnung, die noch heute erstaunlich und hoch unwahrscheinlich anmutet.

Zum 50. Todestag von Alberto Giacometti am 11. Januar 2016!

Zu den Autoren: Gotthard Jedlicka (1899–1965) war Lehrstuhlinhaber für Kunstgeschichte an der Universität Zürich; er war eng mit Alberto Giacometti befreundet und hat oft über ihn publiziert. Casimiro Di Crescenzo gilt heute als einer der wichtigsten Spezialisten für das Werk von Alberto Giacometti; er lebt in Venedig.
Der Schweizer Michael Lüthy ist Professor für Geschichte und Theorie der Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar; seit seiner Doktorarbeit über Édouard Manet an der Universität Basel (2003 publ.) hat er über diverse weitere Themen gearbeitet (siehe www.michaelluethy.de ).


Pressestimmen:


»Ein wunderbarer Zeichnungsband, der vom Ringen zweier grosser Künstler um ein gültiges Porträt von Henri Matisse erzählt!«
Christoph Heim, Basler Zeitung

»Die Erinnerungen des 1965 verstorbenen Professors für Kunstgeschichte Gotthard Jedlicka, der mit Alberto Giacometti befreundet war, die Texte des Giacometti-Kenners Casimiro die Crescenzo sowie die Einordnung des Historikers und Kunsttheoretikers Michael Lüthy geben dem gehobenen Schatz der Zeichnungen Glanz. Was ein Treffen und einige Skizzen doch alles aussagen können! Ein Kleinod, dieses Buch!«
Martina Kothe, NDR



Das Gelbe Haus

Aus dem Englischen
von Klaus Binder
488 Seiten
116 Abbildungen, davon 107 in Farbe
Englische Broschur
KapitaleBibliothek Nr. 12
Format 14,5 × 22 cm
ISBN 978-3-905799-36-1
€ 26.00 [D] / € 26.80 [A] / CHF 29.00

Martin Gayford:

Das Gelbe Haus

Van Gogh, Gauguin
Neun turbulente Wochen in Arles



Zwei Giganten der abendländischen Kunst sind während neun Wochen auf engstem Raum – im sogenannten Gelben Haus in Arles – eingepfercht: Kann das gut gehen? Es ist ein Experiment. Vincent van Gogh (1853–1890) will nicht immerzu allein arbeiten und lädt deshalb Paul Gauguin (1848–1903) zu sich nach Südfrankreich ein. Beide Künstler arbeiten – von Oktober bis Dezember 1888 – eine Weile fieberhaft nebeneinander her, befruchten sich, diskutieren tage- und nächtelang. Doch die Differenzen zwischen den beiden ausgeprägten Persönlichkeiten sind zu groß. Auch ist van Gogh äußerst leicht erregbar, es bricht schnell Streit aus. Am Ende schneidet sich der Niederländer gar ein Stück seines linken Ohres ab, der Franzose reist entsetzt wieder ab.

Martin Gayford, der wunderbare Autor, der vor Jahren dem britischen Künstler Lucian Freud Modell saß und die Zeit dabei in einem äußerst lesenswerten Tagebuch festgehalten hat (Mann mit blauem Schal, in diesem Verlag erschienen), hat auch hier eine spannende Chronik verfasst. Tag für Tag beschreibt er die Zeit, in der die zwei großen Künstler zusammen gelebt und gearbeitet haben. In den wenigen Wochen sind erstaunlich viele Meisterwerke entstanden, manche heute weltberühmt. Alle von ihm erwähnten Werke werden farbig abgebildet. Das Resultat ist ein Kunstkrimi, der sowohl lehrreich wie tief anrührend ist und der – dank der ausgedehnten überlieferten Korrespondenz der beiden Männer – immer auf belegbaren Fakten beruht.

Zum Autor: Der Brite Martin Gayford ist Journalist und Buchautor. Er ist der Verfasser der viel gerühmten Studien Mann mit blauem Schal. Ich saß für Lucian Freud: Ein Tagebuch und A Bigger Message: Gespräche mit David Hockney, beide in diesem Verlag erschienen. Er lebt in Cambridge.


Pressestimmen:


»Der britische Kunstkritiker Martin Gayford hat diesem neunwöchigen Experiment in Arles ein Buch gewidmet. Detailreich und lebendig schildert er das Zusammenleben der Maler – von Gauguins Ankunft am Morgen des 23. Oktober bis zum Abend des 23. Dezember 1888, als van Gogh sich das linke Ohr abschneidet. (...) Martin Gayfords szenische Beschreibungen lassen den Leser eintauchen in den Alltag der beiden Maler. (...) Über hundert farbige Abbildungen machen deutlich, wie sich diese Erlebnisse in den Gemälden der beiden Künstler niederschlagen. Bemerkenswert dabei, wie unterschiedlich van Gogh und Gauguin mit demselben Motiv umgehen. (...) Zitate aus den Briefen, die van Gogh beinahe täglich an seinen Bruder schreibt, finden sich auf fast jeder Seite des Buches. Erst diese ausgezeichnete Quellenlage hat es Martin Gayford überhaupt möglich gemacht, die neun Wochen in Arles so detailliert zu erzählen. Er kann sich dabei auch auf Gauguins Korrespondenz mit seinen Künstlerfreunden in Paris und der Bretagne stützen, außerdem auf dessen Memoiren „Vorher und nachher“. (...) Gauguin wird es allmählich unheimlich im gelben Haus: Er kündigt van Gogh seine Abreise an. Van Goghs Reaktion ist die berühmte Selbstverstümmelung. Doch warum hat er sich ausgerechnet ein Ohr abgeschnitten? Martin Gayford entwickelt dazu eine aufwendige und doch überzeugende Erklärung, die hier nicht gleich verraten sein soll. Stattdessen die eindringliche Empfehlung, sein Buch zur Hand zu nehmen.«
Anne Kohlick, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Neben den beiden Malern, ihren Gemälden und dem gelben Haus an der Place Lamartine, neben dem Städtchen Arles, seiner Umgebung und seinen Bordellen spielen darin vor allem die Farben eine Hauptrolle. Gayford schafft es, einen Sog zu erzeugen, in dem alle diese Elemente ihre maximale Wirkung auf die Leserschaft entfalten. Was dieses Buch außer seinem spannenden, tiefschürfenden und faktenreichen Fokus auf zwei Künstlerpersönlichkeiten lesenswert macht, ist das breite Panorama, das er wie nebenbei entfaltet. Es ist eine Literatur-, eine Sozial- und vor allem eine Kunstgeschichte des anbrechenden 20. Jahrhunderts, wie sie reine Fachbücher in dieser Anschaulichkeit kaum je bieten. Und dann ist da noch das Buch selbst: Seiner Protagonisten würdig liegt es fest und schwer in der Hand des Lesers, und jede Berührung mit dem feinen Papier der knapp 500 Seiten gerät zur Zeitreise. Was aber wäre ein Buch über zwei Maler von der Präsenz van Goghs und Gauguins ohne Bilder? Keine Sorge: Auch die sind da, in Hülle und Fülle, in prächtigen Farben und überzeugender Qualität.«
Peter Natter, Vorarlberger Nachrichten

»Journalist und Buchautor Martin Gayford hat – basierend auf den ausführlichen Korrespondenzen der beiden Künstler – eine fesselnde, detailreiche Chronik dieser Periode verfasst, in der beide einige ihrer bedeutendsten Meisterwerke geschaffen haben.«
Christoph Hartner, Steirerkrone

»Ein lehrreicher und tief anrührender Kunstkrimi.«
Oberösterreichische Nachrichten

»Martin Gayford war bei diesem neunwöchigen Künstlertreffen sicher nicht dabei, fast könnte man jedoch meinen, er hätte ebenfalls im »Gelben Haus« gewohnt: So detailliert ausgebreitet ist seine makellos recherchierte Chronik der Ereignisse und Begebenheiten, so umfassend sein Blick sowohl auf die Staffeleien der beiden Künstler als auch in deren Seelen(konflikte), dass das Buch in den Händen des Lesers nicht nur zu einer exzellent aufgearbeiteten Dokumentation, sondern auch zu einem reich bebilderten, spannend geschriebenen Kunstkrimi erwächst. Mit diesem Buch wird man auf jeden Fall zum Experten in Sachen Gauguin und van Gogh.«
Matthias Eichardt, 07 Das Stadtmagazin

Interviews:


ARTE (Berlin) hat Martin Gayford, den Autor des Buches Das Gelbe Haus – Van Gogh, Gauguin. Neun turbulente Wochen in Arles in London interviewt. Das Gespräch wurde am Sonntag, 22.11.2015 um 16:50 Uhr auf ARTE, in der Sendung Metropolis gesendet.
www.arte.tv/guide/de/057448-004/metropolis (ab Minute 36:53)

Blogstimmen:


»Dank Martin Gayford rücken zwei Maler wieder in den Fokus des Interesses. Exzellent recherchiert, spannend geschrieben und reich bebildert. [...] Dieses Buch liest man als Unterhaltungslektüre am Baggersee, um die Lichtstimmung der herbstlichen Provence annähernd zu genießen oder als Tagebuch im Rhythmus des Kalenders ab dem 23. Oktober bis in die Weihnachtszeit. Beides hat seinen Reiz. Wer sich bisher nicht recht für die Kunst der beiden Helden begeistern konnte, wird Sonnenblumen und Landschaftsaufnahmen von nun an mit anderen Augen sehen.«
Karsten Koblo auf seinem Blog: aus-erlesen.de

»Die Geschichte vom »Das Gelbe Haus« hat Martin Gayford mit aller Sorgfalt recherchiert und eine interessante Chronik geschrieben.«
Karl-H. Walloch auf seinem Blog: Wallos Kulturschock

Kundenrezensionen im Internet:


»Sonnenstrahl unter den Künstlerbiographien«
Karsten Koblo (der Blogger von aus-erlesen.de) hat seine Rezension auch auf amazon.de unter dem genannten Titel veröffentlicht und mit 5 Sternen versehen! Vielen Dank!

Pressestimmen zur englischen Originalausgabe:


»Meisterhaft ... ein wundervoll lebendiges, bewegendes Porträt.«
The Mail on Sunday

»Eine packende Lektüre, ja, ein kunsthistorischer Thriller!«
Country Life

»Bemerkenswert ... Wer die beiden Protagonisten bewundert, wird an dieser genau recherchierten Studie seine Freude haben.«
The Independent

»Gayford versammelt die jüngsten Forschungsergebnisse ... eine derart faszinierende Geschichte kann ihre Wirkung kaum verfehlen, und Gayford schreibt mit Empathie, erzählt lebendig, klug und klar.«
Literary Review

»Nachdenklich und nie reißerisch ... mit klugen Rückblicken und kunsthistorischen Randbemerkungen.«
The Sunday Times

»Gayford gelingt es, sich in diese komplizierten Seelen zu versetzen. Mit bewunderungswürdiger Klarheit analysiert er ihr Denken, ihre Ängste, ihr Streben, ihre Sorgen und Wunschvorstellungen ...«
The Guardian

»Gayford erweckt den Haushalt dieser Sonderlinge zum Leben.«
Evening Standard

»Ein packender Bericht über die berühmteste Amputation in der Kunstgeschichte.«
The Independent on Sunday

»Durchweg faszinierend ... aus einer unerwarteten Perspektive verschafft uns Gayford Einblick in die Verwicklungen eines geheimnisvollen Menschen.«
Sunday Express

»Ungeheuer scharfsinnig. Aufschlussreich und berührend ... ganz allmählich verschiebt sich der Fokus: Kunstgeschichte wird zum Psychodrama.«
The Sunday Telegraph

»Wie Gayford diese turbulenten Wochen rekonstruiert, das nimmt einen mit: ... lesend verfolgt man sie, Tag um Tag, fast Minute um Minute. Ein Vergnügen, durch und durch faszinierend.«
The Independent on Sunday

»Bemerkenswert, belesen und äußerst lesbar. Auf höchst überzeugende Weise hat Gayford dieses Puzzle zusammengesetzt, weiter werden wir wohl kaum gelangen.«
Scotland on Sunday

»Diese Verbindung von Kunstgeschichte, Biographie und Kritik ist so fesselnd und bewegend wie informativ.«
Library Journal

»Auf ganz neue Art können Leser erfassen, wie düster van Goghs Seelenzustand war und wie leuchtend zugleich seine Bilder.«
Chicago Tribune

»Gayfords außerordentliches Buch liest sich wie eine neue Art Roman, es stützt sich auf anregend arrangierte Fakten und eingestreute kritische Kommentare.«
The Boston Globe

»Bietet Momentaufnahmen von entscheidenden Augenblicken, Themen und Leidenschaften, die Geburt der modernen Psyche. So sachkundig wie unterhaltend.«
The New Yorker

»Eine interessante Meditation über die Schattenseiten künstlerischer Meisterschaft und die Folgen eines Traumas.«
New York Post

»Gayfords Beschreibungen/Erläuterungen/Autopsien dieser berühmten Gemälde sind ihrerseits kunstvoll, Gehirnscans gewissermaßen, die sich zu einem bedrohlichen Hell-Dunkel fügen.«
Harper`s Magazine

»Intelligent und fesselnd!«
Booklist


Aus dem Englischen
und mit einem Nachwort
versehen von Antje Korsmeier
252 Seiten
93 Abbildungen, davon 80 in Farbe
Fadengeheftete Broschur
KapitaleBibliothek Nr. 11
Querformat 22,2 × 15,5 cm
ISBN 978-3-905799-33-0
€ 24.10 [D] / € 24.80 [A] / CHF 27.00

Robert Henri

The Art Spirit

Der Weg zur Kunst



Robert Henri (1865–1929) ist der erste bedeutende Kunstpädagoge der USA. Aus seinen Klassen an der New York School of Art sind Künstler wie Edward Hopper, Stuart Davis, Man Ray, Adolph Gottlieb, Rockwell Kent und Yasuo Kuniyoshi hervorgegangen. Seine Vorlesungen wurden von einer Schülerin transkribiert und 1923 in Buchform publiziert. Wir legen hier die erste deutschsprachige Ausgabe, reich illustriert und mit einem informativem Nachwort versehen, vor.

Das Interessante an diesen Vorlesungen ist für uns Heutige der völlig unironische, vitale, ungebrochene Zukunftsglaube, der aus ihnen spricht, ein Optimismus, der selbstgewiss verkündet: Auch du kannst Künstler werden! Auf zu neuen Ufern! Die Zukunft ist unser! This land is ours! Jetzt wollen auch wir unsere Kunst machen – das Privileg soll nicht länger nur den Europäern gehören. Robert Henri setzt hier in kunstpädagogische Praxis um, was eine Generation vor ihm die New-England-Transzendentalisten – Ralph Waldo Emerson (1803–1882) und Henry David Thoreau (1817–1862) – an Selbstermächtigungsphilosophie und -theologie vorgedacht haben. Dabei spricht er, Seite für Seite, vor allem von Stiften, Pinseln, Farben und Leinwand!

Es ist verblüffend, diese Seiten heute zu lesen. Vielleicht wird der eine oder andere Kunststudent gar Gewinn aus ihnen ziehen. Denn es stellt sich die Frage: Stehen wir heute, jedenfalls in Kunstdingen, nicht – etwas verzagt und trist – genau am Ende dieser langen Entwicklung, die damals durch Männer wie Robert Henri mit so viel heißem, glücklich-ernstem und ehrlichem Furor angegangen wurde?

Zum 150. Geburtstag von Robert Henri am 24. Juni 2015!
-dem ersten großen Kunstlehrer der USA

Zur Übersetzerin und Nachwortautorin: Durch ihre Begeisterung für figurative Malerei stieß Antje Korsmeier auf das Werk Robert Henris. Die promovierte Philosophin arbeitete mehrere Jahre als Sachbuchlektorin bei einem großen Publikumsverlag, bevor sie sich als Lektorin, Übersetzerin und Literaturkritikerin selbstständig machte. Sie lebt in München.


»Robert Henri ist der Abraham Lincoln
der amerikanischen Kunst!«
JOHN SLOAN



»Wäre ich doch schon vor Jahren auf dieses Buch gestoßen! Meines Erachtens kommt es allein den Aufzeichnungen von Leonardo und Sir Joshua Reynolds gleich ... Es zählt zu den erlesensten Werken, die der Philosophie des modernen Menschen in der Malerei Ausdruck verleihen.«

GEORGE BELLOWS




Blogstimmen:


»Der Piet Meyer Verlag schafft es immer wieder, mich von Künstlern zu begeistern, von denen ich vorher noch nie gehört hatte!«
Blog besonders buch von Charlotte Lacroix auf Facebook
»Dieses Buch liegt mir sehr am Herzen. (...) Es ist The Art Spirit von Robert Henri, das bis im Fr&uumlhsommer nur in der Amerikanischen Originalausgabe verfügbar war. Nun hat der Piet Meyer Verlag das Buch in einer deutschen Übersetzung veröffentlicht. Bei uns ist Robert Henri relativ unbekannt und war doch eine so wichtige Persönlichkeit für die Amerikanische Kunst. Als Lehrer an der Art Students League of New York bildete er unter anderem Künstler aus, wie George Bellows oder Edward Hopper. In diesem Buch beschreibt er die geistige Einstellung und viel Grundsätzliches zur künstlerischen Tätigkeit. Er erfasst Dinge, die man kaum in Worte kleiden kann und entfacht die Flamme für das Malen, die Kunst und das Leben. Immer wieder habe ich mich angesprochen, ermahnt, und aufgebaut gefühlt. Die deutsche Übersetzung strafft das Original, ist mit biografischen Informationen und Bilderreproduktionen versehen. Die gesamte Aufmachung ist sehr wertig und wunderbar gestaltet und gedruckt.«
Stefan Nuetzel auf seinem Blog www.stefan-nuetzel.com

Mit Beiträgen von Angela Stief,
Martin Gayford, Thomas Mießgang,
Katharina Sykora, Gertrud Lehnert,
Sue Tilley und Anne Marsh
328 Seiten
543 Abbildungen, davon 457 in Farbe
Hardcover mit Schutzumschlag
KapitaleBibliothek Nr. 10
Format 21,5 × 27 cm
ISBN 978-3-905799-31-6
€ 48.50 [D] / € 49.90 [A] / CHF 53.00

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis:
Für dieses Buch bestehen keine
Vertriebsrechte für die USA.
Vielen Dank!

Please note:
This title may NOT be distributed
into US-territory. Distribution rights
for this book do not exist for the USA.
Thank you!

Angela Stief (Hg.):

Leigh Bowery

Verwandlungskünstler



Leigh Bowery (1961–1994) war der unvergleichlich schrillbunte Star der Londoner Clubszene der 1980er-Jahre, ein Performer, der vor keinen Tabus und keinem Trash haltmachte. Er setzte sich in immer neuen Outfits und aberwitzigen Kostümen so pfauenmäßig gekonnt in Szene, dass er nachhaltigen Einfluss auf Designer wie Alexander McQueen, Vivienne Westwood, John Galliano und Modelabels wie Comme des Garçons ausübte. Manche seiner Performances werden heute, trotz der Vergänglichkeit dieses Mediums, von maßgeblichen Spezialisten (Hans-Ulrich Obrist, Klaus Biesenbach u. a.) zu den inspirierendsten Manifestationen vergangener Jahrzehnte gezählt. Daneben wurde Bowery in den letzten Jahren seines kurzen Lebens zum wichtigsten Modell Lucian Freuds. Mit 33 Jahren starb er an AIDS.

Wer war dieser Mann, der auf 100 Bühnen quer durch alle Medien zum Impulsgeber wurde? Außerhalb der angelsächsischen Welt ist er fast unbekannt. Wir sehen Bowery vor allem als Künstler, der – im Unterschied zu traditionellen, mit Pinsel und Leinwand hantierenden Malern – seinen eigenen Körper als Medium und Leinwand benutzte. Dieser Künstler ist aus unserer Sicht bislang nicht ernst genug genommen worden. Wir widmen ihm deshalb – weltweit als Erste! – eine umfassende Monografie, in der verschiedene Aspekte seines Schaffens von Spezialisten aus unterschiedlichen Disziplinen untersucht werden. Ein Primer, eine Entdeckung also – und zugleich ein Meilenstein moderner Kunstgeschichtsschreibung: Wissenschaftlichen Standards genügend, ist das mit sehr zahlreichen, teils bisher unpublizierten Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen versehene Buch lebendig und sehr anschaulich geschrieben: ein AUGENÖFFNER, der nicht nur zu inspirieren vermag, sondern – vielleicht – den einen oder anderen gar zur Nachahmung animieren wird ...

Zum 20. Todestag des großen Verwandlungs- und Performancekünstlers Leigh Bowery am 31. Dezember 2014.

Zur Herausgeberin: Angela Stief (geb. 1974) war von 2002 bis 2013 Kuratorin an der Kunsthalle Wien und hat dort zahlreiche Ausstellungen und Publikationen erarbeitet (POWER UP – Female Pop Art; Traum und Trauma: Werke aus der Sammlung Dakis Joannou, u. v. a.), so auch die fulminant gelungene Schau zu Leigh Bowery: XTRAVAGANZA – Staging Leigh Bowery (Oktober 2012 bis Februar 2013). Heute arbeitet sie von Wien aus als freischaffende Kuratorin und Autorin und nimmt Lehraufträge im In- und Ausland wahr.

»Ich bin an einer verstörenden Ästhetik und an der
Spannung von Gegensätzen interessiert – der Idee, dass
etwas gleichzeitig erschreckend, heroisch und lächerlich
erscheinen kann.«
Leigh Bowery

»Mein Körper kann unbegrenzt viele Gestalten und Formen annehmen. Ich bin vollkommen besessen vom menschlichen Körper.«
Leigh Bowery

»Ich betone immer, dass ich mich so gut wie möglich von der Kunst fernhalte. Ich betone das, weil der Großteil der Kunst so vornehm tut und sich an absolute Langweiler aus der Mittelschicht richtet. Meine Sachen sollen anders sein. Aber um ehrlich zu sein, ich sehe sie als Kunst.«
Leigh Bowery

Pressestimmen:


Unter die Top-5-Empfehlungen im Juni 2015 reiht Deutschlandradio Kultur das Buch
Leigh Bowery. Verwandlungskünstler ein:

»Man kann sich gar nicht sattsehen an den irrwitzigen Kostümen, mit denen Bowery zum Star der Londoner Clubszene wurde. Der Grenzgänger zwischen Hoch- und Subkultur gilt als bedeutendster Performance-Künstler weltweit. Dieses opulente Fotobuch setzt ihm und seiner farbenprächtigen Wucht ein einzigartiges Denkmal.«
Deutschlandradio Kultur


»Zum 20sten Todestag erscheint ein opulenter Bildband: Erst heute, 20 Jahre nach Bowerys AIDS-Tod mit 33 Jahren, wird deutlich, wie innovativ und einflussreich der Grenzgänger zwischen Hoch- und Subkultur, zwischen Club-, Mode- und Kunstszene tatsächlich war. […] Leigh Bowery, der die Grenzen zwischen Hoch- und Subkultur lustvoll sprengte, verstand sich als lebendes Gesamtkunstwerk. Als solches zeigt und feiert ihn auch die umfassende und reich bebilderte Monografie von Angela Stief. […] Angela Stief hat beeindruckend viel Material zusammengetragen. Hervorragend gedruckt und grafisch einfallsreich arrangiert, löst das mit Hunderten von Fotos versehene Buch den Anspruch eines „kuratierten Bildbandes“ ein.«
Eva Hepper, WDR3, Mosaik/Passagen

Das Buch wurde als Weihnachtstipp 2015 von der Steirerkrone warm empfohlen!

» Gross-arty!
Das Vermächtnis des begnadeten Selbstinszeniers Leigh Bowery:
Leigh Bowery einen Exzentriker zu nennen, wäre eine krasse Verharmlosung. Der Performancekünstler und Fashiondesigner in eigener Sache gehörte zu den radikalsten Selbstdarstellern der Londoner Clubszene der Achtziger. […] Zwanzig Jahre nach seinem Aids-Tod erzählt ein grossartiger Bildband jetzt erstmals das Leben des Dragstars als Gesamtkunstwerk.«
annabelle


»Das Stief-Werk ist weit mehr als die Wiederentdeckung eines bereits entdeckten Phänomens. Vielmehr ist es eine erhellende und höchst unterhaltsame Analyse der Aktualität einer Figur, die immer noch als Zeitgeistgestalt […] missverstanden wird. Mit den fünf Kapiteln ›Clubbing‹, ›Mode‹, ›Still Life‹, ›Performance‹ und ›Prothesen‹ werden Bowerys Wirkungsbereiche treffsicher auf den Punkt gebracht, von versierten Autoren (darunter Sue Tilly) mit Leben erfüllt und an der Jetztzeit gespiegelt. So landet man am Ende bei Gegenwartsgestalten wie Lady Gaga und Antony Hegarty. Der Rest sind grandiose Bilder und Blicke hinter die Fassade. Vielleicht hängt unser Leben von diesem Buch ab. […] Uneingeschränkt empfohlen!«
Christian Lütjens, Männer


Aus dem Französischen und
mit einer Nachbemerkung
von Helmut Mayer
144 Seiten
80 Abbildungen, davon 19 in Farbe
Bedruckter Feinleinen-Band
KapitaleBibliothek Nr. 9
Format 14 × 24,3 cm
ISBN 978-3-905799-30-9
€ 38.70 [D] / € 39.80 [A] / CHF 42.00

Henri Michaux:

Zeichen. Köpfe. Gesten.


Henri Michaux (1899–1984) ist einer der bedeutendsten Dichter des französischen 20. Jahrhunderts, er gilt aber auch – durch ein zartes, stilles, halluzinatorisch feines OEuvre – als einer der bedeutendsten bildenden Künstler der europäischen Nachkriegszeit. Wie kommt das? Echte Doppelbegabungen – Dichter, die malen, Künstler, die schreiben – sind selten. Michaux war unbestritten eine solche Begabung. Sein Werk wird bis heute gelesen – und in Museen bewundert oder gesammelt.
Noch seltener ist, dass ein solcher Dichter sich zu seiner bildkünstlerischen Arbeit äußert. Genau dies geschieht hier. Michaux erklärt, wie und weshalb er mit dem Zeichnen begonnen hat, was dabei geschieht, und er hat seinem Buch eigene Bilder beigegeben. Diese sind nicht als Illustrationen zum Gesagten zu sehen, sondern gleichen eher farbgestischen Setzungen, welche den Textkörper punktuieren. Den Rhythmus, mit dem sie dies tun, hat der Schriftsteller während der Arbeit an seinem Buch definiert. Letzteres trägt im Original den Titel Émergences – Résurgences; es erschien 1972 im Hause von Albert Skira, dem bedeutenden Kunstbuchverleger in Paris und Genf.
Dieses wunderbare, sozusagen doppelt poetische Werk legen wir hier erstmalig in deutscher Übersetzung vor – die ursprüngliche Bild-Text-Rhythmik beibehaltend: Gelegenheit, einen großen Künstler kennenzulernen oder wieder neu zu entdecken.

Zum 30. Todestag von Henri Michaux am 19. Oktober 2014.

Zum Übersetzer und Nachwortautor: Helmut Mayer (geb. 1961) hat mehrfach zu Henri Michaux publiziert, u. a. Kontra! Zu Henri Michaux im Literaturverlag Droschl (Reihe Essay, 65), Graz/Wien 2012. Er lebt in Frankfurt am Main und ist Feuilletonredakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.


Pressestimmen:


»Helmut Mayer hat den Text mustergültig übersetzt und mit kundigen, nie überflüssigen Anmerkungen versehen. Für Kenner des exzentrischen Klassikers Michaux hat sich eine Lücke geschlossen, für Liebhaber schöner Bücher wartet ein nicht zu versäumender Genuss.«
Joseph Hanimann, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

»Einer Anregung des Genfer Verlegers Albert Skira folgend, begab sich Henri Michaux (1899–1984), französischer Dichter und Maler belgischer Herkunft, in seinen späten Jahren auf die «Wege der Schöpfung» und legte 1972 in der gleichnamigen Buchreihe – «Les sentiers de la création» – einen reich illustrierten Band vor, der nun seit kurzem auch in deutscher Sprache greifbar ist. Unter dem Titel «Zeichen Köpfe Gesten» führt die exzellent gestaltete, in Format und Layout deutlich von der Originalvorlage sich abhebende Edition eine lockere Textsequenz mit einer dichten Bilderstrecke zusammen und dokumentiert damit das Schaffen eines Autors, der zu den herausragenden künstlerischen Doppelbegabungen des vergangenen Jahrhunderts gehört. (...) Der vorliegende Band kann gleichermassen als privater Werkstattbericht und als poetischer Essay zu Fragen und Phänomenen künstlerischen Schaffens gelten. Schaffen, Schöpfung – die im Kunstdiskurs weithin obsolet gewordenen Begriffe bewahren bei Michaux ihre ursprüngliche Bedeutung, bleiben gebunden an die Wunschvorstellung, aus nichts – oder jedenfalls aus so wenig wie möglich – komplexe Werke entstehen zu lassen. (...) Poesie erfordert originären Spracheinsatz; er ist, so lautet das Fazit bei Michaux, nur im Gegenzug zur Gebrauchssprache zu erbringen. Von diesem stetigen Gegenzug ist auch der vorliegende Text deutlich geprägt – seine Inkohärenz und sein partiell delirierender Stil erschweren das Verständnis, doch das so entstehende Defizit wird umso wirkungsvoller von den zahlreich eingestreuten Bildern ausgeglichen.«
Felix Philipp Ingold, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

»DURCHQUERUNGEN, MOMENTE, FADENWESEN:
Schriftsteller, die malen oder zeichnen, bildende Künstler, die zeitweise der Literatur verfallen – diese Kombinationen sind gar nicht so ungewöhnlich. Jedoch überaus selten gelang es einem Künstler, einer Künstlerin, auf beiden Gebieten dauerhaft überdurchschnittliche und außergewöhnliche Ergebnisse zu erzielen. Solch eine wundersame Ausnahme war der in Namur, Belgien, geborene Henri Michaux (1899–1984), ein Jahrhundertschriftsteller und ein Jahrhundermaler zugleich. […] Äußerst ungern sprach Michaux über seine Arbeiten, jede Art der Festlegung wollte er vermeiden, am besten unsichtbar bleiben. Aber manchmal befragte er seine Bilder und sein Schreiben doch staunend selbst, gab dem Drängen nach, und sei es auch nur, um ein Rätsel mit einem Rätsel zu lösen. Letztlich wird jeder Text von Michaux über Michaux wieder zum einem Text von Michaux. […] Ein wunderbares Beispiel dafür ist der 1972 erschienene Band Émergences - Résurgences, der nun in voller Pracht reich bebildert unter dem Titel Zeichen. Köpfe. Gesten. erstmals auf Deutsch vorliegt. Endlich.
FAZIT: Einfach grandios. Es ist nie zu spät, Michaux zu entdecken und sich zu verlieren.«
Otto Johannes Adler, BUCHKULTUR

»GEGENANGRIFF – Zu seinem dreißigsten Todestag erscheint eines der wichtigsten Bücher des Schriftstellers und Künstlers Henri Michaux:
... in Émergences - Résurgences (1972; etwa: Erscheinungen – Wiedererscheinungen) gibt Michaux Auskunft darüber, wie er zu seinen Schriften und Bildern findet. Dieser […] Band ist unter dem Titel Zeichen. Köpfe. Gesten. endlich auf deutsch erschienen. Viel detaillierter als in Passagen erklärt er, wie es zu all diesen kaputten Köpfen, diesen verdrehten Strichmännchen, diesen Plasmaausstülpungen gekommen ist. […] Er will nichts ausdrücken, sondern 'Welt in mich eindrücken'. Und das geht automatisch. Wenn er Farbe aufs schwarze Papier setzt, tritt Nacht ein. Nicht nur solche ausgenblickliche Verwandlung hat Kunst der Dichtung voraus ... […] Kunst heißt für diesen Mann, mit sich ins Reine zu kommen, indem er alles ins Unreine reißt. Er drückt wütend Welt in sich ein ... […] Zeichen. Köpfe. Gesten., von Helmut Mayer elegant übertragen und kommentiert.«
Stefan Ripplinger, konkret

Weitere freundlich positive Besprechungen des Buches durch
WDR3 (www.wdr3.de/literatur) und fixpoetry.com

Blogstimmen:


»EIN KLEINES MUSEUM FÜRS BÜCHERREGAL:
Letztendlich sind es in Kombination mit dem Text vor allem die Bilder, die uns Henri Michaux als Maler näherbringen und die diesen Band zu einem so außergewöhnlichen Leseerlebnis machen. […] Ein Buch, wie eine Ausstellung kuratiert und mit der ganz persönlichen Signatur des Künstlers versehen: dieses Kunstobjekt ist großartig.«
Auf dem Blog: besonders buch von Charlotte Lacroix auf Facebook

»Der kleine Piet Meyer Verlag hat sich hier ein Kleinod ausgesucht und für den deutschen Sprachraum erschlossen.
[…] Ein sehr schönes und ansprechend gestaltetes Buch, das sich auch hervorragend als Geschenk eignet.«
Auf dem Blog: kulturgeschichte-n.de

Leserbriefe:


Lieber Herr Meyer,
was für ein schönes Buch!!!
Wundervoll, in jeder Hinsicht. Ich bin richtig glücklich darüber.
Auch die Ausstattung und die Qualität von Papier und Abbildungen,
es stimmt einfach alles. Une petite merveille, voilà.
Avec toutes mes amitiés,
Elisabeth Edl
Übersetzerin, München



Aus dem Englischen von Yvonne Badal
552 Seiten
276 Abbildungen, davon 120 in Farbe
Fadengeheftete Broschur
mit eingefärbtem Schnitt
KapitaleBibliothek Nr. 8
Format 20 × 28 cm
ISBN 978-3-905799-25-5
€ 44.70 [D] / € 46.00 [A] / CHF 49.00

Alastair Brotchie:

Alfred Jarry

Ein pataphysisches Leben


Wer war Alfred Jarry (1873–1907)? Bekannt ist: Er ist der Schöpfer des Père Ubu, jener legendären Figur, die er in wechselnden Rollen in verschiedenen, bis heute gespielten Theaterstücken hat auftreten lassen; und er hat die Pataphysik in die Welt gesetzt, jenes nonsensische, absurdistische Philosophiekonzept, das jedem Aussagesystem mit überhöhtem Wahrheitsanspruch den Garaus macht. Nach einem wilden Leben verstarb er viel zu jung, Tausend um seine Person sich rankende Geschichten, mythisch überhöhte Anekdoten hinterlassend. Seither hat er zahllose Künstler, Schriftsteller, Filmemacher, Musiker und Philosophen inspiriert: den Zöllner Rousseau, Paul Gauguin, Pierre Bonnard, Marcel Duchamp, Max Ernst, Antonin Artaud, die Marx Brothers, Blaise Cendrars, Pablo Picasso, Man Ray, Michel Leiris, Eugène Ionesco, Boris Vian, Octavio Paz, Hans Arp, Alexander Calder, Jean Dubuffet, M. C. Escher, Julio Cortázar, Victor Brauner, Joan Miró, Asger Jorn, Dario Fo, Louis Malle, Raymond Queneau, Lucio Fontana, Guy Debord, William S. Burroughs, Georges Perec, Jean Baudrillard, Gilles Deleuze, Umberto Eco, Peter Greenaway, David Hockney, Harald Szeemann, Barry Flanagan, DJ Spooky und viele andere.

Was aber ist gesichert? Alastair Brotchie, Londoner Autor und Pataphysiker, großer Kenner der Materie und großer Regent des Pariser »Collège de ’Pataphysique«, hat die vermutlich definitive Biografie über Jarry verfasst. Es handelt sich um die bislang ausführlichste, detailreichste und spannendste Studie, in der er mit viel Akribie und Umsicht, aber auch mit großem Verständnis für das Werk dieses wunderbaren Dichters versucht, Fakten von Fiktionen zu trennen. Brotchie hat alle wichtigen Archive aufgesucht und er legt zahlreiche neue, bislang unpublizierte Dokumente vor. Wir bringen hiermit die deutsche Übersetzung dieses wichtigen Buches, angereichert mit außergewöhnlich vielen Bildern.

Zum Autor: Alastair Brotchie (geb. 1952) hat zahlreiche Bücher über Dadaismus, Surrealismus und Oulipo geschrieben oder herausgegeben. Er betreibt den Verlag Atlas Press, der sich dem Programm verschrieben hat, »extremistische und avantgardistische Prosa von 1890 bis heute« zu verlegen (www.atlaspress.co.uk). Er lebt in London und ist Regent im »Collège de ’Pataphysique« in Paris.


»BUCH DES MONATS OKTOBER 2014«

ausgezeichnet durch die Darmstädter Jury


Die Begründung der Jury zur Wahl: »Alfred Jarry ist mit seiner legendren Figur des Père Ubu ein Erfinder des absurden Theaters, mit seiner Prosa ein Taschenspieler der abgründigen Groteske und als Pataphysiker ein Saboteur der ernsten Wahrheiten. Der Londoner Autor Alastair Brotchie, der sich selbst der Gilde der Pataphysiker zurechnet, hat die bisher beste und wohl die gültige Biographie seines Vorbilds geschrieben. Eine Lebensgeschichte wie der Gang in einen Urwald, voller Abenteuer, Skandale, Nonsens, Anekdoten aus der Frühzeit der literarischen Moderne.«
Wilfried F. Schoeller, Darmstädter Jury Buch des Monats


»SZ-/NDR-Bestenliste November 2014«

ermittelt durch Die Süddeutsche Zeitung und Norddeutscher Rundfunk


Diesen Monat auf Platz zehn der besten Sachbücher: Alastair Brotchie, Ein pataphysisches Leben.


Pressestimmen:


»Das Schöne im Absurden: Wenn der Alltag zu ereignislos wird, empfiehlt es sich, Elke Heidenreichs literarische Fluchtpunkte aufzusuchen: Wenn niemand mehr die Welt versteht, kann es guttun, mal ins Surreale abzutauchen. Dazu gibt es jetzt ein ebenso kluges wie amüsantes Erzähl-Bilderbuch über Alfred Jarry, den französischen Schriftsteller und Schöpfer des ›Ubu Roi‹ […] ›Pataphysik‹ heißt sein nonkonformes, absurdes Philosophiekonzept, das sich über Wahrheitsansprüche lustig macht - was ist schon wahr in all dem Irrsinn? Alastair Brotchie hat nun ein hinreißendes Werk über Jarry verfasst und liebevoll ausgestattet: Ein pataphysisches Leben, Sternstunde für alle Dadaisten, die an der Vernunft längst verzweifeln.«
Elke Heidenreich, stern

»Im Jahr 2011 erschien in London und Cambridge, Massachusetts, die umfassende Jarry-Biografie des 1952 geborenen Forschers und Sammlers Alastair Brotchie. Sie wurde sowohl als Monografie wie als Panorama einer Epoche von der angelsächsischen Presse begeistert rezensiert und vom Times Literary Supplement sogar zum ›Buch des Jahres‹ erkoren. Nun liegt das Werk auch auf Deutsch vor – in sorgsamer Übersetzung und bemerkenswert schöner Gestaltung, als grossformatige Broschur in Spaltendruck und mit 275 Illustrationen. […] Es ist Alastair Brotchies Verdienst, dass er in seinem Opus magnum diese so faszinierende wie widersprüchliche Randfigur einer bedeutenden Kulturepoche für uns lebendig und fassbar macht.«
Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung, Bücher am Sonntag

»Der Engländer Alastair Brotchie, der bereits mit einigen Büchern über das frühe 20. Jahrhundert in Frankreich und die literarischen Phänomene dieser Zeit hervorgetreten ist, setzt mit seiner Biografie über Alfred Jarry in Form und Inhalt neue Standards. Das kiloschwere Buch ist mit Skizzen, Zeichnungen und Fotografien ausgestattet und wirkt ästhetisch ansprechend. […] Tatsächlich wird diese Biografie dabei um allerlei literaturhistorische Details angereichert, die aber nie aufgesetzt oder gar prätentiös wirken, sondern im Gegenteil mit Gewinn der verhandelten Materie gerecht werden. Überhaupt besticht diese Biografie durch Transparenz und Lesbarkeit.«
Thomas Laux, Neue Zürcher Zeitung, LITERATUR UND KUNST-Beilage

»Alfred Jarry war einer, ›der auf der Straße der Sätze aus allen Worten eine Kreuzung machte‹. Der französische Schriftsteller, passionierte Radfahrer und unerschöpfliche Optimist war eine Figur mit sagenhaftem Einfallsreichtum, die selbst der Fantasie entsprungen scheint. Alastair Brotchie erzählt in der 2011 in den USA erschienenen und nun ins Deutsche übersetzten Biografie ›Alfred Jarry. Ein pataphysisches Leben‹ schleifenförmig das Leben dieses avantgardistischen Künstlers und legt dabei die Geschichte und Atmosphäre einer ganzen Epoche dar, die manche Belle Époque, andere Fin de Siècle nennen. […] Alastair Brotchie - als Regent des Pariser Collège de ’Pataphysique von Jarrys Fach - bedient sich mit großer Detailliebe umfangreicher Quellen, um Alfred Jarrys Leben aufzuschlüsseln. Er zeichnet Korrespondenzen von Künstlern der Pariser Szene nach, bildet Artikel aus zeitgenössischen Magazinen, Fotografien, Druckgrafiken und Notizen ab. So schafft er ein lebhaftes und vielstimmiges Buch, in dem Verleger, Kritiker, Freunde und Jarry selbst zu Wort kommen, eine humorvolle Erzählung, die zeigt, dass Leben und Werk dieses Künstlers nicht voneinander getrennt gedacht werden können; dementsprechend ergänzen auch Form und Inhalt der aufwendig gestalteten, großformatigen Biografie einander.«
Lilly Busch, Theater der Zeit

»Das „Collège de Pataphysique“ wird heute geleitet von Alastair Brotchie. Brotchies große Jarry-Biografie erschien 2011 zuerst auf Englisch. Nun hat der Schweizer Verlag Piet Meyer eine deutsche Ausgabe vorgelegt: „Alfred Jarry – Ein pataphysisches Leben“ ist ein gewaltiges Buch, voll von bizarren Anekdoten und historischen Bildern, ein schillerndes Porträt eines ganz unwahrscheinlichen Menschen und seiner Zeit. […] An der deutschen Ausgabe seiner Biografie hätte er [Alfred Jarry] Freude gehabt: Sie ist so groß wie ein Telefonbuch, ihr Text ist locker in zwei Spalten gesetzt, der Buchschnitt ist eingefärbt, und auf nahezu jeder Seite finden sich Reproduktionen von Fotografien und Zeichnungen – ein Buch, das man verschlingen und bestaunen darf.«
Thomas Morawitzky, Stuttgarter Nachrichten

»Jetzt ist in brillanter deutscher Übersetzung die ›ultimative Jarry-Biografie‹ erschienen, die das ›Phänomen Jarry‹ ins richtige Licht rückt und objektiv darstellt, wie er sein Werk, seine Kunst, seine Imagination mit seinem Leben verband. Dazu gehören auch seine Kontakte zu den zahlreichen Literatur- und Kunstkollegen seiner Zeit, sein Einfluss auf sie und die Nachwelt, der bis heute andauert. So antwortete am 14. März 2014 Umberto Eco in einem Interview mit Le Figaro auf die Frage, wie er sich mit dem Tod befasse: ›Mein einziges Problem besteht darin, einen letzten Willen zu finden, entsprechend dem meines Meisters Alfred Jarry, der auf dem Sterbebett einen Zahnstocher verlangte.‹«
Klaus Ferentschik, Saarländischen Rundfunk, SR 2 KulturRadio und BücherLese

»Alastair Brotchie, Regent des im Geiste Jarrys waltenden Collège de ’Pataphysique, hat eine Biographie des Meisters vorgelegt, die allen Abwegen seines an Abwegen reichen Lebens folgt. Sie hat Format und Umfang des Berliner Telefonbuchs, ist von Yvonne Badal akkurat übersetzt und vom Verlag liebevoll ausgestattet worden, ein wahres Prachtstück und lehrreich obendrein.«
Stefan Ripplinger, Konkret

» Alfred Jarry - Ein pataphysisches Leben dürfte für lange Zeit als Standardwerk zu Leben und Œvre Jarrys konkurrenzlos bleiben. Diese Biografie lässt keine Wünsche offen. Allein das Bildmaterial nimmt sich schier überwältigend aus.«
Olaf Schmidt, kreuzer

» Alfred Jarry - Ein pataphysisches Leben, [die] beste Biographie zum Autor, 2011 in England erschienen und von der angelsächsischen Presse zu Recht in den Himmel gelobt; sie liegt jetzt in gelungener Übersetzung vor. [Es] freut den Leser, eine Biographie im Prachtformat (größer als die Originalausgabe) in die Hand gedrückt zu bekommen: Jarry, ein Liebhaber aufwendiger Bände, hätte vor Freude in die Luft geballert, denn Brotchies Buch ist grandios bebildert und wunderbar erzählt.«
Niklas Bender, FAZ

»Den Weg des Künstlers und seines umfangreichen Werks zeichnet die Biografie von Alastair Brotchie Alfred Jarry - Ein pataphysisches Leben nach. Voll von Anekdoten, denen Brotchie seine biografischen Recherchen gegenüberstellt, zeichnet das mit zahlreichen Bildern ausgestattete Buch nicht nur Jarrys kurzes Leben, sondern auch die Frühzeit der Moderne nach.«
Peter Bauer, orf.at

»Als die Moderne modern wurde:
Er gilt als einer der Urväter der Moderne, doch viel war vor allem im deutschsprachigen Raum über ihn nicht bekannt: Alfred Jarry, der seine Wurzeln im 19. Jahrhundert hatte, dessen Theaterstücke, Romane und anderen Texte die Moderne jedoch weit über seinen Tod im Jahr 1907 hinaus bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts beeinflussten. Die liebevoll ausgestattete Biografie von Alastair Brotchie beschäftigt sich ausgiebig mit dem kurzen, von Anekdoten überstrahlten Leben Jarrys und seiner Wirkung bis ins 21. Jahrhundert hinein.«
Simon Hadler, orf.at

»Die umfassend recherchierte, gewaltige Biografie des wilden Poeten der Ur-Moderne Alfred Jarry ist so lebendig erzählt wie ausnehmend schön gestaltet.«
Alexander Kluys, buchkultur

»Alastair Brotchie hat mit seiner Alfred Jarry Biografie ein großartiges Buch vorgelegt. Auf mehr als 500 - mit unzähligen Fotos gespickten - Seiten werden das Werk und das Leben von Alfred Jarry umfassend dargelegt. Dem Erfinder der ›Pataphysik‹ - dieser Nonsenswissenschaft, hat Brotchie ein würdiges Denkmal gesetzt. Ein Muss für jeden, der sich für die Avantgardegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts interessiert.«
Gerhard Pretting, Ö1, Ex Libris

»Einer eleganter und noch lebendiger geschriebenen Darstellung des Lebens und Schaffens von Alfred Jarry dürfte man so bald nicht begegnen. Enorme Lebenschronik eines bedeutsamen Künstlers.«
Matthias Eichardt, 07 Das Stadtmagazin

»Brotchie, dem ausgewiesenen Fachmann für Dada-, Surreal- und ähnliche -ismen ist eine feingliedrige, hervorragend (mit z.T. bisher unbekanntem Material und Briefen) untersetzte, um zahlreiche Fotos und Grafiken ergänzte, anekdotenreiche und (damit) gut lesbare Biografie eines außergewöhnlichen Menschen gelungen, von dem viel mehr blieb als ›merdre‹!«
Karsten Zimalla, Westzeit

»Eine liebevoll gestaltete Biographie:
[…], die in Form und Inhalt neue Standards setzt.«
Thomas Laux, Dokumente. Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog

»Der französische Schriftsteller Alfred Jarry (1873–1907) führte ein kurzes, wildes Leben zwischen Genie und Witzboldentum. Das zeigt sehr anschaulich die üppige, amüsante Biografie von Alastair Brotchie. Tatsächlich wimmeln im Buch die Anekdoten wie das Ungeziefer in Jarrys Lebemänner-WG im 5. Arrondissement, die der Poet ›Calvaire du Trucidé‹ (Martyrium des Abgemurksten) nannte. [...]
Und so wie Jarry literarischer Könner und überkandidelter Witzbold in einem war, so vereint Alastair Brotchies nun auch ins Deutsche übersetzte, herrlich mit Fotos und Zeichnungen der damaligen Zeit illustrierte Biografie sorgfältige Literaturgeschichts-
schreibung mit der Komik eines durch und durch grotesken Lebens.«
Linus Schöpfer, Tagesanzeiger

Lesen Sie von der Redaktion Perlentaucher ausgewählte Auszüge aus dem Jarry-Buch in der Rubrik ›Vorgeblättert‹ unter: www.perlentaucher.de

Positive längere Erwähnung oder Besprechung des Buches auf folgenden blogs:
http://titel-kulturmagazin.net
http://glitzerwasser.blogspot.de


Weihnachtsgeschenk-Empfehlungen 2014 durch folgende Redaktionen:


Helmut Mayer von der Feuilletonredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung empfiehlt das Buch zu Weihnachten mit der Begründung: »Weil man sonst noch glaubt, dass dieses Leben eine Erfindung seiner pataphysischen Verehrer ist.«

Ijoma Mangold von der Kulturredaktion der ZEIT empfiehlt die Jarry-Biografie: »Auch was es nicht gibt, ist wahr, sagt die Pataphysik. Zum Glück gibt es über deren Begründer diese Wunderkammer-Biografie!«

»Weihnachten naht im Sauseschritt - was schenkt man dem Velofan dieses Jahr?«
Die allersympathischste Rezension und Empfehlung des Buches hat - in unseren, selbstverständlich subjektiven Verlegeraugen - bislang das Schweizerische Velojournal (Magazin für Alltag und Freizeit, Zürich, 2014/6) veröffentlicht. Es ist die einzige Rezension, die - unter dem Titel ›Pataphysik auf dem Velo‹ - tatsächlich pataphysischen Geist atmet! Sie ist leider zu lange, um hier zitiert zu werden. Und pataphysisch erscheint auch der Kontext der Besprechung: Nachdem die Jarry-Biografie von Alastair Brotchie ausführlich als allererster Tipp (vielen Dank!) vorgestellt worden ist, folgen weitere Geschenk-Empfehlungen. Diese werden unter Rubriken abgehandelt wie: ›Exklusiv und schön klingeln‹ (eine schöne ›Lüüti‹, sagt das Journal, soll man schenken, sprich: die Fahrrad-Klingel einer bestimmten Marke); dann, unter ›Ein trockenes Füdli schenken‹ der Hinweis auf praktische, wasserabweisende Sattelschoner; und schließlich, unter ›Das Klick-Klack-Licht‹, nun..., ich lasse Sie raten. Oder noch besser: in der Zeitschrift selber (Seiten 20-23) nachsehen. Denn: Fahrradfahren in der Schweiz atmet - pataphysischen Geist! Es lebe Alfred Jarry (und die Zürcher Velo-Dadaisten)! Vielen Dank!


Leserbriefe:


Eben gerade bin ich im Perlentaucher auf das Piet-Meyer-Verlag-Buch gestoßen, ein PMV-Buch aus dem Unruhe-Geist dieses Verlags, ich meine Brotchies Jarry. Natürlich ist das ein ›Kunst‹-Buch, Zeitbild, Textbild, erzählte Kunst. Malen und so Schreiben wie Jarry liegen so weit nicht auseinander. Großer Glückwunsch zu diesem Griff, auch zu deiner Übersetzerin! Auch das ist empathisch-intentionale Phantasie, deine Phantasie & verlegerische Vorstellungskraft. Und natürlich möchte ich das Buch sobald als möglich lesen!
dein K
Klaus Binder
Übersetzer, Herausgeber und Autor, Frankfurt a. M.

Lieber Herr Meyer,
Habe eben gerade zum ersten Mal ein Exemplar der Jarry-Biografie in Händen: Hinreissend! Ein wunderbares Buch, das ich mir sofort kaufen müsste ...
Gratulation!
Mit pataphysischen Grüssen
Markus Wieser
Buchhandels-Vertreter, Präsident des Zürcher Buchhändler- und Verlegerverbands (ZBVV), Programmleiter des Literaturfestivals Zürich-liest

Lieber Herr Meyer,
dass Sie interessante und schöne Bücher verlegen, ist hinlänglich bekannt.
Ihre JARRY Biographie aber ist nicht zu toppen. Glückwunsch und Dank an Sie und Fahnert + Koch! Es ist ein Geschenk für unsere Kunden!
Herzliche Grüße,
Walther König
Kunstbuchhändler, Köln


Pressestimmen zur englischen Originalausgabe:


»Eine fesselnde, genauestens recherchierte und dazu elegant geschriebene Biografie.«
The New York Review of Books

»Brotchies gründliche, in trockenem Humor gehaltene Biografie ist die ausführlichste Darstellung dieses Autors und seiner Bedeutung, die derzeit zu haben ist […], unwahrscheinlich, dass sie je übertroffen werden könnte.«
The Literary Review

» Alfred Jarry bietet viele neue Fakten, sachhaltige Analysen und einen Strauß ausnehmend unterhaltsamer Geschichten.«
Bookforum

»Alistair Brotchie liefert eine großartige Chronik: das Leben eines Schriftstellers, verwoben mit der Epoche des französischen Fin de Siècle.«
Times Literary Supplement, Book of the Year 2011
Simon Grant - Ref-verenz

Aus dem Englischen
von Andreas Wirthensohn
208 Seiten
152 Abbildungen, davon 135 in Farbe
Hardcover mit Schutzumschlag
KapitaleBibliothek Nr. 7
Format 18,8 × 26,6 cm
ISBN 978-3-905799-26-2
€ 28.40 [D] / € 29.20 [A] / CHF 32.00

Simon Grant (Hg.):

Ref/verenz

Zeitgenössische Wahlverwandtschaften


Kunstgeschichte(n) neu erzählt – von 80 zeitgenössischen Künstlern, die darüber Auskunft geben, welche Künstler früherer Zeiten sie lieben, welche Werke früherer Meister sie nachhaltig inspiriert und in ihrer Arbeit beeinflusst haben. Rachel Whiteread (geb. 1963) beschreibt Piero della Francesca (um 1415–1492) als Maler mit so herausragenden plastischen und architektonischen Qualitäten, dass sie, die zeitgenössische britische Bildhauerin, behauptet, vor dessen Gemälden seit Jahren immer wieder aufs Neue sehen und arbeiten zu lernen. Urs Fischer (geb. 1973) hingegen, der Schweizer, hat in Medardo Rosso (1858–1928) sein Vorbild gefunden. Er erzählt von so merkwürdigen (ja abstrusen) Dingen, dass man danach sowohl Fischer als auch Rosso neu wahrnimmt. Und Ed Ruscha (geb. 1937), der kalifornische Altmeister, bekennt, dass er seit Jahrzehnten – seit 1961! – bei jedem Besuch in London die Tate Gallery aufsuchen muss, um dort der engelsgleichen, im Wasser treibenden Ophelia des englischen Präraffaeliten John Everett Millais (1829–1896) zu begegnen ...
Immer wieder gerät man ins Staunen und empfindet das Buch wie ein Kaleidoskop: Blättert man eine Seite um, tun sich neue Einsichten und Zusammenhänge auf. An einer Stelle sagt Jeremy Deller (geb. 1966), der britische Konzept-, Video- und Installationskünstler, über seinen Landsmann William Hogarth (1697–1764): »Zwar ist er seit fast 250 Jahren tot, aber er ist ein zeitgenössischer Künstler.« Eine größere Reverenz kann einem längst Verstorbenen wohl nicht erwiesen werden. Das ist das Schöne an diesem vielstimmigen Buch: Jeder Text ist mit Herzblut geschrieben. Grenzen und Distanzen zwischen Generationen, zwischen Räumen und Zeiten werden – weil die Augen von Künstlern es so empfinden – wieder und wieder aufgehoben, von Seite zu Seite macht man Entdeckungen: ein Buch voll neuer Referenzen!

Zum Autor: Der Brite Simon Grant (geb. 1967) ist Schriftsteller und Kunstkritiker und arbeitet für Medien wie The Guardian, The Times Literary Supplement, The Independent on Sunday, The Burlington Magazine und Parkett. Daneben ist er Redakteur bei Tate Etc. und Mitbegründer der Londoner Kunstzeitschrift Picpus. Er lebt in London.


Pressestimmen:


»Tatsächlich bietet diese besondere Anthologie herrliche Ausflüge in die Kunstgeschichte. Sie erlaubt, Kunst mit den Augen von Künstlern zu sehen und lässt – selbst im vermeintlich Bekannten – Neues entdecken. Nicht nur im Werk der Porträtierten, sondern mindestens ebenso in dem der Porträtierenden. Aus Simon Grants eigentlich ›einfacher Idee‹ ist eine schier unerschöpfliche Fundgrube geworden. Darin zu Stöbern, macht Laune – zumal das Buch auffallend schön gestaltet und reich bebildert ist –, und bringt quasi nebenbei einen enormen Erkenntnisgewinn.«
Eva Hepper, deutschlandradiokultur.de

»Das Spielen über Bande ist nicht nur kunstvoller, sondern oft auch interessanter und aufschlussreicher – für Gespräche mit Künstlern gilt das ebenfalls. Anstatt zu fragen, wer sie beeinflusst habe, ist es eleganter, sie zu einem ausgesuchten Werk das Wort ergreifen zu lassen. Sie werden dadurch zu Akteuren und Anwälten einer Sache, die ihnen wichtig ist. […] Der Journalist Simon Grant hat […] 80 Künstlerinnen und Künstler gebeten, ihr Lieblingswerk aus der Kunstgeschichte zu nennen und die Auswahl zu begründen. Aufschlussreich ist das vor allem bei zurückhaltenden Persönlichkeiten wie Tomma Abts. Wie sich die Malerin für eine fast schon psychedelisch anmutende japanische Tierdarstellung auf mehrteiligen Paravents aus der Edo-Zeit begeistern kann, ist erstaunlich lustig: Voller Empathie vermag sie sich in jemanden hineinzuversetzen, der im stark formalisierten Malprozess den Überblick über das verliert, was er eigentlich darstellen wollte. […] John Bock schreibt wunderbar über das Werk des Outsider-Künstlers Armand Schulthess, dessen philosophischer Garten nur noch auf Fotografien existiert, weil er von seinen Nachfahren zerstört wurde. Und der polnische Maler Wilhelm Sasnal erweist Georges Seurat nicht nur in einem amüsanten Text Ehre, sondern zitiert die Badenden bei Asnières auch in einem seltsam gescheiterten Bild.«
Silke Hohmann, monopol

»Das vom ambitionierten Piet-Meyer-Verlag äußerst sorgsam gestaltete bibiophile Kleinod offenbart ganz neue Perspektiven, wie man Kunstgeschichte erleben kann. Spannend ist es zu entdecken, wie arrivierte und junge Talente mit Genies in Kontakt treten, sie konterkarieren, ihnen bewusst und unbewusst artifiziell Reverenz erweisen. Im Spiegel der Referenz entstand eine Anthologie, die, trotzdem sie keineswegs Wert auf Vollständigkeit erheben, viel Unbekanntes ans Tageslicht hievt. Oder hätten Sie gewusst, dass Hiroshi Sugimoto für Petrus Christus schwärmt, erahnt, dass John Baldessari Sigmar Polke, Raymond Pettibon Victor Hugo verehrt, Erwin Wurm Poul Genres oder Jorge Pardo Gustave Courbet als Initiation nennt, dass Paul Noble Kurt Schwitters nachstrebt? So wird mancher vor Jahrhunderten Verstorbener zum aktuellen Zeitgenossen.«
Gregor Auenhammer, Der Standard

»Seit gerade mal sechs Jahren gibt es den Kunstbuchverlag von Piet Meyer. Und wenn der Hausherr eine Schatzkiste als Firmenlogo gewählt hat, dann macht das insofern Sinn, als ›seine‹ Titel schon so was wie kleine Schätze sind. Zum Beispiel der Band Ref/verenz, für den der britische Autor Simon Grant zeitgenössische Künstler zu ihren Vorbildern befragte. Wer hätte etwa vermutet, dass Berufsprovokateur Thomas Hirschhorn auf Andy Warhol steht? – Überraschend, flott geschrieben und hübsch aufgemacht.«
Paulina Szczesniak, Züritipp im Tages-Anzeiger

»Einige der bedeutendsten bildenden Künstler der Gegenwart hat der britische Kunstkritiker Simon Grant nach ihren liebsten Werken der Meister der Vergangenheit befragt. Die daraus resultierenden Texte hat er, wunderbar bebildert, in dem Band Ref/verenz zusammengefasst. Es sind teilweise sehr überraschende Wahlverwandtschaften, die man auf dieser Entdeckungsreise durch die Kunstgeschichte erkunden kann.«
Christoph Hartner, Kronen Zeitung

»Wie denken Kunstschaffende über die Kunst anderer? Simon Grant hat rund 80 Künstlerinnen und Künstler eingeladen, ein Werk ihrer Wahl zu beschreiben. Das Resultat ist überraschend.«
Claudia Jolles, Kunstbulletin

Pressestimmen zur englischen Originalausgabe:


»Eine bestechend einfache Idee, ausgeführt in einem hoch attraktiven, schön illustrierten Band.«
The Financial Times, »Best Books 2012«

»Eine faszinierende Idee. Dieses wunderbare Buch öffnet uns völlig neue Wege, Bilder zu sehen. […] Die sehr persönlichen Geschichten enthüllen tiefe Verwandtschaften zwischen Künstlern, werfen ein Licht auf das kreative Schaffen heute und in der Vergangenheit, bereiten nicht zuletzt die Freude, die von jeder Begegnung mit großer Kunst ausgeht.«
Good Book Guide

»Immer aufs Neue faszinierend.«
The Spectator

»Eine brillante, so streitlustige wie provokative Anthologie, die zum Stöbern einlädt. […] Wenn wir das Buch aus der Hand legen, haben wir ganz viele Wege gefunden, auch uns selbst zu erkunden. Davon abgesehen, dass wir Talent und visionäres Genie von Künstlern heute sehr viel besser verstehen: gespiegelt an Talenten und Genies aus fernen Zeiten.«
Marina Vaizey, V&A Magazine

»Fesselnd […] elegant ausgestattet und klug arrangiert.«
The Art Newspaper



Leere Wand

Aus dem Englischen
von Werner Richter
320 Seiten
25 Abbildungen, davon 18 in Farbe
Hardcover mit halbem Schutzumschlag
KapitaleBibliothek Nr. 6
Format 14,2 × 22,9 cm
ISBN 978-3-905799-19-4
€ 23.30 [D] / € 24.00 [A] / CHF 26.00

Sandy Nairne:

Die leere Wand

Museumsdiebstahl
Der Fall der zwei Turner-Bilder


In der Nacht auf den 29. Juli 1994 werden in der Frankfurter Schirn Kunsthalle auf dreiste Weise drei Bilder entwendet: ein Caspar-David-Friedrich- und zwei Turner-Gemälde, welche der Londoner Tate Gallery gehören; letztere sind mit 29 Millionen Euro versichert. Damit beginnt einer der spannendsten Kunst- und Museumskrimis der letzten zwei Jahrzehnte.

Sandy Nairne, Autor des vorliegenden Berichtes, ist damals Programmdirektor an der Tate. Er erhält den Auftrag, die Anstrengungen zu koordinieren, welche zur Wiedererlangung der Bilder führen sollen – Bilder, die in den Augen britischer Kunstliebhaber allerhöchstes Prestige, ja den Status von Nationalheiligtümern besitzen. Es folgen acht Jahre unendlich verwickelter Bemühungen, zerschlagener Hoffnungen, immer neuer, anstrengender, häufig abenteuerlicher Anläufe. Wie bei jedem Krimi sind Intelligenz, Chuzpe und Durchhaltevermögen sowie gute Nerven gefragt. Am Schluss sind Nairne und sein Team erfolgreich: Die Bilder kehren wohlbehalten nach London zurück, wo sie heute wieder zu besichtigen sind.

Der Bericht von Nairne über diese mehrjährige Achterbahnfahrt zwischen Hoffnung und Enttäuschung ist ein Lehrstück in Sachen britischen Kampfgeists. Es ist ein spannendes und erstaunliches Buch geworden, das auch andere, vergleichbare Diebstahlfälle aus der internationalen Museumswelt erwähnt und in diesem Umfeld der Frage nachgeht, was Diebe sich von solchen Raubzügen erhoffen, was sie motiviert. Ein Krimi, der im wahren Leben spielt und Fragen aufwirft, die höchst reale sind – Fragen (beispielsweise museumsethischer Natur), die so komplex sind, dass Antworten auch in Zukunft eine Herausforderung darstellen werden.

Zum Autor: Sandy Nairne, Kurator und Autor, Direktor der National Portrait Gallery in London, war zuvor Director of Programmes an der Tate Gallery, Director of Visual Arts des Arts Council of Great Britain und Director of Exhibitions am ICA, London.


Pressestimmen:


Deutschlandradio Kultur reiht Die leere Wand – Museumsdiebstahl. Der Fall der zwei Turner-Bilder unter die Top-5-Empfehlungen im März 2013:
»Dieses Buch räumt auf mit dem Klischee vom genial sympathischen Kunstdieb. Über acht Jahre forschte der ehemalige Programmdirektor der Londoner Tate Gallery zwei geraubten Turner-Gemälden nach. Sein packender Insider-Bericht liest sich besser als jeder Krimi.«
Deutschlandradio Kultur

»Normalerweise wird über die Hintergründe des Kunstdiebstahls nicht so offen geredet, wie Nairne dies hier tut. Und schon gar nicht über alle Probleme der Verhandlung mit den Versicherungen, mit den Mittelsmännern der Diebe, der Organisation des Geldes, der Abklärung zwischenstaatlicher Rechtsprobleme und der Prüfungen, ob es sich überhaupt um die echten Bilder handelt, die zurückgegeben werden sollten. […] Die lückenlose Geschichte bietet einen ungewöhnlichen Blick hinter die Kulissen nicht alltäglicher Museumsarbeit. Im zweiten Teil des Buches erlaubt sich Nairne zudem grundsätzliche Fragen und ein wenig auch die jüngere Geschichte des Kunstdiebstahls zu reflektieren. […] Die Mythen, die Literatur und Kino um Gentleman-Diebe und graue Eminenzen gesponnen haben, entzaubert Sandy Nairne in diesem lesenswerten Buch nachhaltig […].«
Andreas Strobl, Süddeutsche Zeitung

»Nairne schildert die unglaublichsten Dinge minutengenau und sachlich. […] Im Aufbau gestaltet Nairne sein Buch wie ein alter Meister […].«
Cosima Lutz, Die Welt

»Ein Buch verspricht jetzt Antworten: Die leere Wand von Sandy Nairne, damals Direktor der Londoner Tate Gallery. Mitreißend beschreibt er die Umstände der abenteuerlichen Wiederbeschaffung der Gemälde – ein echter Kunstkrimi mit überraschenden Erkenntnissen!«
Christine Romann, Hessischer Rundfunk/hauptsache kultur
Fernsehbeitrag vom 17.1.2013 online sehen, 6:11 min

»Eine weiße Wand, dort, wo zwei Gemälde von William Turner und eines von Caspar David Friedrich hängen müssten. Diebe hatten einen Wachmann überwältigt und die drei Gemälde gestohlen. […] Die Tate zahlte einen Millionenbetrag, und die Turners kehrten heim nach London. Die leere Wand erzählt jetzt die spannende Geschichte dieser Wiederbeschaffung.«
BR Fernsehen, BR-alpha/LeseZeichen

»Dem Leser sträuben sich die Haare, so unfassbar sind die Details […]. Sandy Nairne schreibt tage-, bisweilen uhrzeitgenau und baut so große Spannung auf. Seine Sprache klingt nach Polizeibericht und erreicht so ein hohes Maß an Authentizität und Seriosität.«
Eva Hepper, Deutschlandradio Kultur

»Fast zehn Jahre musste Nairne sich verpflichten, nichts über den Ablauf zu veröffentlichen. Als er endlich die ›Freigabe‹ bekommen hat, schrieb er nicht nur seine Agentengeschichte unter dem Titel Die leere Wand nieder, sondern fügte dem Buch einen zweiten Teil hinzu, der sich mit den moralischen, rechtlichen und ethischen Fragen beschäftigt. Wer Sandy Nairne nicht im Vortrag erleben kann, dem sei das unglaublich kurzweilige, dramatische und reflektierende Buch unbedingt empfohlen.«
Christof Habres, Wiener Zeitung

»Es war ein ebenso dreister wie spektakulärer Coup: In den späten Abendstunden des 28. Juli 1994 überwältigten drei Männer, die sich am Abend in der Schirn Kunsthalle hatten einschließen lassen, einen Wachmann und entwendeten drei weltberühmte Gemälde […] und ließen das zurück, was Nairnes Buch den Titel gegeben hat: eine leere Wand. Dem Autor geht es dabei nicht zuletzt auch um die moralische und ethische Dimension eines Deals, bei dem letztlich Lösegeld für Kunst gezahlt wurde.«
Doris Aust, Die Rheinpfalz

»›Ihre Bilder sind Opfer einer Geiselnahme.‹ Nein, das ist kein Satz aus einem irrwitzigen Kunstkrimi, sondern einer, den sich Sandy Nairne, einst Programmleiter der Tate Gallery, nach dem Raub von zwei William-Turner-Gemälden 1994 anhören musste. Die komplexen, langjährigen Verhandlungen zur Rückführung der Bilder schildert er in seinem nun auch auf Deutsch erschienenen Buch – einer Mischung aus Rapport und Erlebnisbericht. Verblüffend, teils absurd, spannend und hoch brisant!«
Deborah Keller, Züritipp im Tages-Anzeiger

»Am kommenden Montag [7.1.2013] ist es zehn Jahre her, dass in der Londoner Tate Gallery zwei berühmte Gemälde wieder an die Wand gehängt wurden, die 1994 aus der Kunsthalle Schirn in Frankfurt/Main geraubt worden waren. Achteinhalb Jahre hatte es gedauert, sie wiederzubeschaffen. Was dabei im Hintergrund ablief, beschreibt einer der Hauptverantwortlichen in einem Buch, das Krimis wie Die Thomas Crown Affäre und Ocean's Eleven an Spannung nicht nachsteht.«
dpa/Die Welt/Stern

»Spannend wie Ocean's Eleven.«
dpa/MOZ

»Trotz einer gewissen Detailverliebtheit in beiden Teilen des Buches, die im Falle der rechtlichen Hintergründe zum Verständnis allerdings durchaus notwendig ist, liefert Nairne insgesamt eine spannende Dokumentation der Wiederbeschaffung der beiden Gemälde. Zusammen mit der anschließenden umfassenden Aufarbeitung des Phänomens Kunstraub ist die Lektüre von Nairnes Publikation wohl besonders jenen zu empfehlen, die an einer weit gefassten Einführung in das Thema Museumsdiebstahl interessiert sind.«
Julia Gartner, portalkunstgeschichte.de

Die Zeitschrift monopol empfiehlt in ihrer Januar-Nummer das Buch von Sandy Nairne: Die leere Wand – Museumsdiebstahl. Der Fall der zwei Turner-Bilder als eines von vier »Büchern des Monats«.

»Das Buch [Die leere Wand – Museumsdiebstahl. Der Fall der zwei Turner-Bilder] beschreibt die sehr abenteuerliche und spannende Wiederbeschaffung der Gemälde und ist ein echter Kunstkrimi!«
Strandgut – Das Kulturmagazin

»Für Panzerknacker und Kunstfreunde.«
Kim Uridat, fusznote/Bochumer Literaturkritik

Blogstimmen:


Rezension auf dem blog aus-erlesen.de: http://aus-erlesen.de/?p=2507


Pressestimmen zur englischen Originalausgabe:


»Mich hat Sandy Nairnes Bericht haarsträubender Tatsachen regelrecht gepackt, welche Mühe, die beiden Turners zurückzuerlangen!«
Books of the Year, The Spectator

»[…] ein fesselnder Ausflug hinter die Kulissen: die Geschichte einer unerhört verwickelten Wiederentdeckung.«
ARTnews

»Sandy Nairne führt uns ins Labyrinth der Kunst- und Unterwelt, was er erzählt, muss keinen Vergleich mit Raymond Chandlers verwickelten Storys scheuen […]. Dazu noch hochinteressante Überlegungen zu Kunsträubern, ihren Motiven und zur Frage, was uns das eigentlich angeht.«
Royal Academy Magazine

»[…] eine nachdenkliche (und sehr persönliche) Einführung ins dunkle Geschäft des Kunstraubs.«
The Sunday Times
Gayford Hockney

Aus dem Englischen
von Benjamin Schwarz
248 Seiten
161 Abbildungen, davon 154 in Farbe
Hardcover mit Schutzumschlag
KapitaleBibliothek Nr. 5
Format 16,2 × 23,5 cm
ISBN 978-3-905799-18-7
€ 28.40 [D] / € 29.20 [A] / CHF 32.00

Martin Gayford:

A Bigger Message

Gespräche mit David Hockney


David Hockney (geboren 1937) gleicht einem Physiker: Mit Passion untersucht er die Extreme und geht dem Überdimensionierten, aber auch dem sehr Kleinen, kaum Handtellergroßen nach. Er hat wie kein Künstler der letzten Jahrzehnte riesige – 12 Meter breite! – Bilder gemalt und mit Hilfe seiner iPhones und iPads farbige Winz-Dingerchen gezeichnet, die wie wunderschöne Kleinstikonen aussehen. Seine Neugier auf die Welt, auf technologische Innovationen, aber auch auf die alten, in seinen Augen notwendigerweise immer wieder neu zu formulierenden, neu anzupackenden Probleme künstlerischer Darstellung hat er nie verloren; sie machen ihn bis heute zu einem wunderbar gescheiten, unterhaltsamen und oft sehr humorvollen Gesprächspartner.

Das konnte Martin Gayford erfahren, der britische Kunstkritiker, der ihn über zehn Jahre lang regelmäßig in Nordengland aufgesucht hat, im alten Familiensitz der Hockneys in Yorkshire, wohin der Künstler nach fast lebenslanger Abwesenheit, nach Reisen um die halbe Welt und vor allem nach Kalifornien, nun zurückgekehrt ist. Die beiden reden, während sie im Atelier stehen oder die schöne Landschaft der Umgebung aufsuchen, über die verschiedenen Etappen im Leben von Hockney; Anekdoten werden berichtet, Geschichten über Freunde und Bekannte (Cartier-Bresson, Billy Wilder und andere) erzählt, und man erinnert sich all jener früheren Dichter und Künstler, die sich – vor längerer Zeit – auch schon denselben künstlerischen Problemen gestellt haben. Die Atmosphäre ist, man kann es nicht anders nennen, britisch-gepflegt: sehr entspannt, optimistisch, heiter, ironisch und immer inspirierend. So soll das Leben sein, so soll man arbeiten – das werden sich manche sagen, wenn sie dieses Buch wieder aus der Hand legen.

Zum Autor: Der Brite Martin Gayford ist Kunstkritiker, schreibt für Zeitungen und kuratiert Ausstellungen (www.martingayford.com). Er lebt in Cambridge und hat mehrere Bücher verfasst, darunter die schöne, sehr spannende in unserem Verlag erschienene Studie: Mann mit blauem Schal. Ich saß für Lucian Freud. Ein Tagebuch, 248 Seiten, 64 Abbildungen, ISBN 978-3-905799-11-8.


Pressestimmen:


» A Bigger Message überzeugt nicht allein durch seinen reichen Inhalt und die vielen farblich präzis wiedergegebenen Abbildungen, die einen ausgezeichneten Einblick in das vielschichtige Schaffen Hockneys vermitteln. Das Buch ist ebenso liebevoll gemacht. […] Wie gute Kunst ist auch das Büchermachen eine Frage der Haltung.« André Behr, Falter

Buchtipp der art-Redaktion im März 2013:
» A Bigger Message. Gespräche mit David Hockney […] Das Dokument einer faszinierenden Künstlerkarriere und das Zeugnis eines genialen, noch immer neugierigen Geistes.«
Peter Meyer, art-magazin.de

Daniel Völzke von der monopol-Redaktion empfiehlt in der Rubrik »Dinge, die uns glücklich machen – Teil 2: Bücher, Serien, Editionen und Musik«:
» A Bigger Message. Gespräche mit David Hockney: Der britische Maler David Hockney in ausschweifenden Interviews über Stadt, Land, Fluss, über Kollegen, Megaformate und Apple-Produkte. Lohnt allein schon wegen der Fotos, die den Hosenträgerträger bei der Plein-Air-Arbeit zeigen.«
Daniel Völzke, monopol

»Der tiefe Einblick in die Denkweise und das Schaffen David Hockneys wird unterstützt durch die besondere Auswahl von Abbildungen in dem mit Hingabe und Liebe zum Detail herausgegebenen Band.«
Kristina Westphal, junge Welt

»[…] schön gemachtes Buch, der Buchblock liegt kompakt in der Hand, schönes Papier und ein einfacher, ansprechender Satz. In Zeiten des E-Books sei in Erinnerung gerufen: Bücher können sich auch gut anfühlen. Bei einer erfreulichen Lektüre ein doppelter Gewinn.«
Andreas Brunner, QWIEN

»Geschenktipp für Weihnachtsmuffel: Martin Gayford, A Bigger Message. Gespräche mit David Hockney, Piet Meyer Verlag. Der berühmte Pop-Maler äußert sich unverblümt zu seiner Kunst. Adrenalin pur.«
Gerhard Mack, NZZ am Sonntag

»Die Queen porträtieren? Lieber nicht, fand Pop-Art-Veteran David Hockney, als er 2000 ins heimische Yorkshire zurückkehrte. Nach jahrzehntelangem Malen kalifornischer Pools und der drin planschenden Grazien – seine ›Beverly Hills Housewife‹ wurde unlängst für acht Mio. Dollar versteigert – stand dem kettenrauchenden Original der Sinn eher nach der Landschaft seiner Kindheit. Dort hat ihn der bekannte Kritiker Martin Gayford besucht – und seine Erlebnisse nun zu einem flotten Tagebuch verarbeitet.«
Paulina Szczesniak, Züritipp im Tages-Anzeiger

A Bigger Message wurde am 11. Oktober 2012 von 3sat empfohlen.
Gert Scobel, 3satbuchzeit zur Frankfurter Buchmesse

» A Bigger Message. Gespräche mit David Hockney, ein Werk, das auch unter den Kunstbüchern seinen ganz besonderen Platz einnimmt.«
Dominik Lepuschitz, European News Agency

Martin Gayford, A Bigger Message. Gespräche mit David Hockney empfohlen in der Rubrik »besonders spannend oder lehrleich«.
Marina Krauth (Buchhandlung Felix Jud, Hamburg), Deutschlandradio Kultur

»Die Weihnachtsempfehlungen der Redaktion – Ratschläge für Unentschlossene:
Martin Gayford, A Bigger Message. Gespräche mit David Hockney, weil bei dem gelehrten Maler David Hockney auch der Blick geschärft wird.«
Helmut Mayer, FAZ Literatur

In der Literaturen-Weihnachtsumfrage 2012 empfiehlt Gert Scobel als eines von sechs Büchern: Martin Gayford, A Bigger Message. Gespräche mit David Hockney, Piet Meyer Verlag.
Gert Scobel, Literaturen

Die Zeitschrift Buchmarkt empfiehlt – anlässlich der Buchmesse 2016, zu der
David Hockney als Stargast eingeladen war – nochmals unser Buch:
»Es macht Spaß, den beiden zuzuhören, gleichzeitig lernt man das Werk des Briten kennen. Immer wieder geht es um die Wahrnehmung der Welt: ›Sehen ist ein sehr entschiedener Akt‹, sagt Hockney. ›Man muss es freiwillig tun.‹«
Buchmarkt, Oktober 2016


Pressestimmen zur englischen Originalausgabe:


»Eine lohnende Lektüre.«
The Times Literary Supplement

»Es ist eine außerordentliche Gabe, mit der es Martin Gayford fertigbringt, dass Künstler sich öffnen.«
Royal Academy Magazine

»Elegant, mit berückender Leichtigkeit geschrieben.«
The Observer

»Verführung zum Lesen.«
The Irish Times

Aus dem Englischen
von Heike Reissig
248 Seiten
64 Abbildungen, davon 58 in Farbe
Hardcover mit Schutzumschlag
KapitaleBibliothek Nr. 4
Format 15,2 × 22,9 cm
ISBN 978-3-905799-11-8
€ 28.40 [D] / € 29.20 [A] / CHF 32.00

Martin Gayford:

Mann mit blauem Schal

Ich saß für Lucian Freud
Ein Tagebuch


Über einen Zeitraum von mehr als 7 Monaten (28. November 2003 bis 4. Juli 2004) sitzt Martin Gayford, Londoner Kunstkritiker, Buchautor und Freund von Lucian Freud, dem britischen Maler Modell. Der Kritiker führt Tagebuch: über jede Sitzung, über die Gespräche mit dem Meister, über seine Gefühle, während jeder Zoll seines Gesichtes gemustert, beobachtet und auf die Leinwand transponiert wird, und er hält die Konzentration und Spannung ebenso fest wie die manchmal quälende Langsamkeit – oder gar Langeweile, mit welcher das Bild millimeterweise entsteht.

Freud äußert sich mit Witz über Künstlerkollegen, die er gekannt hat, darunter Picasso, Max Ernst, Giacometti und Francis Bacon. Er gibt dabei Ansichten zum Besten, die häufig ungewöhnlich, immer aber interessant und erhellend sind (Ansichten, die einem Kunstkritiker oder Kunsthistoriker nicht im Traum einfallen würden ...). Der Maler äußert sich über die Kunst im Allgemeinen, über seine eigene Arbeit im Besonderen, und er spricht, immer mit Hochachtung, von den alten Meistern, seinen Lieblingsmalern. Dieses Tagebuch liest sich, Seite für Seite, spannend wie ein Roman.

Lucian Freud ist 1922 in Berlin geboren und vor Kurzem in London gestorben. Der Enkelsohn von Sigmund Freud musste 1933 mit seiner Familie nach London flüchten. Er gilt weltweit als einer der großen Maler unserer Zeit (und hat etwa die britische Königin, die Entourage von Mick Jagger, aber auch Ganoven und Freunde aus der Londoner Unterwelt porträtiert). Der Prozess, in den er den ihm geduldig Modell Sitzenden hineinzieht, hat etwas Meditatives, ist wie eine lange (monatelange) zenbuddhistische Übung und Strecke, welche die beiden in Stille und Konzentration, nur manchmal durch kurze Gespräche unterbrochen, zurücklegen. Am Ende ist ein gelungenes Bild da. Das Buch ist damit auch ein anschauliches Dokument dessen, wie Kunst funktioniert, wie Malerei konkret entsteht, Strich für Strich, Augen-Blick für Augen-Blick, wie ein Bild Schritt für Schritt, aus tausend Farbtupfern und tausend Kontrollgängen des Künstlers dazwischen, Gestalt annimmt. Dieses Buch ist ein Augenöffner, ein Glücksfall für jeden, der sich heute noch für Malerei (so wie sie seit Jahrhunderten geübt worden ist) interessiert.
Eine Schule des Sehens, des wirklichen Hinschauens – und Verstehens.

Zum Autor: Der Brite Martin Gayford hat wichtige Studien über Constable, van Gogh und Gauguin veröffentlicht und 2009 die Constable-Ausstellung in der Londoner National Portrait Gallery ausgerichtet. Er schreibt für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften. Mit der vorliegenden Studie über Lucian Freud ist er im deutschen Sprachraum zum ersten Mal bekannt geworden. Auch das Gesprächsbuch mit David Hockney: A Bigger Message, das in unserem Verlag auf Deutsch vorliegt, stammt von ihm.


Pressestimmen:


»Es ist ein Glücksfall. Als Chronik der Begegnung mit einem Ausnahmemenschen höchst unterhaltsam, geradezu spannend zu lesen, und zugleich eine vorzügliche Einführung in das (Porträt-)Schaffen des Malers. […] Gayford [erweist sich] selbst als ein hochbegabter Porträtist. Den Maler, vor allem aber diesen einen ausgedehnten Moment, den langwierigen Entstehungsprozess des Gemäldes, weiß er reich nuanciert, farbenprächtig und äußerst lebendig abzubilden. […] Es ist ein großes Glück, dass wir diesen großen Maler nun auf einer seiner letzten Entdeckungsreisen begleiten können.«
Manfred Schwarz, Süddeutsche Zeitung

»Wahr und wahrhaftig ist dieses Buch. […] Selten zuvor wurde der Prozess des Malens und des Gemaltwerdens so tiefgründig und intensiv beschrieben. Dass dem Porträtierten zudem selbst ein herausragendes Porträt gelungen ist, dass er den Maler Lucian Freud tatsächlich so in den Blick bekommen hat, wie dieser ihn, macht dieses Buch zu einer Kostbarkeit.«
Eva Hepper, Deutschlandradio

»Martin Gayford [hat] ein wunderbares Buch über seine Qualen und Erkenntnisse als Modell von Lucian Freud geschrieben […] ein Buch über die Suche nach der Wahrheit und die Kraft des Sehens.«
Hans Pietsch, art

Das Städel Museum in Frankfurt am Main kürt dieses Buch im April 2013 zum »BUCHTIPP DES MONATS«:
»[…] wir erhalten [hier] ein einzigartiges Buch über die hohe Kunst des Porträtierens. Das übrigens auch ganz wunderbar gestaltete Tagebuch liest sich, Seite für Seite, spannend wie ein Roman. Eine beeindruckende Erzählung über die Kunst der Malerei, in der wir erfahren, was für ein Künstler – und auch was für ein Mensch – der 1922 in Berlin geborene Lucian Freud war.«
Axel Braun, Städel Blog, Städel Museum, Frankfurt a. M.

»Dieses Tagebuch bietet viel mehr, als das Thema andeutet. […] Die langen Sitzungen wurden intime Begegnungen. […] Gayford lässt auch Hintergrundwissen einfließen und diskutiert über andere Bilder. Man erfährt, wie sehr alle Malerei für Freud Porträtieren war, das Einfangen von Individualität. […] Ein überaus lehrreiches und dabei angenehm unterhaltsames Kunstbuch.«
Ralf Stiftel, Westfälischer Anzeiger

» Mann mit blauem Schal. Ich saß für Lucian Freud aus dem Piet Meyer Verlag liest sich […] streckenweise spannend wie ein Roman. Der Leser verfolgt die Neugier und das Erstaunen Martin Gayfords angesichts des Malprozesses, die Inhalte der Gespräche und die anschaulich geschilderte Atelieratmosphäre mit wachsender Faszination.«
KUNST & material

»Der englische Kunstkritiker Martin Gayford ließ sich von dem Maler Lucian Freud (1922–2011) porträtieren. Über die drei Dutzend Sitzungen führte er ein Tagebuch […] nun ist dieser geistreiche, humorvolle Text als Buch erschienen. Mann mit blauem Schal. Ich saß für Lucian Freud ist feinste englische Unterhaltung, eine aristokratische Plauderei aus dem Nähkästchen des Kunstbetriebs.«
Philipp Holstein, Rheinische Post

»Ein Tagebuch, das tief in die Sigmund-Freud-Enkel-Seele blicken lässt, das man sich selbst besorgen und zudem mehrfach verschenken muss.«
Karlheinz Schmid, Informationsdienst Kunst

»Ein schön ausgestattetes Buch […], das sich spannend wie ein Roman liest.«
Saiten

»Das Buch [ist] nicht nur ein Dokument einer außergewöhnlichen Beziehung, sondern auch das Portrait eines der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts.«
Christoph Jablonka, Bayern 2

»Insgesamt 250 Stunden lang saß Martin Gayford für Lucian Freud Modell. Jetzt hat er ein fabelhaftes Buch über den britischen Maler geschrieben. […] Die Lektüre dieser Aufzeichnung wird den Leser verändern, ihn empfindsamer zurücklassen, ihm einen Sinn für Einzelheiten geben […].«
Jacques Schuster, Literarische Welt

»Martin Gayford saß dem Maler Lucian Freud, Enkel Sigmund Freuds Modell. Herausgekommen ist ein außergewöhnlich schönes Tagebuch dieser Begegnung.«
Tania Martini, literataz

»In einem leichten und unprätentiösen Ton schafft er es, dem Leser die Entstehung eines Kunstwerks so nahezubringen, dass man meint selbst dabei gewesen zu sein. Nach dem Tod Freuds wirkt dies wie ein literarisches Denkmal. Aber es ist viel mehr als das: Es ist ein ganz großes Buch über die Kunst!«
Christoph Hartner, Kronen Zeitung

»Martin Gayfords […] Tagebuch Mann mit blauem Schal. Ich saß für Lucian Freud zeigt uns einen großen Künstler vor der Leinwand tänzelnd, gestikulierend und mit sich selber redend. Ein Meisterwerk im doppelten Sinn: meisterhaft geschrieben und ein aufschlussreiches Werk über einen wahren Meister.«
Knut Cordsen, B5 aktuell

»Der englische Kunstkritiker Martin Gayford [hat] ein wunderbares Buch darüber geschrieben, wie das war, als Freud ihn malte. Wie einzigartig, hochinteressant, manchmal auch zermürbend. […] Man darf, muss aber kein Kunst-Aficionado sein, um dieses Buch zu verschlingen.«
Züritipp im Tages-Anzeiger

»Nicht nur für Leser, die sich für Kunst und Malerei interessieren, ist dieses Buch zu empfehlen […] Faszinierend sind die Einblicke in den Künstleralltag, in das Atelier, in das Umfeld des Malers. […] Ein schönes Buch, in dem man auch gern wegen der verschiedenen farbigen Abbildungen und Fotografien – hauptsächlich von Lucian Freuds Werken – blättert.«
Schreiblust

»Sieben Monate lang, zwei bis drei Mal pro Woche, stets im selben Jackett und immer einen blauen Schal um den Hals: So saß der britische Kunstkritiker und Autor Martin Gayford im Jahr 2004 dem 2011 verstorbenen Maler Lucian Freud Modell. […] Seine Erfahrungen fasste Gayford in einem Tagebuch zusammen, Mann mit blauem Schal (Piet Meyer Verlag), das er in Wien präsentierte.«
Eva Stanzl, Wiener Zeitung

»Die detailgenaue Beobachtung vom ersten Kohlestrich bis zum fertigen Porträt lässt den Maler aus einem neuen Blickwinkel erleben. Am Ende entstanden zwei Porträts, ›gnadenlos intim‹, wie Gayford auch die gemeinsame Zeit bezeichnet.«
Weltkunst


Weitere Stimmen:


»Das, was aus Teilen der Politik und der Gesellschaft in den USA zu uns dringt, lässt selbst einen strahlend schönen Junitag düster und ungemütlich erscheinen. Eine für die Geschichte Deutschlands so wichtige Partei wie die SPD schafft dies mindestens genauso ausgeprägt. In den USA ist es der ungebremste Wortdurchfall via Twitter eines an Leibesumfang zunehmenden, an geistiger Verfassung abnehmenden Staatsoberhauptes, der uns erreicht, bei der SPD ist es der ungebremste Drang zur Selbstzerstörung und das sich Berauben einer durchaus möglichen Zukunft. Der vor zwölf Jahren gegründete Piet Meyer Verlag macht schöne und ausgefallene (Kunst-)Bücher, zum Beispiel den inhaltlich wie gestalterisch ausgezeichneten Band über Michelangelo von Martin Gayford. Gayford hat zudem das in meinen Augen wohl beste Buch über den Maler Lucian Freud verfasst, Mann mit blauem Schal. Rachel Cohen wiederum lässt uns in Verwobene Lebenswege noch oder wieder an die Leistungen und Errungenschaften Amerikas glauben. Unterhaltsam, überraschend, einmal ganz anders ist diese Chronik amerikanischer Literatur-, Kunst-, Kulturgeschichte. Bei 36 Paar-Konstellationen aus diesen Bereichen können wir dank Cohen teilhaben an deren Begegnungen, Beziehungen, Bekanntschaften und Freundschaften. Lebendig, höchst anregend und bereichernd legt die Autorin dabei das Gewicht auf deren gegenseitige Inspirationen, Impulse und Beeinflussungen.«
Aus dem Wetzsteinbrief der Freiburger Buchhandlung zum Wetzstein vom Juni 2019


»Einmalig schön, einmalig spannend, einmalig faszinierend!!!! 100 von 100 Punkten und absolute Leseempfehlung für Kunstfreaks, für Biografieliebhaber und einfach für neugierige Menschen, die abwechslungsreich und inhaltlich wertvoll unterhalten werden möchten!!!«
Heidi Zengerling, Kundenrezension amazon

»Das Buch ist wahnsinnig augenöffnend der Kunst gegenüber.«
Gisbert von Knyphausen, Spiegel

»Nahe, unverstellte und hochinteressante Einblicke in Freuds Arbeitsweise, Beobachtungsgabe und Gedankenwelt, erzählt anhand der langsamen Entstehung eines Bildes über Monate. Ein seltener Glücksfall von einem Buch über Kunst.«
Quint Buchholz, mundus

»Ich liebe Gayfords Blauer Schal – ein wunderbares Buch!«
Renate Gruber, Köln

»Martin Gayfords Tagebuch […] öffnet die Augen dafür, dass der unbekannte Kontinent manchmal gleich um die Ecke liegt: in der Fabriketage, wo der Maler sein Atelier hat.«
Uwe-Jens Has, Kundenrezension amazon

»Lese-Empfehlungen aus bekannten Buchhandlungen: Martin Gayford, Mann mit blauem Schal. Ich saß für Lucian Freud. Ein Tagebuch.«
Marina Krauth (Buchhandlung Felix Jud, Hamburg), Philosophie Magazin

»Super Buch, jede Seite ist ihr Geld wert!!!«
Anneliese Thiemann, Kundenrezension amazon


Pressestimmen zur englischen Originalausgabe:


»Gayford's Man with a Blue Scarf is a narrative of a single episode: his seven-month sitting for the picture of his title. Structured like a journal, with each entry amounting to a kind of brushstroke, it is one of the best books about art, and the making of art, that I have ever read. While Freud studies Gayford, Gayford studies Freud; as the portrait builds on the easel, so it does in the text. The actual process of posing Gayford wittily describes as ›somewhere between transcendental meditation and a visit to the barber's‹. […] Gayford provides an intense account of an intense process, of how art is made by a mixture of instinct and control, eye and brain, of nerves, doubt and constant correction.«
Julian Barnes, London Review of Books

»Von der ersten bis zur letzten Seite faszinierend: Seit langer Zeit eines der besten Bücher über das Malen.«
Another Magazine

»Ein Buch über Kunst wie kein anderes!«
Daily Mail

»Außergewöhnlich […] packend […] ein Muss!«
Artist

» Mann mit blauem Schal […] literarisch kaum zu überbieten […] niemand hatte bislang eine solche Chance […] das Buch enthält eine Menge, von dem Kritiker und sogar Literaten lernen können. Ein großer Wurf.«
The Guardian


Aus dem Englischen
von Klaus Binder und Kay Heymer
136 Seiten
55 Abbildungen, davon 40 in Farbe
Hardcover mit Schutzumschlag
KapitaleBibliothek Nr. 3
Format 16 × 25 cm
ISBN 978-3-905799-10-1
€ 28.40 [D] / € 29.20 [A] / CHF 32.00

Michael Peppiatt:

Gespräche in der Nacht

Francis Bacon über seine Arbeit


Francis Bacon war eine merkwürdige Erscheinung: ein Künstler, der immerzu sagte, man könne nicht über Malerei reden – und es doch immer wieder, auch mit wechselnden Gesprächspartnern, neu versuchte. Michael Peppiatt war 30 Jahre lang enger Freund und Gefährte des Malers. Er hat die wichtigste Biografie über ihn verfasst. Wir legen hier zum ersten Mal die Gespräche auf Deutsch vor, die er mit Bacon über eine Zeitspanne von 26 Jahren geführt hat.

Vervollständigt wird die Publikation durch zwei – ebenfalls erstmalig auf Deutsch erscheinende – Texte des Autors, die sich mit »Francis Bacon an der Arbeit« und der Bedeutung, die van Gogh als eminentes Vorbild für den englischen Künstler besessen hat, auseinandersetzen.

Es geht dabei immer um Arbeit: um Fragen der Methodik, Disziplin, Konzentration und Inspiration, um Fragen nach der Aneignung fremder Stoffe oder – logischer Referenzpunkt jeder Debatte – um die ideale Arbeitsstätte. Deshalb sind dem Band zahlreiche, manchmal verblüffende Werk- und Atelieraufnahmen in Schwarz-Weiß und Farbe beigegeben, welche diesen Umkreis in augenfälliger Weise illustrieren.

Zum Autor: Michael Peppiatt (geb. 1941) ist Ausstellungskurator, Kunstkritiker und Verfasser zahlreicher Bücher. Er gilt als wichtigster Biograf von Francis Bacon. Sein Hauptwerk: Francis Bacon. Anatomie eines Rätsels ist im DuMont Buchverlag in Köln (2000) erschienen. Er lebt in London und Paris.


Pressestimmen:


»Für anregende Sommerabende empfiehlt sich in diesen Tagen ein soeben im Piet Meyer Verlag in Bern erschienener Band. […] Selten fesselt ein Kunstbuch so sehr wie dieses, und so ist’s kein Wunder, dass die Lektüre im Spannungsfeld einsamer Arbeit im Atelier und großzügiger, ausufernder Feier in der nächsten Bar, wo echte und vermeintliche Freunde auf Bacon warteten, rauschhaft ausfällt. Wetten, dass Sie das Buch erst nachts aus der Hand legen, wenn Sie es komplett gelesen haben?«
Karlheinz Schmid, Informationsdienst Kunst

»Aus den Gesprächen, die der Kurator und Kritiker Michael Peppiatt mit dem Maler geführt und in einem hinreißenden Band dokumentiert hat, [entfaltet sich] ein lebendiges, aus langjähriger Vertrautheit genährtes Bild. […] Was das schöne Buch übermittelt, ist die ungeheure Anziehungskraft eines Werkes, dessen Exzessivität aus der Disziplin geboren ist.«
Beate Söntgen, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Das Buch Gespräche in der Nacht ist überraschend und steckt voller Liebe, Respekt und Hingabe an die Person Francis Bacon. […] Allein [die] Bildserie und der Essay über Francis Bacon und Vincent van Gogh lohnen schon die Anschaffung.«
Christiane Geldmacher, culturmag.de

»Ein Buch für glühende Bacon-Verehrer.«
Jens Hinrichsen, monopol

»Ohne einmal mehr das romantische Klischee vom getriebenen Künstler zu strapazieren, führt Peppiatt in seinen Essays über Bacon die Kreativität des Malers auf dessen tiefe innere Zerrissenheit zurück. […] Diese Gespräche in der Nacht aus den Jahren 1963, 1987 und 1989 liegen nun erstmals in deutscher Übersetzung vor – in einem schön gestalteten und reich bebilderten Band.«
Marion Lühe, Die Welt

»Bacon erläutert […] freimütig und präzise, worum es ihm geht in seiner Malerei, wie er arbeitet, welche inneren Eindrücke ihn leiten und wie Planung, Zufall und Intuition zusammenwirken. […] Eine schöne und lohnenswerte Lektüre – und ein auffallend schön gestaltetes Buch.«
Eva Hepper, Deutschlandradio Kultur

»Der edel gestaltete Band Gespräche in der Nacht von Michael Peppiatt, dem bedeutendsten Biografen des Künstlers [ist] ein schön bebilderter, kluger, informativer und flüssig geschriebener Beitrag zur Bacon-Literatur.«
Egbert Hörmann, Siegessäule

»Michael Peppiatt reicht seiner gewichtigen Bacon-Biografie nun diese Gespräche in der Nacht nach, in denen man manches über die kreativen Zustände im Atelier des Künstlers oder auch seine geistige Nähe zum Vorbild van Gogh erfährt.«
Wolf Ebersberger, Nürnberger Zeitung

»Francis Bacon […] hatte immer wieder betont, dass es sich über Malerei unmöglich reden lasse. Dass er es trotzdem tat, […] belegt der kompakte und mit großer Sensibilität verfasste Band, des Kritikers und Bacon-Biografen Michael Peppiatt.«
Züritipp im Tages-Anzeiger

»[Der] sorgsam editierte Band […] enthält außer drei Interviews auch einen Essay und Erinnerungen des Herausgebers, der den Maler 1962 als Student kennenlernte und 30 Jahre mit ihm befreundet war.«
art

»Bei Piet Meyer sind Peppiatts Gespräche in der Nacht mit Francis Bacon erschienen. Gespräche also, die er nach Sauf- und Spieltouren durchs nächtliche London mit Bacon und dessen Entourage mit dem Künstler führte, der nicht müde wurde und nicht schlafen konnte, der sich nach diesen Gesprächen noch hinstellte auf den Boden des Ateliers und neue Bilder schuf. Peppiatt beschreibt, wie Bacon auf seine Bilder zuging und wieder von ihnen zurücktrat und dabei auf den Boden sah und die Zeitungsfotos, den alten Schuh, den zerknäulten Pullover wahrnahm und wie diese Dinge eingingen in seine Bilder, meist nur in einer Spur, in einer schmutzigen Farbnuance oder in einer schmerzenden Verrenkung, eingingen. Bacon nannte den Atelierboden ›meinen Komposthaufen‹. […] Er wusste, wie sich dort alles zersetzte, aber – wichtiger noch –, er wusste auch, wie sehr er das brauchte, wie angewiesen er darauf war, dass er sein Leben, seine Geschichte zertrat. Peppiatt schreibt: ›Auch wenn es naiv wäre zu denken, dass er gezielt Ideen daraus zog, so erzeugte dieses Durcheinander doch eine Atmosphäre visueller Erregung, in der sich Unvereinbares paarte und der Zufall Verbindungen schuf, und das wiederum stimulierte das Stakkato seiner Attacken auf die Leinwand.‹ Es ist undenkbar, dass es sich nur um ein visuelles Erlebnis handelte.«
Arno Widmann, berliner-zeitung.de und fr-online.de

»Durch die Publikation ist das 1984 als Essay für die schweizerische Zeitschrift Art International entstandene Porträt des Künstlers wieder zugänglich. Peppiatt hat es ergänzt um Atelierpraktiken und Techniken, die Bacon zeitlebens zu verbergen trachtete und über die er niemals sprach.«
Helmut A. Müller, artheon

Aus dem Französischen
von Isolde Schmitt
Nachwort von Herbert Molderings
344 Seiten
30 Abbildungen, davon 6 in Farbe
Hardcover mit Schutzumschlag
KapitaleBibliothek Nr. 2
Format 15 × 22,7 cm
ISBN 978-3-905799-07-1
€ 26.50 [D] / € 27.30 [A] / CHF 29.00

Lydie Fischer Sarazin-Levassor:

Meine Ehe mit Marcel Duchamp

Memoiren


Marcel Duchamp (1887–1968), Künstler, Dadaist und notorischer Junggeselle, der ein Leben lang explizit, stolz und vehement seine Freiheit von jeglichen familiären, philosophischen, moralischen, ideologischen, religiösen, künstlerischen, politischen oder anderweitigen Bindungen deklarierte, wagte 1927 das Experiment: Er heiratete Lydie Sarazin-Levassor, junge Pariserin aus großbürgerlichem Milieu. Sein Freund Francis Picabia war Trauzeuge, Man Ray hielt die kirchliche Trauung auf Film fest. Nach 7 Monaten wurde das Experiment allerdings für gescheitert erklärt und die Ehe wieder aufgelöst.

50 Jahre später hat Lydie Fischer (1903–1988) ihre Erinnerungen an diese kurze, für sie äußerst turbulente und auch schmerzhafte Zeit festgehalten, die gemeinsamen, dadaistisch witzigen Abende mit Picabia und Ray wie auch die vielen Begegnungen mit Kiki de Montparnasse, Constantin Brancusi, Jean Cocteau, Robert Desnos, Jacques Doucet und anderen Persönlichkeiten sowie natürlich ihre ersten Liebeserfahrungen mit dem ›beau galant‹ beschrieben – alles ohne Ressentiments oder Rachegefühle. Dieses erstaunliche Dokument blieb merkwürdigerweise jahrzehntelang unpubliziert.

Wir legen es nun in deutscher Übersetzung vor, zusammen mit einem höchst informativen Nachwort des großen Duchamp-Spezialisten Herbert Molderings. Diese kurze Ehe-Episode wird nämlich seit Jahrzehnten in fast allen Duchamp-Biografien entweder ganz unterschlagen oder aber nur äußerst kursorisch am Rande behandelt. Dabei wirft sie relevante Fragen auf. Weshalb ließ sich der wendige, hochcharmante und intelligente Künstler, der sich mit seiner (heute weltberühmten) Liebesallegorie Die Braut, von ihren Junggesellen nackt entblößt, sogar in der Kunstwelt eben einen Namen gemacht hatte, auf dieses Experiment überhaupt ein? Was trieb ihn? War es nur frivol experimentelles Spiel? Was waren seine Absichten, Erfahrungen, sein Selbstverständnis dabei, was seine Schlussfolgerungen daraus? Erinnerungen und Nachwort werfen ein gänzlich neues Licht auf den Jahrhundert-Künstler.


Pressestimmen:


»Gemeinhin sind die Reminiszenzen von Frauen (oder auch Männern), die von artistischen Superstars hinter sich gelassen wurden, bestenfalls amüsant oder dem Voyeurismus genehm. Das ist anders im Fall der Lydie Fischer Sarazin-Levassor. […] [Ihr] Bericht ist […] so lesenswert, weil sie nicht späte Rache übt. Sie nimmt vielmehr alles Verkennen auf ihre eigene Kappe; ein ganz unverstelltes, gerade deshalb hellsichtiges Erinnerungsbuch.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Der Titel ist Programm, das turbulente Begegnungen mit Cocteau bis Man Ray beinhaltet. Witzig neue Infos!«
Format

»Und wer hätte gedacht, dass der stets korrekt gekleidete Künstler eine Abneigung gegen Unterwäsche hegte?«
art

Aus dem Englischen von Klaus Binder
mit einem Vorwort von Arthur C. Danto
232 Seiten
74 Abbildungen, davon 24 in Farbe
Hardcover mit Schutzumschlag
KapitaleBibliothek Nr. 1
Format 15,4 × 23,4 cm
ISBN 978-3-905799-06-4
€ 23.30 [D] / € 24.00 [A] / CHF 26.00

Mary Ann Caws:

Pablo Picasso – »Malerei ist nie Prosa«

Ein Porträt



Es ist höchste Zeit, einen frischen Blick auf das Jahrhundertgenie zu werfen. In den letzten Jahren sind sehr wichtige Forschungsergebnisse zu den unterschiedlichsten Einzelaspekten in Leben und Werk des spanischen Künstlers vorgelegt worden, sodass eine flüssig zu lesende Überblicksschau heute mehr denn je nottut.

Genau das leistet hier Mary Ann Caws, die Grande Dame der amerikanischen Surrealismusforschung. Sie ist für diese Aufgabe prädestiniert. Denn sie gilt nicht nur als eine der weltweit besten Spezialistinnen auf dem Feld französischer Kultur und Literatur, sondern besitzt auch schriftstellerisches Talent: Sie hat – neben ihrer Hochschultätigkeit – Romane und Gedichte veröffentlicht, die in den USA auf viel Resonanz gestoßen sind. In ihrem Picasso-Buch konzentriert sich die Autorin auf das Netz der Beziehungen um den Maler, auf die Geliebten und Musen, auf die Familienangehörigen und Kinder, die Schriftstellerfreunde und Kunsthändler. So entsteht ein zeitgenössisches, sehr lebendig gezeichnetes Bild von Picasso, welches die Gewichte anders lagert, als dies bisher geschehen ist.


Pressestimmen:


»Hier ist ein überaus wichtiger Beitrag zu einem bisher vernachlässigten Aspekt zum Themenkomplex Picasso entstanden – nicht nur Kunstliebhabern zu empfehlen.«
Dominik Lepuschitz, European News Agency


Pressestimmen zur englischen Originalausgabe:


»Ein fabelhaftes Buch!«
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